• Hallo Freunde,

    Ich zeige heute ein paar Bahnpoststempel, die man, zumindest auf Ziffernmarken, nur ganz, ganz selten einmal zu sehen bekommt. Viel Spaß beim Betrachten.

    8o Viele Grüße :thumbup:

    maunzerle

    Hallo maunzerle,

    ja, ja, da habe ich meine Freude an dem schönen Brief, der wieder belegt, dass auch ganz ordinäre Standardbriefe etwas besonders sein können. Zu der "Leitwegangabe" eine Idee. Der Absender wollte seinen Brief mit der Ostbahn versenden (also die direkte Bahnlinie über Altötting und nicht oben herum über Passau). Im Postverordnungsblatt vom 12.5.1867 ist der Sommerfahrplan der Ostbahn abgedruckt. Dort findet sich unter III. Bahnpost München - Eger 1 Zug aus München 4.30 Nm - Eger 12 2 Nachts. Wenn wir jetzt wüßten, ob es also neben der Ostbahn noch die andere gab und der Brief in den Bahnhofsbriefkasten geworfen wurde, dann hätte der "Leitweg" schon einen Sinn. Ich finde, hier ist noch "Forschungspotential" vorhanden.

    Beste Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Luitpold,

    Fest steht, dass der Weg über Altötting kürzer war als der über Passau. Allerdings gehörte meines Wissens die Linie (München - Landshut) - Geiselhöring - Straubing - Passau auf jeden Fall zur Ostbahn, vielleicht nicht mehr in dem Jahr, aber auf jeden Fall im Eröffnungsjahr 1859.

    Deinen Hinweis auf den Zug nach Eger kann ich mit dem Brief allerdings überhaupt nicht in Verbindung bringen. Was willst Du uns damit sagen?

    Andererseits hast Du natürlich völlig recht, wenn Du meinst, dass sich der Absender etwas bei dem Vermerk gedacht haben muss. Da die Laufzeit wohl auf beiden Wegen die gleiche war, fragt sich aber wirklich, was er bezwecken wollte.

    Es wäre toll, wenn wir diesem Geheimnis auf die Spur kommen könnten und niemand würde die Beschreibung lieber ändern als ich. Nur hieb-und stichfest müsste sie dann schon sein. So lange müsste ich bei meiner These bleiben. Ich selber hab aber soviel Forschungsgeist nicht drauf, das bekenne ich ganz ehrlich, auch wenn der eine oder andere jetzt mit dem Finger auf mich zeigen mag. Wie in einem anderen Thread heute schon eingestanden, sehe ich nämlich nur zu einem Drittel als POler, die restlichen zwei Drittel sind (immer noch) Philatelist. Ich hoffe, Du bist jetzt nicht zu enttäuscht von mir.

    Viele Grüße

    maunzerle.

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Luitpold,

    Fest steht, dass der Weg über Altötting kürzer war als der über Passau. Allerdings gehörte meines Wissens die Linie (München - Landshut) - Geiselhöring - Straubing - Passau auf jeden Fall zur Ostbahn, vielleicht nicht mehr in dem Jahr, aber auf jeden Fall im Eröffnungsjahr 1859.

    Deinen Hinweis auf den Zug nach Eger kann ich mit dem Brief allerdings überhaupt nicht in Verbindung bringen. Was willst Du uns damit sagen? Viele Grüße
    maunzerle.

    Eigentlich gar nix! Nur habe ich gesehen, dass es eine Bahnlinie über Altötting gibt mit Endziel Eger. Wer mal nachschauen will, unter google maps geht das mit ein paar Klicks.
    Wenn es also damals schon 2 Bahnlinien gab, 1. die von dir angenomme über Passau und die 2. von mir - allerdings erst 1867 im Veordnungsblatt der Post erwähnte Strecke - dann hätte der Leitvermerk einen Sinn. Und wenn dann noch auf dem Bahnhof in München der Briefkasten für die Bahnpost stand, ja mei ...?
    Aber ich bin kein Fachmann, weder auf deinem Spezialgebiet noch sonstwo. Ich bin ein Suchender ...

    also "Nix für Ungut"
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ein Bahnstrecke nach Altötting ist erst in 1897 geöffnet.

    Eine alternative Route nach Altötting wäre die über Landshut mit dem Omnibuss.
    Leider kenne ich die Omnibuss geschickte sehr wohl, aber ich versuche immer noch etwas darüber heraus zu finden.

    Wenn ich etwas mehr weiss, dann gebe ich Bescheid.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Luitpold,

    Bitte stelle Dein Licht nicht unter den Scheffel. Nach dem zu urteilen, was ich schon alles von Dir gelesen habe, würde ich Dich eher unter die Wissenden einreihen. Und Suchende sind wir doch alle.

    Noch zu dem Brief: Die Intention des Absenders bleibt für mich ein Rätsel. Selbst wenn es für diesen Brief verschiedene Leitwege gegeben haben sollte, warum sollte er sich dann einen aussuchen wollen. Er hätte weder von der Laufzeit noch vom Porto irgendeinen Vorteil dabei gehabt.

    Oder gab es da doch noch irgendetwas, was sich uns entzieht? Vielleicht könnte sich bk einmal dazu äußern.

    Viele Grüße

    maunzerle :D

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    wenn ich den Brief nach der mir bekannten PO zu beschreiben hätte, würde das so aussehen:

    Der Absender wünschte die Versendung vom Aufgabeort München aus nach Ering bei Simbach am Inn im Einzeltransit über Altötting Richtung Braunau und nicht via Landshut und Passau, von da ab retour nach Simbach und Ering. Offenbar waren ihm Briefe über Passau zum Empfänger entweder abhanden gekommen, oder die Postverbindung war suboptimal = zu langsam, so dass er seinen Beförderungswunsch auf der Briefvorderseite ausdrückte.

    Eine Weisung, an die sich die Post nicht zu halten hatte, aber, wenn es technisch möglich war, halten konnte.

    Bein einem Einzeltransit gab man den Brief von Expedition zu Expedition. Ob ein Verlust dieser Briefe weniger wahrscheinlich war, als bei einer Versendung über größere Strecken per Bahnpost, würde ich aber bezweifeln.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 8) Lieber bayern klassisch ;( ,

    Ich danke Dir herzlich, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, diesen Brief POlich zu beschreiben. Da mein Theme aber die Stempel sind, führt mir das aber, ehrlich gesagt, doch etwas zu weit vom Thema weg. Ich drucke mir aber Deine Beschreibung aus, denn in einem Jahr und in 5 Jahren sehe ich das alles vielleicht ganz anders und dann brauche ich mich selbst nicht mehr bemühen. Und schon wieder, wie schon so oft, hat der liebe R. meine Faulheit unterstützt.

    Liebe Grüße und einen guten Wochenstart

    Dein maunzerle :P

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Bayernfreunde,

    bis jetzt sind in diesem Thread nur Briefe mit Marken der Quadratausgaben gezeigt worden.

    Der folgende Brief ist frankiert mit einer Nr. 17 - 9 Kreuzer Wappen braun. Die Marke wurde mit dem Bahnpost-Halbkreiser "NÜRNBERG B.P." entwertet. (Der Stempel hat übrigens große Ähnlichkeit mit dem Nürnberger Bahnhofsstempel "NÜRNBERG B.E." und kann leicht verwechselt werden.)

    Eingesetzt wurde der Stempel auf der Bahnstrecke München-Nürnberg-München.

    Wo der Brief nun genau aufgegeben wurde, lässt nicht mehr feststellen. Er lief jedoch nach Gotha im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha. Dort ging ab dem 1.7.1867 das Postwesen auf den preußischen Staat über.

    Obwohl das Kuvert kein Datum aufweist, kann man es in das Jahr 1867 datieren. (Die Marke erschien am 1.1.1867. Bis Ende 1867 kostete ein einfacher Brief in den Postverein bei einer Entfernung über 20 Meilen 9 Kreuzer; ab dem 1.1.1868 nur noch 3 Kreuzer.)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo bayern-kreuzer,

    Zu dem Brief kann man nur gratulieren. Ein ganz seltener Stempel auf einem Brief, der sich als wunderbares Ensemble präsentiert.

    Vielen Dank für's Zeigen und beste Grüße

    maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    da schließe ich mich gerne an - besser geht es kaum und eine Seltenheit ist es allemal. Guter Kauf, um den dich jeder Sammler beneidet.

    Wer dann noch weiß, wie schwierig es ist, überhaupt mal einen guten Brief mit der Nr. 17 zu schnappen, erahnt, was du für eine Rakete hast.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen.

    Dann möchte ich auch noch einen Bahnpoststempel vorstellen, der, wie ich glaube nicht so häufig vorkommt. Es handelt sich um einen Stempel der Königlich Bayerischen Bahpost Kusel-Landstuhl vom 24.6.1883. Die Entfernung der beiden Städte beträgt ca. 20km.

    Grüße Christian

  • Hallo Christian,

    nein, häufig ist etwas anderes und ein schöner Abschlag ist es allemal.

    Vielleicht stellt es ein erstrebenswertes Ziel für einen Pfalzsammler dar, die verschiedenen Bahnpoststempel der Pfennigzeit mit all ihren Facetten zusammen zu tragen. Die Kreuzerzeit, hier wurde es ja schon von prominenter Seite angesprochen, dürfte kaum darstellbar sein, aber die Pfennigzeit ist genau so interessant und hat an Material und Günstigkeit viel zu bieten. Meines Erachtens wäre das eine Spielweise, von der andere Sammler nur träumen könnten ... :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen.

    Einen Bahnpoststempel kann ich auch zeigen.
    Mit einer Nr. 23 datiert der Brief den 24.06.1874.
    Unten im Halbkreisstempel gibt es die Abkürzung BRTH: NMKT, was wohl für die Strecke Bayreuth: Neumarkt steht.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo Kreuzerjäger,

    ein sehr attraktiv gestempelter Brief - mich wundert nur, dass zwischen 24 und 6 noch etwas zu stehen scheint, wo eigentlich nichts zu stehen haben sollte. Kannst du es besser erkennen als ich?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kreuzerjäger,

    sieht für mich fast aus wie eine kopfstellend eingestellte 19, was immer die dort zu suchen gehabt hätte. Danke für den guten Scan.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Bayern,

    Der nachfolgend gezeigte Brief ist über das sächsische Fahrende Postamt Nr. 1 , das mit Hof einen Briefkartenschluß unterhielt, dorthin spediert worden. Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich bei dem siegelseitig abgeschlagenen bayrischen Stempel um einen solchen der Bahnpost mit Übernahmeeinsatz Hof. Das würde bedeuten, daß er im Zuge angebracht worden ist.

    Da Sachsen nicht differenzierte zwischen mit bayrischen Zügen weiter zu spedierenden Briefen und solchen, die ab Hof anderweitig befördert worden sind, hätte ich gerne mehr über das Bearbeitungsprocedere in Hof gewußt:

    a) Ist es Zufall, oder war es üblich, daß das Postamt/die Expedition Hof Briefe bearbeitete, ohne zu stempeln?
    b) kartierte Hof üblicherweise auf die Bahnpost Hof - Nürnberg oder direkt auf Nürnberg bzw. Regensburg, was bedeuten würde, daß im vorliegenden Falle eine Ausnahme vorliegt?

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    entscheidend für die bayer. Bahnpost war, ob der Briefbeutel nach Hof direkt, oder über Hof weiter zu leiten war. Nach Hof direkt, sog. Loco-Briefe, waren im Briefbeutel ausgesondert oben zu verpacken. Weiter zu leitende Briefe wie deiner waren weiter unten liegend zu verpacken. Bei der Öffnung eines solchen Briefbeutels wäre die bayer. Bahnpost angewiesen gewesen, ihn zu entnehmen und der Hofer Bahnhofsexpedition zu übergeben.

    Briefe über Hof hinaus, so wie deiner, wurde auf der Bahnstrecke gestempelt und neu nach Nürnberg kartiert. Ob es einen eigenen Kartenschluss Hof - Regensburg gab, weiß ich nicht. Dein Brief ist sicher nach Nürnberg spediert und von dort mit der Kutsche nach Regensburg transportiert worden. Die Eröffnungsdaten der hier relevanten bayer. Bahnstrecken mit Bahnpost war:

    1.10.1844 Nürnberg - Bamberg
    15.2.1846 Bamberg - Lichtenfels
    15.10.1846 Lichtenfels - Neuenmarkt
    1.1.1848 Neuenmarkt - Hof.

    Bei Hof gab es die Besonderheit, dass die dortige Bahnhofsexpedition in den Bahnpostdienst eingebunden war (was ich sonst nicht in Bayern kenne und was eigentlich strikt verboten war). Es wäre von daher auch möglich gewesen, dass dein Brief statt des Bahnpoststempels von Hof den Bahnhofsexpeditionsstempel HOF B.E. erhalten hätte. Jene Expedition hätte ihn aber auch genau so weiter geleitet (Richtung Nürnberg), wie das Personal der Bahnpost selbst.

    Ein Beispiel hierfür aus vergleichbarer Zeit füge ich bei - Braunschweig - Preußen - Bayern - Österreich, nun aber mit dem o. g. HOF B.E. Stempel.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber bk,

    vielen Dank für Deine Erläuterungen. Die Bearbeitung aus Sachsen eingehender Briefe durch die Bahnhofsexpedition Hof scheint mir die wesentlich häufigere gewesen zu sein, weil deren Stempel im Anteil weit überwiegt.

    Bist Du Dir sicher, daß Dein Braunschweig Brief "aus vergleichbarer Zeit" über Sachsen gelaufen ist? In diesem Falle müßte er mindestens einen sächsischen Kartierungsstempel tragen (Leipzig bzw. Leipzig - Hof).

    Liebe Grüße

    Altsax

    Einmal editiert, zuletzt von Altsax (17. März 2011 um 10:43)

  • Lieber Altsax,

    ich vermute ihn später, aber aufgrund der langen Laufzeiten der Stempel ist eine präzise Zeitangabe nicht möglich. Er wird wohl auf die Zeit um 1854-55 zu datieren sein.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.