Preussen - Thurn & Taxis

  • Liebe Sammelfreunde

    folgenden Brief habe ich bei Delcampe gekauft und viele Fragen. (Vielleicht jetzt auch nicht glücklich mit soetwas einen Thread anzufangen...)

    Jedenfalls ist es ein Wert-Paketbegleitbrief, welcher am 26.07.1844 in Berlin geschrieben wurde und 1/2 Loth wog. Adressiert ist er an den
    "Herrn Johann David Kestner Sohn in Waltershausen vom? Bremer? Thor über Gotha"

    Links unten wurde notiert:
    "Hierbei 1 Rolle in enthaltend:
    = 332 1/2 R(eichsthaler) in Fried'or
    = - 81 2/2 Reichtsthaler in C(assen) A(nweisungen) einliegend
    nur baar
    H.K. gez(eichnet) Scheingeld zahlt Empf(änger)

    Gewogen hat dieses Paket 1 Pfund 2 3/12? Loth.

    Da keine einzige Taxierung vorhanden ist und auch vieles widersprüchlich ist, glaube ich, daß dieses Stück postalisch nicht gelaufen ist. (Wahrscheinlich wäre er sogar über Magdeburg - Halle - Erfurt - Gotha - Waltershausen gelaufen)
    Widersprüchlich sind die Angabe "nur baar", was eine Cassenanweisung nicht ist. Auch glaube ich nicht, dass die Kosten für den Postschein im dazugehörigen Postvertrag dem Empfänger mit "aufgebürgt" werden konnte.

    Meinungen sind willkommen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Ich dachte es wäre ein schöner Goldbrief....

  • Lieber Magdeburger,

    ich lese: "am Bremer Thor über Gotha".

    Wenn du den mal ausstellen solltest, könntest du dir einen Friedrichs d´Or kaufen und auf dem Blatt präsentieren.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    dieser Beleg gehört sicherlich nicht auf eine Ausstellung.

    Dazu noch ein paar Zahlen:
    Ein Friedrich d'or bestand aus 21 karätigen Gold und wog ca 6.032 Gramm. Laut Angabe wog das Paket etwas über 1 Pfund preussich.
    Grob gerechnet sind etwa 500 Gramm begleitet worden. Wenn 332 1/2 Friedrich d'or versendet worden wären, wäre ein Gewicht von über 2000 Gramm incl. der Verpackung notwendig gewesen.

    Da laut preussischer Taxverordnung wurde ein Friedrich d'or mit 5 Thaler preussisch Courant gleichgesetzt. Gehe ich davon aus, dass die Angabe in preussich Courant Gold richtig wäre und rechnet man nun 332,5 in Gold / 5 = 66,5 Stück. Da auch halbe Friedrich d'or geprägt wurden, ergibt sich ein mögliches Gewicht der Münzen von ca 400 Gramm. Die Verpackung dazu und so ergeben sich die 500 Gramm.

    Damit ist auch die Declaration falsch - entweder ist die Angabe in Stück Friedrich d'or oder in preussisch Courant Gold anzugeben. Also ein weiteres Argument gegen eine Versendung. Die Angabe in Courant Gold macht auch Sinn, da die Taxe zumindestens innerhalb Preussens günstiger war als eine Angabe in Courant Silber. Ob dies in dem Postvertrag zu einer Berücksichtigung führte, kann ich nicht sagen.

    Die Frage ist ja, warum wurde der Brief überhaupt abgestempelt. Eigentlich ist für mein Dafürhalten nur eine nachträgliche Ablehnung durch einen Postbeamten hier möglich.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • liebe Sammlerfreunde,
    bei folgendem Paketbegleitbrief benötige ich Hilfe. Der Briefumschlag und sein Inhalt sind komplett in französisch geschrieben, außer dem vorderseitigem Zusatz: Inhalt Bücher.. Es wurde ein Paket an die Prinzessin von Sachsen-Altenburg geschickt. Die Prinzessin war die Gattin von Georg Karl Friedrich Franz von Sachsen-Altenburg, der zu dieser Zeit Prinz von Sachsen-Altenburg war. Georg verblieb noch bis 1829 in Hildburghausen und siedelte dann auf das Schloss Christiansburg in Eisenberg um. Das Aufgabedatum war der 13.5.1830, also kurz nach dem Umzug.
    Folgende Daten entnehme ich dem Brief:
    Gewicht = 4 1/2 Pfund
    Entfernung Berlin - Eisenberg = 27 Meilen
    Entfernung Berlin - Grenze (Halle oder Leipzig?) = 20 Meilen
    Bei kleinen Paketen über 4 Pfund galt das 2fache Briefporto, was bei 20-30 Meilen= 10Sgr. preussischer Anteil wäre. Die 10 sind in Rot ausgeworfen. Was bedeuten aber die anderen Zahlen? Ich lese noch 13/3 im gleichen Rot, dann links oben eine 2 oder 3, sowie in der Mitte in brauner Tinte eine doppelt gestrichene 10.
    Auf der Rückseite befindet sich in brauner Tinte eine 8, sowie in schwarzer Tinte eine 4 1/2, könnte das die Nachprüfung des Gewichts sein?
    Ein Rechteckstempel 12. aus Berlin ist in Schwarz abgeschlagen. Dieser Stempel diente zur Kennzeichnung des Raumes, in dem das Paket lagerte.
    Wer kann bei der Gebührenbestimmung helfen?
    Wer kann etwas über den Briefinhalt sagen? Ich bin des Französischen leider nicht mächtig.
    beste Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Beitrag redaktionell verschoben

  • liebe Sammlerfreunde,
    ich habe mir weiterhin Gedanken zum Porto gemacht, auch unter Zuhilfenahme des "Regulativ über die Preussische Porto-Taxe" von 1832, was sich mir aber nicht richtig erschließt und relativ kompliziert erscheint.
    Könnte die Berechnung so aussehen:
    10 Sgr. für den preussischen Anteil
    3 Sgr. für den Sächsisch Altenburgischen Anteil
    Zusammen 13 Sgr. vom Empfänger zu zahlen
    Allerdings kann ich mit der roten 8 auf der Rückseite nichts anfangen.
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan