Inlandsbriefe

  • Hallo senziger,

    der Bahnpoststempel stammt vom Schleswigschen Post Speditions Bureau.
    Er wurde auf der Eisenbahnstrecke Flensburg-Tönning abgeschlagen, die bereits 1854 eröffnet wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Senziger,

    Es ist einen sehr schönen Brief den du zeigst und ja, meistens sehen sie nicht so gut aus.
    Der Hadersleben Stempel gibt es in zwei sehr ähnlichen Typen.
    Der eine ist 24,5 mm im Durchmesser, der andere ist 26 mm. Ich Denke deinen ist der erste und wurde im Zeitraum 23.02.1855 bis 28.10.1862 gebraucht.
    Der Stempel kann man in schwartz und seltener in rot finden. Es gibt auch Abslage die grünlich oder beinah blau aussehen.
    Der Nummernstempel 23 gibt es auch in zwei Typen. Der eine bis Dezember 1859, der andres von Mitte Januar 1860.

    :) DK 6100

  • Hallo,

    vielen Dank fü die Info´s.

    @ DK 6100: Ich kenne nur den roten Nr.-Stempel von Preetz, einen roten Stempel von Haderslev habe ich noch nie gesehen, kannst du einen Stempel zeigen?

    Gruss

    senziger

  • Hallo DK 6100,

    ein super Brief!

    Gibt es noch andere Orte, die rot gestempelt habe? Ich kannte bisher, wie gesagt, nur Preetz.

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    in Wandsbeck wurde teilweise auch rot gestempelt - allerdings noch seltener als in Preetz.
    Ansonsten gibt es noch vereinzelte rote Stempelabschläge aus anderen Orten, die aber eher als zufällig zu betrachten sind.

    Hallo DK 6100,

    der Haderslev-Brief in der aktuellen Rauhut-Auktion (Los 614) würde dir gefallen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo senziger,

    Ich kenne keine weiteren Orte, die rot gestempelt hat. (Oder vieleicht doch - die roten Stempel von Hamburg, aber das ist doch was ganz anderes und gehört in einem anderen Thread :)

    Hallo Nordlicht,

    Vielen Dank für den Rauhut hinweiss. Den Brief würde ich gerne in meiner Sammlung haben, aber ich habe noch nicht mit meiner Bank gesprochen :)
    Möchte schon gerne wissen ob der Brief Verkauft würde oder....... Gestern war vohl der Tag.
    Den Stempel habe ich noch nie so spat im Vervendung gesehen.

    :-)) DK 6100

  • Hallo DK 6100,

    du brauchst nicht mit der Bank sprechen, der Brief wurde für 2100 € zugeschlagen. Und so bald wird wohl keiner mehr angeboten...?

    Eine Frage noch zu deinem Brief: gibt es solche Briefe öfter, oder sind das auch Raritäten?

    Gruss

    senziger

  • Moin nordlicht,

    leider stehen mir auch hier keine kompletten Originalunterlagen zur Verfügung, ich bin teils auf Sekundärliteratur angewiesen:

    Briefe die nach maximal drei Monaten nicht dem Empfänger ausgeliefert werden können, sind an den Absender zurückzuschicken. Die poste restante Gebühr entsprach wohl der Zustellgebühr, diese wurde meines Erachtens vom jeweiligen Postamt selbst festgesetzt.
    (Ole Steen Jacobsen: bogen om danske breve 1800-1851) hier wird u.a. auf die Circulaire vom 1.12.1797 (fehlt mir), vom 2.5.1812 (Rücksendung bei Auslandsbriefen nach zwei Monaten über Altona), vom 20.2.1827 (Rücksendung bei Auslandsbriefen nach drei Monaten über Hamburg).
    Gemäß Circulaire 7/1841 war mit poste restante Briefen aus Preußen folgende Abmachung getroffen worden. Nicht abgeholte Postsendungen gehen nach Ablauf von drei Monaten zurück mit dem Vermerk "wegen nicht erfolgter Annahme zurück" Die Rücksendung hatte nach den Regelungen für Retourbriefe zu erfolgen.

    Viele Grüße
    DKKW

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich will Heute mal ein ganz normales Brief zeigen.
    Von Flensburg, Schleswig nach Thistedt in Dänemark geschickt und dann auch als normaler einfacher Brief frankiert. Die Marke ist mit 3 Ring Nummerstempel 16 entwertet und hat der 1 Kreis Ortsstempel als halber Entwerter dabei. Das Jahr ist 1857 und die Marke ist die Nummer Afa 4 5. Druck.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    sehr schöner Beleg!
    Wenn man bedenkt, dass es dänische Marken erst ab Juli 1853 in Holstein gab, dann ist dein Brief eine recht frühe Verwendung, die den Brief noch interessanter macht ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    dass es dänische Marken erst ab Juli 1853 in Holstein gab

    Hallo nordlicht

    Wusste ich nicht. Ich habe immer geglaubt dass 1851 das Jahr war, und gar nicht daran gedacht. Aber die Holsteinern hatten ja schon in 1850 eigene Marken welche nur bis November 1851 erlaubt waren. Gab es dann in Holstein und Lauenburg eine Markenlose Zeit bis 1. Juli 1853.
    Schleswig hatte, wenn Michel zu trauen ist, schon 1. Mai 1851 die dänische Marken zu Verfügung.

    Ich denke dieses Gebiet mehr interessant ist, als ich vorher gedacht habe :)

    Danke für die Antwort.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ja, so war es: nachdem Holsteins eigene Marken ihre Gültigkeit verloren hatten (August 1851), gab es erst wieder ab 1.Juli 1853 neue (dänische) Marken. Bis dahin wurde zur Gebührenabrechnung auch weiterhin der Schilling Courant verwendet. Nur in Rendsburg gab es schon im Juli 1852 dänische Marken, weil Dänemark es als irgendwie zu Schleswig gehörend betrachtete.

    1851 konnten die dänischen Marken nur in Schleswig eingeführt werden, da Holstein zu dieser Zeit noch nicht wieder unter dänischer Kontrolle war.

    Freut mich, wenn dich das Sammelgebiet immer mehr interessiert :D

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht

    Danke für die Bestätigung.
    Rendsburg hatte wohl eine Sonderstellung gehabt, weil der Stadt, wie ich es verstanden habe, politisch zu die beiden Herzogtümer gehört hatten. Aber wie du sagst postalisch unter Schleswig administriert, auf jeden Fall in der dänischen Markenzeit.

    Ich habe nicht nur Briefe aus Holstein, auch ein von Schleswig kann ich zeigen, dazu die Stadt Schleswig welche kein Seltenheit darstellen will. In 1860 abgegeben und nach Itzehoe geschickt. Die Vorderseite ist qualitativ kein Spitze, aber wenn man die Rückseite dazu legt, ist der Brief sehr interessant für mich. Die Beförderung ist ja interessant finde ich. Hier sieht man deutlich dass zwei Bahnstrecken benutzt ist. Oder verstehe ich die Stempeln falsch hier?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    nur damit keine Mißverständnisse entstehen: Rendsburg gehörte zu Holstein (an der Grenze zu Schleswig), obwohl Dänemark es lieber in Schleswig gesehen hätte.
    Rendsburg hatte auch eine militärische Rolle, da es eine bedeutende Festung hatte.

    Dein Brief wurde komplett mit der Bahn auf mehreren Eisenbahnstrecken befördert: von Schleswig über Rendsburg nach Neumünster, von Neumünster auf der Strecke Kiel-Altona nach Elmshorn, und von Elmshorn über Glücksatdt nach Itzehoe. War nicht die kürzeste Strecke, aber mit der Bahn vermutlich die schnellste und einfachste ...

    Viele Grüße
    nordlicht