Württemberg - Bayern Markenzeit

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ein nettes Mitglied unserer ARGE verkaufte mir diesen via eBay für kleine Münze, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

    Schön ist er nicht, aber warum habe ich ihn dann gekauft? 3 Kr. Frankaturen zwischen beiden Ländern sind doch sehr häufig?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich denke du weisst es selbst warum du diesen Brief gekauft hast :D :D

    Aber ich kann es gern erklären. Oder nicht ganz.
    Das Spur findest du unten Links unter den Freivermerk.

    Sieht man wohl nicht so oft :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Herzlichen Glückwunsch, bk, zu diesem schönen Stück!

    Wie Nils schon geschrieben hat, der Vermerk "mit Briefen" macht diesen Brief interessant!

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo ihr scharfäugigen Incomingmail - Sammler,

    natürlich habt ihr Recht - es war ein Brief mit Briefen anderer Schreiber, die zusammen in das Kuvert eingetütet wurden - und trotzdem blieb der Brief unter einem Loth!

    Ich wundere mich immer wieder, dass die allermeisten Briefe mit Briefen in der 1. Gewichtsstufe blieben, aber Briefinhalte unter 3g gab es damals halt auch schon.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    wer Postverträge sammelt, wie ich es versuche, der bildet in seiner Sammlung gerne die unterschiedlichen Entfernungen und Gewichte ab, die es zu berücksichtigen galt.

    Bei den Postverhältnissen Bayerns zu Württemberg ab dem 1.9.1851 griffen nicht etwas die Paragraphen des Postvereins, sondern die des eigenen Vertrages, den man mit gleicher Wirkung abgeschlossen hatte. Auch wenn also der Deckmantel der DÖPV war, so konnten die Postverwaltungen untereinander eigene Verträge schließen, die durchaus Änderungen beinhalten konnten.

    Übereinstimmend mit dem DÖPV waren die Gewichte und Entfernungen festgelegt worden.

    Der 1. Rayon bis 10 Meilen kostete je Loth 3 kr. bei Frankatur, unfrankiert aber schon 6 Kr.. Ein Brief aus Altshausen vom 25.7.1863 nach Memmingen belegt dies mit einer EF Württembergs.

    Umgekehrt zeigt ein Brief aus Augsburg vom dortigen Bahnhof den Einsatz von 3 Einkreuzermarken am 27.6.1858 nach Ulm. 3 Kr. Frankaturen sind zwischen beiden Postgebieten sehr häufig.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Freunde,

    ich möchte diesen Thread mit einem Briefchen einleiten, das mit 9,9 x 6,5 cm schnuckelig aussieht, aber damals für schlechte Laune gesorgt haben dürfte (heute hat es bei mir für gute Laune gesorgt). :D

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMGed3c13e1jpg.jpg]

    Die im schwäbischen Ludwigsburg ansässige Firma Löwenthal schrieb am 26.6.1857 ein Briefchen an die Firma Kiesow in Augsburg. Die applizierte 3 Kr. Marke war leider nicht in der Lage, das Franko des einfachen Briefes zu decken, denn die Entfernung betrug nicht, wie der Absender glaubte, bis 10 Meilen, sondern über 10 bis 20 Meilen. Daher notierte die Aufgabepost schwäbisch korrekt "noch 6 x [color=#000000]. Gerechnet wurde: unfrankierter Brief 6 Kr. plus 3 Kr. Portozuschlag = 9 Kr., abzüglich die verwendete Marke von 3 Kr. = 6 Kr. Nachporto beim Empfänger.

    Der wird sich bedankt haben, denn auch Augsburger sind Schwaben, aber die Briefannahme zu verweigern traute er sich auch nicht. Schade eigentlich, dann wäre er noch etwas interessanter geworden. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    anbei ein R-Brief aus der Pfennigzeit aufgegeben am 15.07.1904 vom königl. Bezirksnotariat Bopfingen adressiert an einen Soldaten der IV. Companie d. 17. Infanterie Regiments in der (Garnisonsstadt) Germersheim (bayer. Pfalz). Der R-Brief kam einen Tag später in Germersheim an. Dort notierte man allerdings rückseitg: Unter....? beurlaubt mit 22. Juli 1904 nach nach Utzmemmingen N.(ähe ?) Neresheim / Wttbg.

    Die Adresse Germersheim wurde vorderseitig ausgestrichen und mit Post Pflaumloch / Wttbg. ersetzt. Bei jener kam das Einschreiben dann auch recht schnell wieder an, d.h. am 16.07.1904. Aber auch dort musste notiert werden: unbestellbar - Adressat z.Zt. nicht in Utzmemmingen - Aufenthalt unbekannt - Postbote Ritter.

    Vorderseitig wurde schließlich am 19. Juli zurück nach Bopfingen vermerkt, der Ort mit Blaustift hervorgehoben und dazu dann noch eine 8 notiert. Handelt es sich dabei trotz des Umstandes, dass der Brief offensichtlich nirgendwo zugestellt werden konnte, dennoch etwa um eine Nachgebühr und wenn (überhaupt), wie würde sich diese sich dann vorliegend zusammensetzen ?


    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    bring das tolle Stück bitte morgen mit, dann werde ich das Wort entziffern.

    Die blaue 8 sollte eine Reconummer sein - ein Porto konnte nicht anfallen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Pälzer,

    ich möchte bayern klassisch nicht vorgreifen, aber ich lese auf der Rückseite

    Unbestellbar beurlaubt mit 22. Juli 1904 nach Utzmemmingen N. Neresheim Wttb.

    Für das/die Zeichen, das man als "N" lesen könnte, fällt mir auch keine andere Erklärung als "Nahe Neresheim" ein.

    Auf der Vorderseite ist nach Streichung des Bestimmungsortes Gernsheim vermerkt worden: "z.Z. beurlaubt nach Utzmemmingen / Post Pflaumloch / Wttbg.". Daher schließe ich aus, daß das Kürzel vor Neresheim "Post" heißen könnte.

    Liebe Grüsse von Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo Postarchiv,

    sehe ich auch so - aber statt "N" sollte es "St" heißen, das wäre dann Station, Standort oder Stadt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Postarchiv und bk,

    herzlichen Dank zunächst für die Erläuterungen ! Das mit der der blauen 8 als Reco-Nummer, ja warum nicht ? 8| Bei dieser Gelegenheit fällt nämlich zugleich auf, dass auch der Ursprungs-R-Zettel aus Bopfingen mit einer neuen Ziffer überschrieben worden ist.

    Von der vorliegend zweimal durchgeführten Weiterleitung des Einschreibens her würde das in der Tat passen. Ein generell interessanter Aspekt, dem ich jetzt auf jeden Fall auch einmal mit Primärliteratur versuchen werde nachzugehen.

    Bei dem Beleg selbst bereiten mir von der Rückseite her jedoch noch zwei Wörter Probleme. Entsprechende Detailscans finden sich im Anhang. Bei dem ersten vermute ich einen Soldatenrang mit Unter.... beim zweiten das Kürzel eines Ranges oder einer Dienststelle.

    Wer kann es auflösen ?


    Schönen So wünscht allseits

    der Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    "Unbestellbar" könnte das 1. Wort heißen. Beim 2. könnte es ein Eigenname und die Abkürzung für "Briefträger" heißen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    gestern bei Treffen der ARGE Baden bekam ich diesen Brief, der mir gut gefallen hat, auch wenn das Kuvert in 132Jahren etwa leiden musste.


    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0004767094cdjpg.jpg]

    Für 3 Kr. bis 1 Loth ohne Kilometerbeschränkung ging er von Stuttgart, der Stadt zwischen Hängen und Würgen ( :D ) in das Pfälzische Ludwigshafen. Die Besonderheit vermerkte der Absender mittig:

    Poste Restante! Der Empfänger war ein Handlungsreisender aus Stuttgart, dem man etwas mitteilen wollte, jedoch wusste man nicht, wo er logierte und ohne diesen Vermerk hätte die Post größte Mühe gehabt, ihn ausfindig zu machen. Daher sollte er auf der Briefpostexpedition Ludwigshafen ruhen, bis ihn der Schwabe dort abholte (ab Sommer 1867 kostenlos, zuvor 4 Kr. für den Expeditor am Ort der Abgabe).

    Viele Briefe von 1868-71 mit poste restante - Vermerk nach Bayern kenne ich nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    Applaus und Glückwunsch aus der Pfalz; die drei Ausrufezeichen hinter Poste Restante sind vollkommen berechtigt !!! ^^

    Besten Dank für`s zeigen + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer, hallo Bayern Klassisch,

    besten Dank für dad zeigen des seltenen und schönen Stückes: :P:P

    Poste Restante ist eine tolle Postleistung, die ich immer interessant finde,
    ähnlich wie "MOW"
    Interessant, daß die Leistung Restante mit dem Entfall der Kosten auch
    seltener wurde, oder war es eher umgekehrt? 8o

    Liebe Grüsse :)
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    ich habe keine empirischen Daten hierüber, nur meine pers. Beobachtung - es scheint so zu sein. Vlt. wurde auch das Leben schneller und Vertreter waren nur noch einen Tag hier und einen Tag da, so dass es kaum lohnte, p.r. Briefe zu schicken. An "Normalbürger" versandte man solche Briefe eh kaum, weil es fast keinen Urlaub gab und wenn, dann verbrachte man ihn da, wo man immer war.

    Es wäre mal schön zu sehen, welche Marken man auf p.r. - Briefen findet. Wer mehr als 10 verschiedene Katalognummern zusammen bekommt, gewinnt den 1. Preis! Der Autor darf aber nicht mitmachen. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch, liebe Freunde,

    der einzige Gewinner, den ich mir Vorstellen kann ist der Juror selbst :P:P
    Gerne möchte ich mich auch mal an dem Würrtemberg Bereich beteiligen, mit einem recht bescheidenen Brief, der mir trotz der Flecken irgendwie gut gefiel...(Marke links unten, Schrift,Firmenstempl, blaues Couvert) [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/ScanPic0022fe77b79ejpg.jpg]

    9Kr, vom 16.Jul.1856 von Stuttgart nach Nürnberg, eine Entfernung, die mit 155Km so gerade weit genug entfernt für den dritten Rayon(ab 150Km) war.
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/ScanPic00236650eabdjpg.jpg]
    Rückseitig Hkst Nördlingen und Nürnberg Akst, beide 17.7, so das der Brief wohl von Stuttgart über Nördlingen nach Nürnberg spediert wurde!?

    Viele Grüsse :)
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (30. April 2012 um 12:55)

  • Hallo Bayern-Social,

    toller Brief mit einem ultra-Luxusschnitt der Marke. Tolle Optik darüber hinaus, mit den sehr dezent wirkenden Pastelltönen. Da kann auch der satte Tintenklecks nix mehr gegen ausrichten und irgendwie, tja irgendwie "hat der Beleg damit sogar noch was", da stimme ich Dir voll zu.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (28. September 2012 um 21:41)

  • Lieber Pälzer,

    danke für die Blumen, nun bin ich mir etwas klarer, wenn der Brief Dir wegen seinem Gesicht auch gefällt kommt er in meinen Incoming Teil :P:P

    Und damit der Brief nicht so alleine dasteht, hier mal ein unterfrankierter Brief vom 26.6.1857 Ludwigsburg nach Augsburg, in den 2.Rayon, mit 3Kr
    gelb der Erstausgabe freigemacht.
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/ScanPic002433efe39bjpg.jpg]
    Es hätten für den 2.Rayon im DÖPV jedoch 6Kr frankiert werden müssen, weshalb die bayrische Post Ihn wie einen Portobrief behandelte, der 9Kr
    kostete(Portozuschlag) und "noch 6" notierte, die der prominente Emfänger, J.G. Kiesow in Augsburg zahlen musste.(9Kr-3Kr=6Kr nachporto)

    Ob er davon begeistert war können wir nicht mehr herausfinden, wobei das Briefformat als Damenbrief Ihn in unserer Fantasie milde gestimmt haben dürfte... 8o

    Hoffe er gefällt Dir ebenso.... :)

    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein Württemberg Brief kann ich auch zeigen der Brief 6 Kreuzer Porto für den Empfänger belastet war. Stuttgart-Sonthofen in 1865.

    Viele Grüsse
    Nils