Passau Bahnhof (österreichisch)

  • Hallo Nils,

    zum 1. Punkt: Ich habe dafür keine Quellen - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es anders gewesen sein könnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Freunde,
    Nach langer Zeit hier wieder einmal ein Beitrag.

    Ich nehme zunächst Bezug auf das Albenblatt in post 2 in diesem Thread. Ich plane bis Mai 2019 (!) eine Neugestaltung meiner Sammlung. Sie soll zwar eine Stempelsammlung bleiben, aber ich will sie daneben auch "postgeschichtlicher" machen. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von Albenseiten im Großformat, um gewisse Themen umfangreicher und zusammenhängender darstellen zu können.

    Im Zuge dieser Umstellung wird auch das gezeigte Albenblatt "sterben" und durch zwei weitere Briefe mit dem österreichischen Passauer ergänzt werden, die ich heute zeigen möchte.

    Den ersten besitze ich schon seit Jahrzehnten. Ich nehme ihn jetzt aus meiner Heimatsammlung Straubing heraus und pflanze ihn sozusagen um. Sein Laufweg ist kurz und an sich klar, so dass dazu nichts mehr gesagt werden muss. Nur noch soviel: das Jahr geht aus dem Beleg nicht hervor, kann aber nicht nach 1864 liegen, da die Marke (6 Kreuzer braun, Platte 3) am 31.12.1864 ungültig wurde.

    Der zweite ist eine Neuerwerbung, erfolgt zu dem Zwecke, auch einmal einen Brief in Gegenrichtung zu zeigen. Er hat, gelinde gesagt, einen ziemlichen Umweg genommen, um an sein Ziel zu kommen. Ich habe unten Links zum deutschen und österreichischen Bahnnetz von 1864 angefügt und nach intensivem Abwägen etwaiger Leitwege, kann der Brief nur folgenden Weg genommen haben:
    Aufgabe Ronsperg 10.10.1864 - Taus (Durchgangsstempel vom 11.10. rückseitig, nicht zeigenswert, 12 km südöstlich vom Aufgabeort an der Bahn)) - Furth im Wald - Schwandorf - Nürnberg - Regensburg - Geiselhöring - Straubing - Passau - Wels - Lambach - Salzburg - Rosenheim - Heufeld. Bei einer Luftlinien-Entfernung vom Aufgabe- zum Zielort von 192 km, hat der Brief etwa 620 km zurückgelegt, bis er sein Ziel, die "Station Heufeld / München Salzburgerbahn", wie es der Absender formulierte, erreicht hatte. Da ist es kein Wunder, dass er "E+1" nicht ganz schaffte, wobei er allerdings der 1. Tag schon für die ersten 12 km draufgingen.


    Inwiefern es mir nun gelingt, diese drei Briefe zu einem sinnvollen Ganzen auf einer großformatigen Albenseite zu vereinen, steht noch nicht endgültig fest, aber ich bin auch diesbezüglich guter Hoffnung.


    Hier noch die Links zum deutschen und österreichischen Eisenbahnnetz von 1864:

    http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/gif/e864d_a3.htm
    http://www.oberegger2.org/altoesterreich/kap6.htm

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Lieber Peter,

    für genau diese Briefe (2 oder 3 auf einer Seite) ist A3 das non-plus-ultra für einen Aussteller.

    Die Einbindung in den Titel deiner Sammlung ist da schon eine ganz andere Sache - aber auch das wird dir gelingen und dann wollen wir mal 2019 in Stokholm sehen, wie wir abschneiden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Nach nochmaliger Lektüre der posts 34 - 37 folgende Ergänzung zu post 42:


    Der Brief aus Ronsperg hat auf bayerischer Seite tatsächlich das Netz der Ostbahn nicht verlassen. Der Weg ab Regensburg über München wäre unter Berührung des Staatsbahnnetzes deutlich kürzer gewesen. Stimmt Nils' These also doch?

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Die Briefe aus westlichen Böhmen liefen mit dir Ostbahnen durch Bayern weil die Österreichische Post mit die Ostbahnen einen Vertrag hatte.

    Liebe Freunde des Österreichischen Passauers,


    Ich gehe jetzt daran, meine neue (Doppel-)Albenseite für diesen Stempel zu fertigen. Zu diesem Zweck habe ich den gesamten Thread nochmals durchgelesen und mir erscheint jetzt Nils' These immer wahrscheinlicher. Ja, ich möchte sogar noch eins drauf setzen: Kann denn dieser von Nils angenommene Vertrag nicht sogar der Grund für die Einrichtung dieses "Auslandspostamtes" in Passau gewesen sein (Ist denn ein anderer Grund überhaupt denkbar?) und somit dann natürlich auch für die Schaffung dieses Stempels, denn die Bayerische Staatspost hätte ja dann in Passau diese Briefe aus Westböhmen gar nicht in die Hand bekommen.


    Da bin ich jetzt mal auf Meinungen gespannt.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ein Brief, der im westlichen Böhmen frankiert auf die Reise nach Vorarlberg geht, konnte und wurde sicher im Briefpaket nach Passau (Beutelfahne Passau Ö. Bahnhof) über Bayern befördert. Kein bayer. Bediensteter hat diese Briefe jemals gesehen, weil sicherlich geschlossene Briefpakete zwischen Böhmen und Vorarlberg (oder Salzburg) vereinbart worden waren, sonst müssten wir ja bayerische Stempel sehen.

    Ob das allein ausreichte, steht in den Sternen. M. E. waren die Beförderungen von Briefpost, um die es hier ausnahmslos geht, nicht sehr wichtig. Wichtiger war der Warenverkehr durch die Bahn und der Personenverkehr. Waren die entsprechend geregelt, konnte sich die Post hinten aufschwingen und ihre Briefe und Pakete mitbefördern lassen.

    Ceterum censeo, dass man auch bei einer höchstwertigen Ausstellungssammlung auch das Recht haben sollte, den aktuellen Forschungsstand wieder zu geben, ohne 100%ig sicher zu sein, dass es tatsächlich so war. Wenn man das so formuliert, wird kein Juror einem eins zwischen die Hörner geben. Es ist halt nicht alles klärbar, war vor 150 und mehr Jahren intern abgesprochen wurde. Wichtig ist doch, dass man auf diese Besonderheit hinweist, Belege zeigen kann, die sie belegen und sich Gedanken macht, wieso es dergleichen überhaupt geben konnte. Zu welcher Conclusio man dann kommt und ob diese richtig oder falsch ist, ist fast schon nebensächlich, solange keine Beweise in die ein oder andere Richtung vorliegen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • das Recht haben sollte, den aktuellen Forschungsstand wieder zu geben, ohne 100%ig sicher zu sein, dass es tatsächlich so war.

    Lieber Ralph,
    Genau das ist es, was ich auf dieser Seite zum Ausdruck bringen will, anzustoßen, dass da irgendetwas war, das sich heute nicht mehr oder im Moment noch nicht 100%ig klären lässt.
    Wenn hier in den nächsten Tagen neue Gedanken eingehen, kann das aber dennoch zusätzlich hilfreich sein.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Hallo Freunde,

    ich zeige einen Brief mit einer MiNr. 11 vom 15.3.1866. Er lief von Nürnberg nach Schärding in Oberösterreich.

    Der Brief ist sicherlich keine Schönheit. Da gibt es weitaus schönere Brief mit dieser Marke.
    Aber ich habe ihn in erster Linie wegen des Transitstempels "Passau Bahnhof" auf der Rückseite erstanden.
    Eine Rärität ist der Stempel nicht, wie wir hier im Thread erfahren konnten. Aber er läuft einem auch nicht jeden Tag über den Weg.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Brief (Traumbrief vlt. nicht, aber sicher im oberen Viertel aller Briefe mit diesem Stempel anzusiedeln).

    Dazu noch die schwierige Nr. 11 als Marke - ich glaube, du solltest da nicht meckern! :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es sieht so aus dass ich deisen Brief hier nicht gezeigt habe:

    Von Ried in Innvirtel nach Plössberg in Oberpfalz. 15. Februar 1865 abgeschickt, 16. Februar durch Passau und 17. Februar angekommen.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    für das Vorenthalten solcher Briefe sollte es im Forum eine Disziplinarstrafe geben. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Freunde,

    nach über 30 Jahren besteht jetzt wieder die Möglichkeit den dem Attestaussteller einzig bekannten Brief mit diesem Stempel als Entwerter zu erwerben.

    https://www.heinrich-koehler.de/de/372-auktion…ry%3A102&page=1

    Was von dieser Aussage auf dem Attest zu halten ist, wissen alle Leser dieses Threads (siehe post 2) und die Teilnehmer der JHV 2018 der Arge Bayern (klassisch), die nicht nach dem Mittagessen abgereist sind.

    Viele Grüße von maunzerle:)

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ja manchmal kann man nur den Kopf schütteln.

    Es ist ja nicht so, dass du deinen Brief vor der Außenwelt verheimlicht hast - ganz im Gegenteil.

    Bei diesem Attest muss man sich schon ernsthaft fragen, warum man eigentlich für oft viel Geld noch Atteste oder Befunde einholen sollte.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    Du hast meine Botschaft genau so verstanden, wie sie gemeint war.

    Viele Grüße von maunzerle:thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ich glaube/fürchte, wie alle haben diese verstanden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo zusammen,

    Ich möchte hier zunächst etwas klarstellen und dazu den „Oberlehrer“ und Kabarettisten aus Franken Erwin Pelzig zitieren: „aufgemerkt !“

    Aufgemerkt deshalb, wir haben es hier mit drei Belegen zu tuen.

    1. der uns allen Altpostgeschichtlern hinreichend bekannten maunzerle Brief vom 9.1. auf einer

    3 Kreuzer rot

    2. der nunmehr bei Köhler für 3.000 € aufgerufene Erivan Brief vom 18.9. auf einer 9 Kr. grün.

    Volker Parthen hatte diesen Brief bei seiner 8. Boker-Auktion bei einem Ausruf von 5.000 DM

    für 15.000 DM zugeschlagen. Bei dem neuen Attest von Peter Sem ist das Signum von Herrn

    Ferchenbauer nicht erwähnt

    3. der bei Winkler und Sem zitierte Brief vom 13.11. , den wohl von uns auch noch niemand

    gesehen hat.

    Hier hätte ich gerne die beiden oberen Briefe gezeigt, aber leider fehlt mir das nötige technische Wissen. Vielleicht kann jemand hier nachhelfen.

    Danke Wolfgang:thumbup:

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

    4 Mal editiert, zuletzt von hasselbert (13. November 2019 um 15:05)

  • ... nachdem sich meine Schnappatmung allmählich legt, bin ich immer noch ganz hingerissen von diesen Briefen, die wunderbar sind und die jeder Bayernsammler gerne hätte.

    Gerne hätte ich mal den 3. gesehen, den es geben soll, den ich aber auch nicht kenne.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Heribert,

    niemand hat behauptet, es gäbe nur zwei von diesen Briefen. Man kann aber festhalten, dass es gesichert zwei gibt und das weiß jeder, der sich seit längerer Zeit mit der Bayernphilatelie beschäftigt, denn mein Brief war immerhin die Titelseite der Deider-Auktion im Herbst 2002. Das Datum vergesse ich nie, weil ich zwei Tage später meinen 50. hatte und mir den Brief quasi selber zum Geschenk machte. Und wenn ein solcher Brief einmal auf der Titelseite abgebildet war, dann sollte man doch meinen, dass das von den Leuten, die die Registrierarbeit eigentlich erledigen sollten, weil sie damit ihr Geld verdienen, doch auch wahrgenommen wird. Ganz zu schweigen davon, dass es seitdem auch jede Menge Veröffentlichungen darüber gab, wie es zu diesen Abstempelungen gekommen sein könnte.

    Der 3. Brief bleibt ein Phantom. Von Winkler 1951 erwähnt, hat ihn offensichtlich 68 Jahre lang niemand mehr gesehen. Womöglich kannte ihn Winkler sogar aus der Vorkriegszeit, und was im Krieg alles den Weg alles Irdischen ging, das wissen wir ja.

    Viele Grüße von maunzerle:)

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)