Vermittlungsbriefe über Bayern 1849-1875

  • Liebe Sammlerfreunde,

    heute hier ein netter Vermittlungsbrief aus Baden, über Bayern, nach Württemberg.

    Brief (Angebot mit Preisen zu Hanfprodukten ;) Seile etc.) aus Rheinbischofsheim (Baden, leicht nördlich ggü. Straßburg), geschrieben am 16.9.1865, vermittelt nach Nördlingen in Bayern, Aufgabe am 20.9.1865, von dort dann per Württemb. Bahnpost (21.9.65.... falsch gesteckter Stempel 1860) nach Bopfingen in Württemberg. Ankunft 21.9.1865.

    Rheinbischofsheim nach Bopfingen Luftlinie 179km = 3. Entfernung im DÖPV.

    Nördlingen nach Bopfingen 10km = 1. Entfernung im DÖPV

    6Kr. gespart!

    Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Lieber Andreas,

    ein herrlicher Brief - klasse! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Vermittlungsbriefe aus Braunschweig mit Postaufgabe in Bayern findet man nicht jedes Jahr, schon gar keine mit 6 Kreuzer Frankaturen, die eigentlich von Braunschweig aus hätten 3 Groschen kosten sollen (= 10,5 Kreuzer).

    Die Firma F. B. Denike & Co. in Braunschweig schrieb am 25.05.1864 einen einfachen Brief an ihren Kunden A. Leidescher in Landsberg am Lech. Hinten nur ein mies abgeschlagener Halbkreiser von Buchloe, sonst nichts.

    Alle mir bisher bekannten Vermittlungsbriefe aus Braunschweig stammen von der Firma Denike - ob es noch mehr gab, die sich dieser kostensparenden Maßnahmen unterzogen?

  • Lieber Ralph,

    ein zweimal vermittelter Brief der Firma E.B. Denike & Co. kann ich zeigen.

    Das erste Mal vermittelt von Braunschweig nach Nürnberg, und von dort am 5. Juni 1862 nach Weilheim in Oberbayern gesandt. Statt 9 Kreuzer waren für die 2. Entfernung innerhalb Bayerns zwei 3 Kreuzer blau, Platte 6 ausreichend.

    Die rechte Marke mit Verdickung der äusseren Rahmenlinie im linken oberen Wertziffernquadrat und mit für Platte 6 typische Aufspaltung der Einfassungslinie.

    Das zweite Mal wurde der Brief aus der Sammlung von Nils, der den Brief August 2o11 in post 1 gezeigt hatte, vor etwa 10 Jahren von dir, lieber Ralph, in meine Sammlung vermittelt. Hatte ich mich damals für deine Vermittlung bedankt ?

    Wenn nicht, dann hole ich das hiermit nach :thumbup:

    Gruss Kilian

  • Lieber Kilian,

    wo wäre ein Ex-Nils Brief besser aufgehoben, als bei dir, wenn 2 Blaue auf ihm prangen? Wenn ich ihn vermitteln durfte, freut mich das ganz besonders. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    die Firma Trampler im badischen Lahr (bekannt durch den hinkenden Boten dort) schrieb am 26.10.1863 eine Rechnung an Peter Schedel in Iphofen. Die Postaufgabe erfolgte aber erst am 01.11.1863 in Würzburg und ein Ankunftstempel mangelt vollends. Im Inhalt lesen wir: "Zahlbar an Herrn G(eor)g Fr(iedrich) Wild in Würzburg".

    Auch ist dort vermerkt: "Sandte Ihnen durch Vermittlung des Herrn Anton Fischer in Würzburg ...".

    Interessant sind der grüne Absenderstempel von Lahr und der Würzburger in blau. Sie belegen, dass die Rechnung offen nach Würzburg verschickt wurde und demnach kein Postbetrug sein konnte, denn nur gesiegelte Briefe durften nach dem Postzwang nicht über die Landesgrenzen geschmuggelt werden.

    Von Lahr nach Würzburg und Iphofen aus hätten 9 Kr. frankiert werden müssen, so nur 3 bis 12 Meilen innerbayerisch.

  • Liebe Freunde,

    ich habe ein Paar Briefe ergattert, die mich etwas erstaunt haben.

    Der 1. wurde mit folgender Adresse versehen:

    Herrn Albert Rambold

    mit Briefen der Herren C. J. Holzhey

    franco Schwabmünchen

    und stammt vom Bahnhof Ausgsburg.

    Der 2. wurde mit dieser Adressse versehen:

    Albert Rambold

    Per Adresse des Herrn C. Holzhey

    franco Schwabmünchen

    und stammt aus München vom 19.1.1861

    Da ich ja eine Mini-Sammlung "Briefe mit Briefen" besitze, bin ich nun am knobeln, ob beide Varianten nicht das gleiche bedeuten könnten? Leider sind beide Briefe ohne Inhalt.

    Oder er hat im 1. Briefe Geschäftsbriefe an Rambold geschmuggelt und im 2. Brief nicht?

    In der Primärliteratur gibt es zu Briefe mit Briefe rein gar nichts zu lesen.

  • Hallo Ralph,

    ich glaube nicht, dass der Text des 1. Briefes "mit Briefen" lautet. Vorne ist eindeutig "in" zu lesen.

    Albert Rambold war Commis (kaufmännischer Angetellter) in der Baumwollweberei Holzhey in Schwabmünchen. Diese Tätigkeit übte er auch schon in Obergünzburg aus.

    Das zweite Wort (oder Abkürzung) muss etwas anderes bedeuten. Wie schon anhand deines Briefes mit "per Adresse" vermutet, muss es eine Aufenthalts- oder Berufsbezeichnung sein.

    Anbei noch ein ein Brief an die gleiche Adresse mit "bei" Herrn Holzhey und einer nach Obergünzburg mit "Commis".

    Gruß

    Udo

  • Hallo Udo,

    bei meinem oberen Brief steht für mich klar "Bfen", das war eine Abkürzung für "Briefen". Ich kenne das auch so bei anderen Briefen mit Briefen und würde ja Sinn machen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.