• Im nächsten Rundbrief erscheint ein größerer Beitrag von mir zu Posteinlieferungsscheinen

    Hallo
    da rauf freue mich sehr! :)

    Hallo Karl
    #168/170
    Zur dem zweiten Schein meine Meinung:
    Falls in ein Paket Schriften/Akten wahren welche unten ein Pfund wiegten, könnte tatsächlich die Versendung durch Briefpost folgen.


    Die Differenzen welche da durch entstanden sind das Bayern damals zwei unterschiedliche Postregie hatte sind zum bedenken.
    #178
    Wem gehörte die Postrute von Bregenz nach Ulm in September 1806?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Pälzer und Adriana,

    vielen Dank für Eure Anmerkungen.
    Nachdem zu dieser Zeit die Postämter von Lindau bis Ulm alle TT-Lehenspostanstalten waren, ist auch davon auszugehen, dass der Postkurs von Lindau nach Ulm von Taxis betrieben wurde.

  • Hallo Filigrana,

    es freut mich, wenn du dich freust - ich hoffe, dass deine hoch gespannten Erwartungen auch erfüllt werden.

    Zitat

    Falls in ein Paket Schriften/Akten wahren welche unten ein Pfund wiegten, könnte tatsächlich die Versendung durch Briefpost folgen.


    Das kann man für 1807/08 noch nicht sagen. Die Grenze von einem Pfund wurde erst mit dem Generaltarif für die Briefpost vom 1. Dezember 1810 eingeführt.
    Laut Fahrpostordnung vom 22. Juli 1808 lag sie für Papier- und Aktensendungen sogar bei nur einem halben Pfund.

    [Ergänzung vom 28.3.:] Am 11. Mai 1808 wurde verordnet, dass bei der reitenden Post "ausnahmsweise" Aktenpakete bis zu einem Pfund Gewicht angenommen werden durften.
    Man kann es sich also aussuchen ...

    Vorher gibt es meines Wissens zu keinem der beiden Postdienste eine tarifliche Festlegung durch Bayern, da galten noch die (leider unbekannten) Taxis-Tarife.

    Viele Grüße aus Erding!

    Auch dir, lieber abrixas, die besten Grüße!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Erdinger (28. März 2016 um 18:03)

  • Hallo Karl
    #178 – dein Postschein von Bregenz
    Von 10.10.1806 bis 7.6.1808 wahr Bregenz Königliche Bayerische Oberpostamt.
    Briefe Bayern-vorübergehend Besetzte Gebiete in Österreich 1806-1816
    Kurs von Bregenz nach Wangen gehörte Bayerische Post.

    (Die Daten hat J. Sesar zur Kemptener Postgeschichte veröffentlicht, falls es nicht hast – kann ich dir es kopieren)

    Lieber Erdinger
    #168 – Lindau Postscheine
    was ich sehe - ein Postschein ist für Fahrpost und andere für Briefpost bestimmt. Wie wir es angesprochen haben, kommt hier Akten Versendung durch Briefpost in frage, als ein Paket.
    Danke für die Datierungen welche du aufgesucht hast.
    Es wird bestimmt ein sehr interessant RB Artikel für alle! :)

    Diese Übergangszeit ist interessant, alle Posthäuser haben ein Bayerischen Wappen tauschen müssen, auch die welche bei TT Regie blieben. TT bekam nie das Lehens Vertrag zum unterschreiben...
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Freunde,

    da wir hier ja ausgewiesene Postscheinkenner, männlich wie weiblich, unter uns wissen, zeige ich mal den mit der netten Bitte um geflissentliche Kommentierung desselben. Nur keine Bange, jeder Beitrag ist erwünscht.

  • Lieber Ralph,

    dachte ich mir doch, dass der bei dir landet. Am Kürzel vor dem Summenstrich habe ich lange herumgebissen, bin aber nicht schlauer geworden. Ich vermutete einen Portochargébrief, bin mir aber dessen aufgrund der Destination (Leipzig) nicht so sicher.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    ja, die Zahl der Liebhaber entsprechender Stücke ist sogar bei Bayern überschaubar, aber fleißig und lernbegierig sind sie schon.

    Mit Porto - Chargé liegst du schon mal richtig. Aber da ist noch mehr ...

    Vlt. weiß unser Adriana noch etwas dazu zu sagen - ihre Einfälle sind ja oft bemerkenswert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (5. April 2016 um 18:49)

  • ... da brat mir doch einer einen Storch! :thumbup:

    Sollte das der passende Schein sein? Da passt ja alles.

    G. R. = Gegen Retourschein auf meinem Postschein, der eine portofreie Sendung nach Leipzig begleitete, aber 4 Kr. Reco und 12 Kr. für den Lieferschein kostete.

    Jetzt verrate mir mal, wie du ausgerechnet auf den Lieferschein gekommen bist? Das ist ja unglaublich ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Dunnerbrösel! Gab es eine Vertragsgrundlage für die Behandlung von ausländischen Retour-Recepissen in Sachsen?

    Dem Nürnberger Kreis- und Stadtgericht haben wir manchen schönen Schein zu verdanken ...
    Ich kann eine Retour-Recepisse von 1833 zeigen, bei der zunächst nicht alles funktionierte wie geplant.
    Der Expeditor in Nürnberg vertat sich, als Ort, wohin der Rückschein zurückkommen sollte, schrieb er zunächst Würzburg statt Nürnberg.
    Dann ging das Stück auf die Reise. Am Bestimmungsort war der »Waisenknabe« Lorenz Jarre nicht anzutreffen, weswegen die Sendung nach München weitergeleitet wurde, wo der inzwischen als Korporal beim Militär tätige ehemalige Waisenknabe den Empfang der Sendung quittierte.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Dietmar,

    das ist aber auch eine eierlegende Wollmilchsau, die du uns hier zeigst. Wow!

    Zu Sachsen - keine Ahnung; einfach quittieren lassen und kostenlos zurück damit, so wie sie es (fast) alle gemacht haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das Erstaunliche ist doch, dass in einer Zeit, in der eigentlich niemand etwas umsonst machte und eifersüchtig darüber wachte, dass dem Ärar ja kein Kreuzer/Groschen/Pfennig auskam, ausgerechnet diese Sonderleistung ohne viel Aufhebens durchgewinkt wurde - lange vor dem DÖPV!

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Sammlerfreunde,

    vielen Dank für den Hinweis Adriana. Das ist ja wie ein 6-er im Lotto. Da bietet sich ja eine Zusammenführung beider Scheine an. Wann gibt es schon mal so eine Gelegenheit. Jetzt fehlt nur noch der Brief dazu.

    Mit lieben Sammlergrüßen

    Totalo-Flauti.

  • Lieber Dietmar,

    Lieber Ralph,

    das Erstaunliche ist doch, dass in einer Zeit, in der eigentlich niemand etwas umsonst machte und eifersüchtig darüber wachte, dass dem Ärar ja kein Kreuzer/Groschen/Pfennig auskam, ausgerechnet diese Sonderleistung ohne viel Aufhebens durchgewinkt wurde - lange vor dem DÖPV!

    Viele Grüße aus Erding!

    man muss immer beide Seiten sehen. Wenn eine Postverwaltung wie Bayern 12 Kr. dafür verlangte, Sachsen vlt. 3 1/2 Neugroschen, dann war das schon einmal recht happig, weil 3 Mittagessen. Kämen dann noch die Gebühren fürs Ausland dazu, wären wir vlt. beim Doppelten und bei Retour - Recepissen über 3 oder 4 Länder bei einem Betrag, der solch eine Postdienstleistung eher zur Theorie, als zur Praxis hätte werden lassen. Diese Lieferscheine waren ja wichtig und oft vom Gesetz vorgeschrieben, bei Privaten nicht vorgeschrieben, aber oft die ultima ratio in gewissen Fällen.

    Die Kosten der Retour - Recepissen flossen ja auch in die Taschen der Postexpeditoren, wodurch man die fixen Gehälter moderater ausfallen lassen konnte, was den von dir angesprochenen Ärar wieder etwas schonte.

    Außerdem war es einfacher, wenn man selbst einen Lieferschein zurück zu schicken hatte, diesen abzufertigen, ohne noch Taxen und Gebühren hin und her in Auslage anrechnen zu müssen. Dadurch wurde, wenn auch in sehr geringem Maße, wieder Personal eingespart und der Apparat verschlankt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    dann klär doch mal bitte einen ausgesprochenen Bayern-Novizen auf.
    Das es sich um einen Porto-Chargé-Brief handelt entnimmst Du der notierten Scheingebühr und dass kein Franko notiert wurde? (Ich bin mir da manchmal unsicher, ob man aus einem nicht notierten Franko auch ableiten darf, dass keines gezahlt wurde. Zumindest bei Preußen ...)
    Was ist das für ein Kürzel in der ersten Zeile bezüglich des aufgegebenen Gegenstands?? 8|

    Glückwunsch zu dem interessanten Stück! :)

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    bei Bayern war das Franko, wenn es denn eines gab, immer in der entsprechenden Rubrik des Postscheins zu notieren. Diese Vorschrift wurde auch beachtet (im Gegensatz zu einigen anderen).

    "Ein S(chreiben) an Georg Fischer Leipzig" steht da. Franko nichts (das war bis 30.6.1850 in Bayern möglich, dann erst wieder ab 1.1.1861) und G(egen) R(etourschein) 16 Kr. (4 Kr. Chargé und 12 Kr. für den Lieferschein/Retourrecepisse. Der Strich der Franko - Zeile "strich" die 16 Kr., was etwas ungeschickt war, denn diese Kosten sind ja entstanden und für die RR musste immer der Absender bezahlen, wie für die Recogebühr auch. Beides floß in die Kasse des Expeditors bzw. hier der Aufgabepost (wenn Beamte im Spiel waren).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen

    S/schreiben – eine S und ein Abkürzungszeichen, in diesen Fall wie ein kleines „b“, lässt es sehen als ob es eine andere Buchstabe sein könnte.
    Es ist schwierig da die Abkürzungen und Endungen alle mögliche Häkchen, Schleifen in alle mögliche Richtungen und Verbindungen gab.
    Oft sehe ich diese "b" bei H/err oder B/rief. Manchmal komme nur mit weiteren Text voran..da eine Endung auch Mehrzahl bedeuten kann.. oder ob eine u/nd, es, v/on gemeint war falls Schrift sehr schwer leserlich ist..
    Das kann Ralph oder anderen besser erklären wie ich.

    Schein von Ralph – ich sah zwei Nummer,wo mich vermuten ließen das es mehr war als nur ein Recobrief( aber warum zwei Nummer?). Keine Franco, also überlegte was Bayern haben für Retourschein verlangen könnte, 6x oder 12x, unten Strich stand 16 also 12x. Dann dachte ich an Michael da er Leipzig sammelt und hier schon was gesehen habe (unglaublich interessante Beläge hat, leider wenig hier zeigt) und fand sein Schein in Forum.
    Wirklich schön das wir beide sehen dürfen.
    Nicht das einer denkt das ich was von Bayerischen Postscheinen verstehe! :)


    Aber – das uns nicht langweilig wird. :D Nummer eines Aufgabescheines übereinstimmt mit der Nummer Retourscheines. Nr auf Retourschein oft in Rot.
    Wir haben hier zwei. Neben stehende Nr. 10900 ist auf dem Retourschein in Rot.
    Warum zwei Nr?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    die 10900 könnte die Expeditionsnummer der Behörde in Nürnberg gewesen sein - 5stellige Zahlen gab es in Bayern bei der Post damals nicht.

    Ich wäre im Gegensatz zu dir nie auf die Idee gekommen, hier im Forum nach dem passenden Retourschein zu suchen - diesen Optimismus hätte ich gar nicht erst aufgebracht, bei der Chance von 1 zu (Taste klemmt). :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.