Drucksache mit Bestellgeld, und das im Krieg 1870/71

  • Hallo Forum,
    meine neueste Entdeckung möchte ich Euch nicht vorenthalten.
    Wie die NDP-Fans wissen, sind NDP-Kreuzer-Briefe im Dienstverkehr mit Frankaturen von 3+2 Xr oder 7+2 Xr nicht so selten, wie sie manche Auktionatoren immer beschreiben. Das liegt daran, dass die Vorausfrankatur des Briefbestellgeldes (sofern es für die Landzustellung anfiel) im hessisch-inländischen Dienstverkehr sogar angeordnet war, weil man dadurch zweimalige Buchungen von Ausgaben vermied (Buchung also nur beim Absenden und nicht auch noch beim Empfangen wegen nachträglicher Zahlung des Bestellgelds), und die (landesweite) Kasse war ja eh die gleiche.
    Um so größer meine Freude, als ich kürzlich eine Drucksache mit vorausfrankiertem Bestellgeld fand: Alsfeld nach Stumpertenrod (Bestellbezirk von Ulrichstein, in rot als Hilfestellung auf dem Brief vermerkt), 1 Xr für die Druckache plus 1 Xr Bestellgeld, zusammen durch eine 2 Xr Marke dargestellt, vom 11.8.1870. Diese Kombination scheint mir nun wirklich nicht häufig vorzukommen (oder doch? Zeigt mir gerne Eure Belege hierzu!).
    Aber der Beleg hat auch eine Beziehung zum Krieg 1870/71 (hallo 1870/71 !) : Der Inhalt weist die evangelischen Geistlichen darauf hin, sich doch bitteschön um die leider erwarteten verwundeten Soldaten in den Lazaretten zu kümmern und sie seelsorglich zu betreuen. (Ich wundere mich ehrlich gesagt, warum es da solch eines Rundschreibens bedurfte ...).
    Also, vom Inhalt und von der Portostufe her interessant! Frohe Grüße,
    Hesse