Hallo Ralph,
vielen Dank für deine Einschätzung.
Die Frage ist, wo wurde die 28 angeschrieben. Da Bayern keinen Grund zu reclamiren hatte, dürfte die 28 wahrscheinlich von Österreich notiert worden sein.
Wäre der Brief regulär über Preußen gelaufen, dann hätte er in Gröden 22 Kr. C.M. gekostet (Gemeinschaftsporto 12 Kr. C.M. + 10 Kr. C.M. Transitporto, PV Preußen-Österreich 1844). Österreich hätte also 6 Kr. C.M. erhalten.
Nun musste Österreich jedoch bereits 28 Kr. rhein. = 23 Kr. C.M. an Bayern vergüten. Hier hinzu wäre noch das eigene Porto von 12 Kr. C.M. gekommen, insgesamt somit 35 Kr. C.M. Dies war dem Empfänger wohl nicht zu vermitteln. Aufgrund des großen Postaufkommens wusste Purger wie hoch das reguläre Porto gewesen wäre.
Eine Reklamation gegenüber Bayern dürfte keinen Erfolg gehabt haben, da Bayern kein Fehler unterlaufen ist. Gegenüber dem Empfänger sah es jedoch so aus, dass man reclamirt hat. Sollte der Empfänger 28 Kr. C.M. bezahlt haben, hätte er immer noch 5 Kr. C.M. mehr bezahlt als bei einer Beförderung über Preußen.
Könnte es jedoch auch sein, dass der Empfänger reclamirt hat? Wenn er aber das Porto nicht bezahlt hätte, wäre ihm der Brief wohl auch nicht ausgehändigt worden.
Grüße von liball