• Liebe Freunde,

    Retour - Recepissen mussten nicht immer dienstliche, kaufbare Vordrucke sein; man konnte sie auch händisch anlegen und unter ihrer Funktion außen beschriftet verschicken.

    Hier ein Beispiel aus Mühldorf, wo man einen Brief mit RR ausgefertigt hatte. Die Hinsendung am Bindfaden des Dienstbriefes fixiert, die Rücksendung freihändig als Brief mit Chargéstempel und unleserlichem Halbkreiser von ?? bedruckt nach Mühldorf retour.

    Es ging um die Verehelichung des Dionis Schustereder vom 9.7.1869 in der Gemeinde Hoerbering und Brügermeister Fuchs musste auch noch unterschreiben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Hallo kreuzer,

    danke! Neumarkt habe ich auch "in Verdacht", aber das passt gar nicht zum Stempel ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Verehrte Freunde,

    für mich sieht der schwach abgeschlagene Halbkreiser auf der Vorderseite nach einem Abklatsch eines Mühldorfer 12a-Typs aus, der von der Rückseite eines anderen Briefes abgefärbt hat, wo er als Ankunftsstempel abgeschlagen war. Die Buchstaben sind seitenverkehrt. Der Neumarkter Aufgabestempel wurde m.E. vergessen.
    Das Stück hatte ich auch unter Beobachtung, aber im entscheidenden Moment hatte meine ebay-Anmeldung Ladehemmung. Tant pis! Glück für bayern klassisch, denn es ging billig her ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,

    vielen Dank an die Technik Niederbayerns - ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.

    Mit Mühldorf könntest du recht haben ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    zu den zahlreichen Rätseln, die bisher ihrer Lösung harren, gehören auch die Emolumente der Pfälzer Expeditoren.

    Halten wir uns vor Augen, dass im rechtsrheinischen Bayern zur Zeit der Übernahme der Post in der Rheinpfalz für die Briefpost 4x und für die Fahrpost 3x pro Postschein kassiert wurden, so war das in der Pfalz nicht so.

    Wie wir der Gebührenauflistung des Scheins von Speyer vom 13.9.1843 erkennen können, kostete das Lösen eines Postscheins bei der Briefpost in der Pfalz keine 4x, sondern deren 6! Dieser Schein ist auch kein Fehldruck, denn zu dieser Zeit kosteten alle Briefpostscheine in der Pfalz 50% mehr, als im rechtsrheinischen Bayern.

    Warum das so ist, konnte ich bisher nicht eruieren, bin aber für plausibles Gedankengut ein dankbarer Empfänger.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich möchte gern ein von meine wenige Scheine zeigen, und ganz neu erworben.

    Der Schein Lief von Pfronten nach irgendwo in Ungarn. Lesen kann ich der Ortsname nicht. Wer kann helfen? St. Miklos ist klar, aber in welcher St. Miklos ist der Pfarrer tätig?

    Als Postvereinsbrief ist der "Schreiben" mit 9 Kreuzer belastet. Dazu kam der Scheingebühr 6 Kreuzer Rh.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Verehrte Freunde,

    einer der schönsten Vordrucke, die mir je untergekommen sind, stammt aus dem niederbayerischen Landshut.
    Er ist nicht mit beweglichen Lettern (also im Bleisatz) gedruckt, sondern die Vorlage wurde mit der Hand geschrieben - jeder Buchstabe ist anders.
    Vervielfältigt wurde der Aufgabeschein der Fahrpost vermutlich im Steindruck (Lithografie).
    Dass der Schein eine Sendung ans Rentamt Erding dokumentiert, ist ein willkommener Bonus.

    Viele Grüße aus Erding!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Hier ist zwei Briefpostscheine der ich dank Erdinger in meine Sammlung habe (Danke für Tipp :) )

    Beide aus Landshut nach Grossnöbach 1835 und Straubing 1837.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich sehe gerade, der zweite Schein ist für eine Sendung nach Anzing bei Ebersberg!
    Gell, diese Scheine sind ansteckend?

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdinger (19. März 2013 um 23:00)

  • Verehrte Freunde,

    manchmal gelingt es, einen Postschein und ein dazu gehörendes Gegenstück zusammen zu erwerben (seltener Glücksfall), einen Postschein und einen Brief wieder zu vereinen oder zwei Postscheine aus verschiedenen Quellen wieder zusammenzuführen (sehr bis extrem seltener Glücksfall).

    Am 13. Juli 1864 brachte man in Würzburg einen eingeschriebenen Brief mit Retour-Recepisse auf den Weg. Wer auch immer die Sendung dem Expeditor Roth in der Haupt-Expedition der Briefposten vorlegte, hatte zu wenig Geld dabei. Auf dem Schein wurde nämlich notiert, dass der Brief noch mit 6 Kreuzern Porto belastet auf die Reise ging. Der Expeditor jedenfalls durfte die ihm zustehenden Gebühren einheben, auch wenn das Brieffranko darunter leiden musste. Der Staatsrat Dr. Friedrich Forkel in Coburg dürfte sich gefreut haben.

    Vor kurzem konnte ich eine Retour-Recepisse erwerben, die bereits am Folgetag, dem 14. Juli, von Forkel unterzeichnet wurde und den Rückweg nach Würzburg antrat – und zwar an den auf Postscheinen allgegenwärtigen Reichsrat von Würtzburg. Gerichtsfest könnte ich es nicht beweisen, dass beide Scheine zusammengehören, aber es spricht doch sehr viel dafür.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,

    großes Kino aus Erding! Klasse und sehr begehrenswert, solches zusammentragen zu können.

    Zu dem Schein: Man hatte wohl den Brief mit einer 6x Marke frankiert - die beiden anderen Posten konnte man ja nicht mit Marken frankieren.

    Der Expeditor / Beamte machte nun den Fehler, den ich aus der Verordnungsblättern her kenne, indem er nicht 6x in der entsprechenden Spalte vorne notiert, sondern dahinter (manche auch gar nicht). Damit wollten sie anzeigen, dass sie keine 6x Marke verkauft/verklebt hatten. Die bayer. Postverwaltung wies aber mehrfach darauf hin, dass auch die Höhe des vom Absender frankierten Betrages auf dem Schein zu notieren war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Verehrte Freunde,

    als ich diesen Postschein bei ebay sah, musste ich erst herzlich lachen und habe dann auf den Sofort-kaufen-Knopf gedrückt.

    Am 26. März 1844 gab man in Bamberg einen eingeschriebenen Brief an das Dekanat Stadtsteinach zu Marktschorgast auf.
    Es scheint sich um ein amtliches Schreiben gehandelt zu haben, denn die Expeditionsnummer ist ungewöhnlicherweise beim Kürzel "Brf" vermerkt.

    Der Brief wurde aber nicht nur eingeschrieben, sondern auch mit Retour-Recepisse auf den Weg gebracht, daher der später ergänzte Vermerk links unten.
    Wenn man es vorher nicht gewusst hätte, dass es sich um eine fränkische Korrespondenz handelte, dann weiß man es spätestens jetzt:
    "Redurschein angekomen 1 April"

    Viele Grüße aus Erding!

  • Liebe Freunde,

    die hier gezeigte Retour - Recepisse "Zurück an die kgl. Postverwaltung Staubing" wurde von Straubing nach Mallersdorf gesandt, um dann vollzogen vom 15.4. (kein Jahr bekannt) wieder am 17.4. in Straubing einzuschlagen. Schön, dass man die RR zwar recommandirt hatte, aber keine Nummer anbrachte. Auch der manuelle Vermerk "Mallersdorf" oben rechts ist sicher nicht für jeden leicht zu entziffern ...

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    Liebe Grüsse vom Ralph

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