• Offizieller Beitrag

    Hallo Planke

    Wie lange Hamburg eine Freie Reichstadt war, ist eigentlich eine gute Frage die man nicht unbedingt einfach beantworten kann. In der Name war Hamnburg wohl bis 1815 eine Freie Reichstadt. Danach nur eine Freie Stadt weil es kein Reich mehr gab. Jetzt nennt sich Hamburg "Freie- und Hansestadt Hamburg". ¨Praktisch war Hamburg kein Reichstadt ab 1806. Erstens weil es ab August 1806 kein Reich mehr gab. Zweitens weil Hamburg ende November 1806 von der Franzosen okkupiert waren und ab 1811 als Hauptstadt in Frankreich Departement 128. Keine Ausfühliche Antwort hierzu, aber es reicht hoffentlich.

    Meine Deutung zu Taxierung: Dein Brief von November 1808 ist nicht gleich den Brief der in Post 51 gezeigt ist, weil der Brief in Post 51 in Juni 1808 gelaufen war. Die Unterschied liegt darin dass ganzen Bayern erst ab 1. Juli 1808 als Bayerische Staatspost verwaltet war. So dass dein Brief von November den ganzen Weg von den bayerischen Grenze bis Bolzano mit bayerischen Staatspost gebracht war. VorphilaBayerns Brief von Juni ist aber mit Taxische Bayerische Lehenspost und Bayerische Staatspost in Tirol spediert. Dein Brief Brief ist aber immer mit 14 Schilling Courant immer noch bis Füssen taxiert geworden. Wie Thurn und Taxis es mit Bayern abgemacht hat kenne ich leider nicht.

    Menz hat 19 Kr Rheinisch bezahlt, nicht Kreuzer CM.

    Viele Grüsse, Nils

  • Hallo Herr Nils!
    Danke für Deine Aufklärung. Mir war die Währung von Hamburg wichtig da ich glaubte daß Hamburg mehrere Postämter beherbergt.und nicht wusste welches Postamt diesen Brief behommen hat,und deshalb die Währung des Aufgabepostamtes gegolten hat.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Achim

    Nicht einfach. Aussergewöhnlich ist wohl dass es kein Poststempel gibt. Kommt schon vor, aber...

    Möglich ist 32 Kr nach Frankfurt und dazu 8 Kreuzer bis Nürnberg macht 40 Kreuzer. Die 40 ist aber gestrichen und in 4 ersetzt und die 4 ist wieder mit 7 ersetzt geworden. Die 4 und 7 ist mit einer seltener Farbe gemacht. Postalisch???

    Leider kann ich dir nicht mehr helfen :(

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,

    Die 40 ist aber gestrichen

    sicher ? Das ist wohl eher ein vom Absender recht ausdrucksvoll angebrachter Trennstrich zwischen dem cito-Vermerk und der Adressierung über den der Wachsstift sowohl der 40, als auch der 8 rechts daneben hinweggeht > siehe Detail.


    just my two cents + Gruß !

    vom Pälzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Achim

    Ich habe es hin und her überlegt und kann nicht sagen dass ich eine gute Antwort habe. Ähnliches habe ich auch nicht gefunden.

    Was eine Möglichkeit ist, ist dass die zwei Briefe zwei unterschiedliche Laufwege haben. Ein östlichen und ein westlichen Laufweg.

    Der ersten zeigt der westlichen mit Leitung über Frankfurt. Die andere Vermerke sind .......
    Der zweite Brief zeigt der östlichen Weg. Wie man die Gebühre hier verstehen soll weiss ich nicht, aber einige sind wohl deutlich als preussisch zu verstehen?

    Endergebnis bei die beiden sind 40 Kr Rh Porto für den Empfänger, da der Laufweg die Gebühre beeinflusst hat.

    Hoffentlich hast du noch einige zu zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    im wikipedia ist nachzulesen, dass das Postvorschussverfahren durch das Postgesetz von 1852 zum allgemeinen Geschäftszweig der preußischen Post wurde. Wie sich das nun in Hamburg verhielt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. So wie das hier in Streifbandform daherkommt, hat der Absender sich damit wohl gleich das Geld für eine Ausgabe der "Börsenhalle" abgeholt, eine in Hamburg zweimal täglich zu kaufmännischen Zwecken erscheinende Zeitung für Börsen-, Handels- und Verkehrsinteressen.

    .

    Adressiert war einen einen Herrn Dr. Kaufmann in der Bad- und Traubencurstadt Dürkheim i.d. Rheinpfalz....allerdings ist das Streifband lt. AK-Abschlag in Neustadt a.d.Haardt aufgeschlagen... ;( ...kommt das vom "Traubencuren" ? Ich lese unten links Postvorschuss von ??? 15 # 15 # ??? empfangen ??? die ??? Expedition ??? der Börsenhalle. Die übrigen Vermerke in blau und rot sind mir ebenfalls ein ziemliches Rätsel, genauso das Jahr der Spedierung. Kann hier evtl. noch jemand mehr Licht ins Dunkle bringen ?


    Viele Grüße.

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    die Taxierung links oben (194 3/4) sind Sgr. Sie setzt sich zusammen aus 6 Tlr 11¼ Sgr. (191¼ Sgr.) und den darunter angegebenen 3½ Sgr. Diese 194 3/4 Sgr. ergeben wohl den rechts vermerkten Betrag 11/33 (11 Gulden 33 Kreuzer). Der Vermerk auf der Rückseite 11/51 deutet darauf hin, daß sich Bayern weitere 18xr genehmigte.
    Der Vorschuß-Vermerk links unten sollten 15 Hamb. Mark 15 Sch. sein. Das sind 255 Sch., die 191 3/4 Sgr. entsprechen.
    Aber wo wurde der Brief in Hamburg aufgegeben? Laut Feuser Vorphila stempelte kein Postamt mit blauer Farbe. Aber unsere Experten wissen sicherlich, wer das war und können so die Zeit eingrenzen.

    Was sagen die Experten zu meiner Interpretation der Zahlen? Wie wird hier das Porto eingebaut?

    Dieter

  • Hallo Pfälzer

    das Streifband wird im hannoverischen Postamt in Hamburg aufgegeben worden sein. Ich denke sogar, dass hier das Jahr 1852 gegeben ist.

    Wie Dieter schon schrieb, sind die 15 Mark 15 Shillinge = 191 1/4 Sgr. Dazu kommt das ProCura von 1/2 Sgr. je angefangenen Thaler = 194 3/4 Sgr., was nun 11 Gulden 22 Kreuzer sind.
    Weitere 11 Kreuzer sind für den Transit in Hannover in den notierten 11 Gulden 33 Kreuzer enthalten.

    Wie nun der Weg weiter war, ist schwierig - ich denke über Taxis, wo weitere 11 Kreuzer zu Buche schlagen + 4 Kreuzer für Bayern. Um schlussendlich auf 11 Gulden 51 Kreuzer zu kommen addiere noch 3 Kreuzer Bestellgeld dazu.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Pälzer,

    zu den Taxen ist von kompetenter Seite wohl alles gesagt - ich denke, man hat in Bad Dürkheim ein größeres Inserat in dem Blatt geschaltet und die Zeitung mit diesem Inserat lag bei, so dass der Pfälzer Kunde sehen konnte, dass alles seine Richtigkeit hatte.

    Die Leitung über Taxis (FFM) war obligat damals, falls das von Belang sein sollte. Offenbach hatte man in Ludwigshafen keine Post an dem Tag aus nördlicher Richtung nach Bad Dürkheim, so dass man diese gleich nach Neustadt an der Haardt sandte, von wo aus die Sendung dann wieder retour lief. Kann man ja auch nicht jeden Tag zeigen ...

    Ein sehr seltenes Stück - wenn du jetzt noch die passende Zeitund dazu finden würdest, wäre das ein TRAUM !!!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Moin allerseits,

    das Streifband musste im Hannoverschen Postamt in Hamburg aufgegeben werden, da Hannover für die Fahrpost nach Bayern zuständig war.
    Das würde doch wenig Sinn haben, wenn die weitere Leitung über Taxis erfolgte, oder?

    Ab 1852 wurde in Hannover in blau gestempelt, d.h. das Streifband wurde nicht früher, aber möglicherweise später aufgegeben.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Moin nordlicht,

    dann erkläre mir mal, wie er von Hamburg in die Pfalz ohne Taxis gelaufen sein sollte ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • übrigens - überraschend, dass der Webcrawler Pälzer das nicht schon selbst gepostet hat - der Empfänger ist kein Unbekannter:
    Veit Kaufmann, der u.a. Bücher über die Traubenkur veröffentlichte und Freund/Schüler von Rudolf Virchow war ...

  • Hallo nordlicht,

    wenn TT in Hamburg für die Brief- und Fahrpost gleichermaßen zuständig war, dann wäre das ein Postwechselbrief geworden.

    Der Transit aus dem Norden in die Pfalz fand immer und ohne Ausnahme über Frankfurt am Main statt, welches im Kartenschluß zu Speyer, Ludwigshafen usw. in der Rheinpfalz stand. Andere Stellen hatten mit der Pfalz gar keine Karten zu stellen, daher weiß ich sicher, dass das gute Stück via FFM geroutet worden ist. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nordlicht
    Liebe Sammelfreunde

    ein kleine Anmerkung dazu:

    Mit dem Bau der Eisenbahnlinien, drängte Preussen sowohl Hannover und Braunschweig auf die Erhebung von Transitgebühren. So war es gerade bei den beiden Städten Hamburg und auch Bremen so, dass für die Fahrpost das hannoverische Postamt zuständig wurde, da über die Eisenbahn zuerst dessen Gebiet durchquert wurde.
    Selbst für Fahrpost-Sendungen nach Preussen aus diesen beiden Städten, war das hannoverische Postamt zuständig.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    das mit der Procura war mir eingefallen, als ich den Rechner schon runtergefahren hatte. Bei der Umrechnung der Sgr. war auch ich bei 11/22 gelandet. Aber nach der Nachtschicht hatte ich auf Rechnerei keine Lust mehr. Irgendwie war mir aber klar, daß die Differenz ein Porto war. Die Beträge sind ja nun geklärt.
    Bei der blauen Farbe des Stempels dachte ich direkt an Hannover. Aber das wollte ich anderen überlassen. Nach 1852 ist damit auch sicher. Schön, was da alles an Informationen zusammenkam.

    beste Grüße

    Dieter