• Hallo liball,

    besten Dank für deine ausführliche und nachvollziehbare Erklärung.

    Noch eine Frage, warum bezahlte der Absender 5 hamburgische Schilling auf dem Hamburger Haupt-Postamt?

    Gruß
    1870/71

  • Hallo 1870/71,

    der Brief wurde zwar in Altona geschreiben, zur Post gegeben wurde er jedoch mit Sicherheit in Hamburg. Wäre der Brief in Altona, das zu dieser Zeit dänisch war, aufgegeben worden, wäre die Taxierung eine andere.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Wäre der Brief in Altona, das zu dieser Zeit dänisch war, aufgegeben worden, wäre die Taxierung eine andere.

    Hallo die Runde

    Nicht nur das, man würde auch eine Kartierungsnummer finden rückseitig, wenn der Brief in Altona abgeschickt wäre.

    Interessante Briefe :)
    Danke fürs Zeigen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    am 18.12.1827 sandte man in Hamburg einen am 15.12. geschrieben, einfachen, bis 1/2 Loth schweren Brief nach Geldersheim bei Schweinfurt ab. Geldersheim - Schweinfurt war nur 5 km, aber wie der Brief dahin gekommen ist, weiß ich nicht, da es noch keine Landboten gab.

    Der Absender war klamm und zahlte gar nichts. 22x setzte Taxis für den Transport über Frankfurt bis Aschaffenburg an, zu denen 3x bis Schweinfurt kamen, so dass die oben notierten 25x korrekt waren.

    Der Empfänger des 17. Briefes dieser Korrespondenz war Johann Morteux, Spitalsverwalter in Geldersheim. Vlt. kann ein ortskundiger mehr zu diesem Empfänger sagen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Einen Brief aus der Zeit der bergischen Postverwaltung in Hamburg möchte ich zeigen.
    Abgeschickt 20. Juli 1807 mit 8 Sh rückseitig bis Coburg frankiert. Von dort bis Nürnberg 12 kr. rhein.
    Er trägt zudem den Fro Mühlhausen, den v.d.L. (Nr. 1559) Coburg unter dem Jahr 1809 Coburg zuordnen.
    Den Frankoabsatz Coburg halte ich für sehr wichtig und interessant. er taucht 1816 wieder auf zusammen mit
    dem kleinen Stempel "v.c." , der wohl als "von Coburg" zu lesen ist.

    Hat jemand entsprechende Gegenstücke?

  • Lieber Achim,

    ein toller Brief - wie nicht anders zu erwarten. Aber warum kostete er 12x von Coburg in das 12 Meilen entfernte Nürnberg? Lag er in der 2. oder 3. Gewichtsstufe?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,
    ich habe aufgehört, über die Gebühren der Reichspost und der taxisschen Postmeister nachzudenken. Da wird viel nach dem "Herkommen" und
    "hat schon mein Grossvater so gemacht" taxiert.
    Ich muss da mal ein paar Kostproben aus den Akten einstellen zum allgemeinen Vergnügen.
    Liebe Gruesse Achim

    PS: hat noch jemand solche Briefe?

  • Lieber Achim,

    Zitat

    Ich muss da mal ein paar Kostproben aus den Akten einstellen zum allgemeinen Vergnügen.

    das wäre klasse - Horizonterweiterung durch die Reichspost. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Vielen Dank,
    der Brief ist recht erhellend. Ebenfalls die Taxen 8 und 12 nur lustigerweise genau umgekehrt.
    Ob wir das je auseinander bekommen, wie da an den einzelnen Tagen gearbeitet wurde?
    Dank für den Baustein.

  • Liebe Freunde,

    ein Brief des preusischen Postamts in HH nach Ellingen vom 11.6.1842 zeigt siegelseitig eine 6 oder 9. Wenn es eine 6 ist, dann wäre diese in 5 Sgr. reduziert worden, welche vorne stehen und von Bayern in Nürnberg mit 18x in Auslage genommen wurden. Mit der Inlandstaxe von 8x ergab sich für den Empfänger ein Porto von 26x, die nicht angeschrieben wurden.

    Eigentlich sollten nur Briefe in den Hofer Rayon von Hamburg aus via Preußen versandt werden - die anderen mit der TT - Post. Aber keine Regel ohne Ausnahme ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    das habe ich - mea culpa - nicht ganz verstanden:

    Wenn es eine 6 ist, dann wäre diese in 5 Sgr. reduziert worden


    Aus welchem Grund hätte die eigene Forderung reduziert werden müssen ? Vor allem in Korrektur der Siegelseite, wo das Porto ja eigentlich nicht anzuschreiben war. Ferner: Wer hat die 5 und die 6 eigentlich geschrieben ?

    ...die Destiantion dürfte ja schon zu den "etwas" seltenereren gehören...oder ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    im Fachjargon heißt/hieß "reduciren" nicht vermindern, sondern in eine andere Währung umrechnen. In Hamburg hatte man ja keine Silbergroschen von Preußen, sondern Hamburgische Schilling Courant. Daher musste man vermerken, was der Absender zu zahlen oder die Aufgabepost zu fordern hatte, dann musste Preußen die Währung Hamburgische Schilling Courant umrechnen in die eigene Währung, weil man ja mit Bayern in Kreuzern / Silbergroschen abrechnete. Hätte Preußen vorne eine 6 oder 9 belassen, hätte Bayern diese als Silbergroschen erkannt und entsprechend 21x bzw. 32x als Fremdporto angesetzt, was nicht richtig gewesen wäre.

    Also: 6 oder 9 (ich tendiere zur 6) notierte Hamburg (Preußen) als Aufgabepost, in Hof der preußisch - bayerische Beamte mit 5 Sgr. angeschrieben (reduziert) und in Nürnberg als 18x notiert.

    Bayern war von HH aus keine häufige Destination, zumal wenn die Leitung über Preußen lief, statt über taxisches Postgebiet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    soweit verstanden, da ist dann im Jahre 1842 eine Hamburger Absende-Deern oder ein Hamburger Absende-Jong mit Schilling (Kurant) auf das preuss. Postamt in Hamburg geschlendert.

    Da kam ich zunächst aber dennoch nicht so ganz locker flockig klar mit. Im Michel steht für Hamburg ab 1859 1,333 Sch = 1 Sgr, dann wären es bei den vorderseitig notierten 5 Sgr umgerechnet rd. 6,7 Sch. Passt reducirt nicht.

    Für die Zeit vor 1859 fand ich die nachstehende Quelle* (siehe unten Auszug S.23), da sieht die Sache schon deutlich anders aus. Hier kommt man auf 1,875 Sch = 1 SGr, das wären dann bei 5 SGr umgerechnet 9,375 Sch, abgerundet 9 Sch. Passt schon eher, oder ?

    + Gruß !

    vom Pälzer


    *http://books.google.de/books?id=BmxTA…%B6ring&f=false

  • Hallo Pälzer,

    eigentlich hätte er zum taxischen Oberpostamt schlendern müssen, aber vlt. hatte man mehrere Briefe nach und über Preußen abschicken müssen, so dass man den hier en passent mit abgegeben hat. Uns soll es freuen.

    Danke für die Währungsaufklärung - dann also 9 Schilling.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Hamburg 3.11.1835 an Förster & Günther in Nürnberg frankiert. Es könnte ein Franko von 12 HShC gewesen sein, die man mit Rötel aufmalte, aber das ist schwer zu lesen. Preußen gab 1 3/4 Sgr. an Bayern weiter, die 6x entsprachen. Wenn jemand Erweiterndes zu dem Brief zu sagen weiß, ist dies willkommen.

    Hamburg 11.6.1842 nach Ellingen. Hinten sind 9 zu sehen, die ich als HShC deute. Preußen notierte 5 Sgr., die Nürnberg in 18x in Auslage nach und das eigene Porto mit 8x ansetzte, so dass der Empfänger, das fürstlich Wredesche Rentamt, total 26x zahlen durfte.

  • Hallo werte Sammler!
    Ich bin heute in dieses Thread geraten da ich von Hambourg die Währung der Postgebühren um 1808 suche. Im Beitrag auf Seite 3 N.- 51 bin ich auf einen Zwillingsbrief gestoßen den ich zu beschreiben versuche. In diesem Beitrag fand ich keine Beschreibung dazu. Nur abgebildet ist er. Meiner hat das Datum vom 26. November 1808. Rückseitig ist der Vermerk 14 angebracht und Vorderseitig eine 16 und eine 19 in Rötel. Laut meiner Ansicht ist dies nur die Umrechnung von Kreuzer Rh. in Kreuzer Cm. da zu dieser Zeit der Tiroler Ausland Tarif von 19 Kreuzer Cm gegolten hat. Mir wäre hier die Hamburger Währung wichtig und die Zeit von wann bis wann Hamburg freie Reichsstadt war.
    Bitte um Ihre Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!! Mit Dank im Voraus grüßt: Planke

  • Lieber Planke,
    es gab Unterschied zwischen Reichsstadt und Freie Reichsstadt.
    Zur Hamburg ist Jahr 1510 als Freie Reichsstadt angegeben (Details kenne ich nicht wie der Verlauf wahr) und ist Heute noch ein Freie Reichsstadt. Es wehre nicht mal halbe Antwort - von 1510 bis Heute, dein Brief schreibst du ist aus Jahr 1808 - muss du schauen ob hier eine Besetzung gab ob Hamburg als Frei Reichsstadt funktionierte. Kann dir hoffentlich einer wo sich mit Geschichte Hamburgs beschäftigt besser helfen, wenn es näher wissen möchtest.

    Landeswährung in Hamburg wahr:
    1, seit 16 Jahrhundert
    1Mark = 16 Schilling = 192 Pfennige
    3 Mark (mk) = 1 Reichstaler

    2, seit 1821
    1 Preuß. Taler = 30 Silbergossen = 360 Pfennige

    Was auf deinem Brief notiert wahr gegenüber Tirol, da von mach ich Finger ganz weg :D
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt