• Hallo Sammlerfreunde,

    bei der Zuordnung des nachstehenden Belegs zu den bislang eröffenten Themen-threads hatte ich zunächst ein wenig Schwierigkeiten. Nachdem es ja aber eine Fülle von Posthilfstellenstempel gibt, denke ich, dass es berechtigt ist, diesen einen eigenen thread zu widmen.

    Eröffnet wird dieser also mit einem evtl. etwas außergewöhnlichen Stück, denn es ist ein Postkarte aus Belgien, deren Empfang mit einem bayer. Posthilfstellenabschlag bestätigt wurde. Sie lief am 04.09.1902 von Antwerpen nach Einselthum, einem Örtchen oberhalb des Zellertals, ca. 8 km östlich von Kirchheimbolanden (bayer. Pfalz).

    Schönen Abend noch wünscht allen

    der Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    schönes Stück eingehender Post in die Pfalz. War nicht der Ankunftsstempel der Expedition abzuschlagen und nicht derjenige der Posthilfsstelle? Leider ist mir in der Pfennigzeit die Aktenlage oft unklar.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    genau das habe ich mich auch schon gefragt, denn ich hätte auch von der Taxe Zell (heute ein Ortsteil der Gemeinde Zellertal) den AK-Abschlag erwartet. Vielleicht liegt der contraventionsverdächtige :rolleyes: Tatbestand darin begründet, dass als Postadresse fälschlicherweise die Post Harxheim benannt war, denn das ist (auch nur) ein Ortsteil von Zellertal. Evtl. lag sogar auch eine Verwechslung mit dem 46 km weiter nördlich gelegenen Harxheim vor, das vor den Toren der Stadt Mainz und damit defintiv außerhalb der bayer. Rheinpfalz liegt. Die erste Verwechslungs-Variante halte ich aber für wahrscheinlicher.

    Schönen Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (26. September 2011 um 21:36)

  • Hallo Pälzer,

    Zunächst einmal meinen Glückwunsch zu diesem in Qualität und Seltenheit ganz exceptionellen Stück. Posthilfstellenstempel wurden nämlich nicht zur Ankunftstempelung verwendet. Nur ganz selten findet man dennoch einen solchen kontraventionell als Ankunftstempel verwendet. Ich schätze, wenn ich mir meine Posthilfstellenbelege so durch den Kopf gehen lasse, so auf jedem 50. Beleg. Und über die Puppen-Qualität Deines Beleges brauchen wir sowieso kein Wort verlieren.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (26. September 2011 um 21:32)

  • Hallo maunzerle,

    besten Dank für die Klarstellung, mit dem unglaublich prompten Wissen, das mir heute auch an anderer Stelle vermittelt worden ist, bin ich ein rrrichtig schönes Stück weiter gekommen. :thumbup:

    Vielen vielen Dank + Gruß ! :)

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    und nicht gering schätzen oder gar vergessen wollen wir die Leistung der damaligen Postler, die diesen Brief zeitig dem richtigen Empfänger zuleiteten. Mit Harxheim und einem in Belgien sicher völlig unbekannten Ortsnamen war das ja nicht so ganz einfach ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Verehrte Freunde,

    die Posthilfstelle Forstern wurde am 1.10.1902 eröffnet - vom 22.12.1902 stammt diese Postkarte aus Gmund, und auch hier wurde der Gummistempel als Ankunftsstempel verwendet. Kein Grund zur Beschwerde aus der Sicht des heutigen Philatelisten, oder? :)

    Viele Grüße aus Erding!

    P.S. Den Anblick auf @Pälzers Ansichtskarte habe ich schon Dutzendemale genossen - Antwerpen ist Teil meines Lebens. Das wuchtige Gebäude im Vordergrund ist das Steen, eine neugotische Rekonstruktion der alten Grafenburg, heute Schifffahrtsmuseum. Im Hintergrund erkennt man die Noorderterras (da kann man ein Bier trinken, oder auch mehrere), zwischen dieser und dem Steen erkennt man das Loodswezen. So viele Schiffe sieht man heute nicht mehr am Kai - der Hafen wurde vor die Tore der Stadt in die Polder ausgelagert. Jetzt eine Tüte Frietjes, und dazu den Geruch des Scheldewassers ...

  • Hallo zusammen,

    die Heimatsammlung hat Zuwachs bekommen: Schoenmühle Posthilfstelle Tutzing-Kochel

    Helbig führt diesen Stempel in seinem Büchlein "Die bayerischen Posthilfsstellen" in leicht abgeänderter Schreibweise "Schoenmühl", also ohne "e" und hat sttt eines verwendungszeitraumes ein "?" stehen.
    Auch mein Expemplar ist lediglich - vermute ich - ein Kontrollabschlag. Man könnte fast glauben der Abschlag ist gedruckt, so glasklar und durch das papier geprägt erscheint er.
    Was noch auffällt - der sonst übliche Hinweis "Posthilfstelle XY Taxe zz" fehlt. Stattdessen ist lediglich die Bezeichnung "Tutzing-Kochel" angegeben, was eigentlich die Bahnlinie (in deren unmittelbarer Nähe die Schönmühle lag) beschreibt. Eine bedarfsmäßige Verwendung dieses Stempels lag bisher noch nicht vor. Was hingegen vorkommt ist der Stempel "Schönmühle Taxe Penzberg".
    Meine Frage in die Runde - sind weitere derartige an Bahnlinien (NICHT Taxbezeichnung "Bahnhof xy" !) angelehnte Posthilfstellen bekannt ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo zusammen,

    schöne Sachen, die hier wieder dazu gekommen sind. In der Fortsetzung wieder einmal etwas aus dem Kuriositätenkabinett. Eine Postkarte, wohl am 04.06.1905 auf der - seinerzeit schon touristisch erschlossenen - Burg Trifels bei Annweiler mit Grußworten an einen Adressanten in Freiburg (Breisgau) beschriftet.

    Trotz korrekter Freimachung mit einer bayer. 5 Pfennig-Marke und dem bereits angebrachten Posthilfstellenstempel, wurde die Postkarte nicht in der bayerischen Pfalz, sondern zwei Tage später im elsässischen Weissenburg aufgegeben. Da dort für bayerische Marken keine Gültigkeit bestand, wurde mit einer Freimarke der Reichspost (hier: DR Mi-Nr. 70b) nachfrankiert.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    ob hier unsere Altvorderen philatelistisches Gedankengut walten ließen, weiß ich nicht. Es könnte aber sein, dass ein Wanderer durch den Pfälzer Wald nach Weißenburg (sehr schönes Städtchen, bitte mal besuchen!) wanderte und erst dort Gelegenheit hatte, die Karte bei der Post aufzugeben. In jedem Fall ein kleines Schmuckstück!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ja, die Wanderertheorie ist nicht von der Hand zu weisen, die ca. 30 km von Annweiler nach Wissemboug sind in zwei Tagen locker machbar. Und weil`s gerade so schön ist, setze ich noch eine Posthilfstelle aus der Nähe dran: Posthilfestelle Germanshof / Taxe Bobenthal (ca. 6 km westlich von Wissembourg).

    Im Gegensatz zu den eher zarten Anschlägen, die wir w.o. schon zu sehen bekommen haben, hier einmal eine etwas däftigerere Version und diese auch noch unüblicherweise auf dem Poka-Wert abgeschlagen. Ohne Taxstellen- und Ankunftsabschlag leider aber nicht datierbar.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    wohl von 1914 oder davor, so viel lässt sich sagen, weil es in der Kriegszeit anders aussah ... Bei der Größe dieses Weilers kann das keine Massenware sein (hat heute noch mehr Haustiere, als Einwohner).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk

    (hat heute noch mehr Haustiere, als Einwohner)


    :D :D :D

    Der Fairness halber sei jedoch noch erwähnt, dass sich der direkt an der französischen Grenze im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gelegene St. Germanshof als Waldrestaurant und Hotel großer Beliebtheit erfreut.

    Und um heute aller guten Dinge drei werden zu lassen, in diesem thread noch ein Kontrastpoststück; eine Paketkarte, behandelt Anfang August 1917 von der Posthilfstelle Mörsch, einem nahe am Rhein gelegenen Vorort von Frankenthal/Pfalz.


    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo liebe Freunde!

    Hier eine optisch schön gestempelte Ganzsache P50 v. 16.12.1901 von Obertheres nach Würzburg mit Posthilfstellenstempel Untertheres.

    Schöne Grüße vom Bayern-Nerv Volker

  • Hallo liebe Freunde!

    Auch diese Ganzsache P66 mit Posthilfstellenstempel Humprechtshausen Taxe Kleinsteinach von Hassfurt nach Würzburg finde ich ganz nett. :)

    Schöne Grüße vom Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?