• Liebe Sammelfreunde

    einen Brief mit der Erstausgabe nach Magdeburg habe ich lange gesucht.

    Aufgegeben in Badenweiler und adressiert wurde er an "Herrn Morgenstern für Frau Emma Denecke". Siegelseitig Bahnpoststempel sowie womöglich Transitstempel von Heidelberg und Ausgabestempel von Magdeburg.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Guten Abend Sammlerfreunde,

    den letzten Satz der nachstehende Aussage aus post2 habe ich - mea culpa - noch nicht begriffen:

    1. Die Leitung erfolgte auch über die Pfalz, aber nur von Mannheim und den östlichen davon gelegenen Orten aus. Laufweg war dann Ludwigshafen, Neustadt und Kaiserslautern bis Saarbrücken/Forbach. Diese Leitung erfolgte sowohl im geschlossen Paket, also ohne Pfalzstempel, als auch offen kartiert nach Ludwigshafen. Der erste Fall konnte nur durch Laufzettel und Briefkarten belegt werden. Sie sind m. E. die Ausnahme.

    Eigentlich sollte es doch so sein, dass der letztgenannte Fall, d.h. der offene Laufweg mit Durchgangsstempel die Ausnahme ist. Vielleicht könnte das nochmal präzisiert werden. Denn anbei haben wir jetzt einen Beleg, der definitiv nicht mehr jenen beschaulichen Zeiten zuordenbar ist, in denen die (Fahr-)Post mit dem Schubkarren über die Rheinbrücke zwischen MA - LU befördert wurde. Da war die Eisenbahnbrücke über den Rhein nämlich schon 3 Jahre lang im Betrieb.

    Wir haben es auch nicht etwa mit einem Beleg zu tun, der aus "östlich von Mannheim"gelegenen Orten" stammt, sondern schon aus dem 140 km weiter südlich gelegenen Kehl am Rhein.

    Dass die Sendung in Ludwigshafen am Rhein nochmal einen Durchgangsstempel - nicht mal von der Bahnpost, sondern - von der dortigen Hauptpostexpedition erhalten hat, hat der Beförderungsdauer offenkundig in keiner Weise geschadet. Er war am Folgetag zwischen 1-2 Uhr nachmittags in der preussischen Rheinprovinz in Trier. Es ist davon auszugehen, dass eine Leitung über Frankfurt am Main, Mainz, Bingerbrück und Saarbrücken nicht wesentlich schneller gewesen wäre.

    Tja und jetzt kommt noch der "Clou" (?) mit dem Etikettchen des Absenders auf der Rückseite dazu. Der war anscheinend auch in irgend einer Weise im badischen Kehl vertreten, wozu ich bisher leider nichts habe im www finden können. Wohl aber, so wie auf dem vorderseitigen Firmenstempel, war es eine Charles Eissen & Cie - Eisen und Metallwarenhandel in der Grand`rue 443, die aus dem französischen Handels- und Industrieregister 1868 des Elsass, dabei u.a. der Stadt Strasbourg hervorgeht.

    Was auch schwierig zu beurteilen ist, ist der Adressat, die Herren Thugutt in Trier (...Morgenb iener...?) und was dieser vorderseitig angebrachte Vermerk vom 11. Juni bedeuten soll. Hoffe, ich bereite mit alledem den Knobelfans unter uns viel (Schreib-)Freude :) Übrigens: Wenige Wochen später wars nicht mehr möglich - falls hier so geschehen - dass man einen Brief aus Strasbourg über die Rheinbrücke nach Kehl und dort deutlich günstiger nach Trier aufgegeben hat, da ward die Brücke gesprengt.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    verwenddete Quelle:

    https://archives.strasbourg.eu/ark:/39332/vtac92f9c6de085e4d3/daogrp/0#id:1951604686?gallery=true&brightness=100.00&contrast=100.00&WCF_AMPERSAND¢er=958.000,-729.500&zoom=6&rotation=0.000


  • Hallo Tim,

    1. Die Leitung erfolgte auch über die Pfalz, aber nur von Mannheim und den östlichen davon gelegenen Orten aus. Laufweg war dann Ludwigshafen, Neustadt und Kaiserslautern bis Saarbrücken/Forbach. Diese Leitung erfolgte sowohl im geschlossen Paket, also ohne Pfalzstempel, als auch offen kartiert nach Ludwigshafen. Der erste Fall konnte nur durch Laufzettel und Briefkarten belegt werden. Sie sind m. E. die Ausnahme.

    Ich habe Briefkarten bzw. Laufzettel gesehen, die ja den Lauf eines Briefes abbildeten, die von Baden aus direkt nach Ludwigshafen kartiert wurden, also der zugrunde liegende Brief auch von einem badischen Ort nach Ludwigshafen kartiert worden war, aber auch solche, bei denen Briefe über die Pfalz im geschlossenen Transit liefen und eine Poststelle hinter der Pfalz liegend die Briefe im badischen Paket erhielt.

    1. Fall

    Qualifiziertes Poststück aus Kehl wurde in Karlsruhe mit anderen Briefen per Bahn nach Mannheim/Ludwigshafen verschickt mit anderen Briefen für die Pfalz auch; in Ludwigshafen wurde dieses Briefpaket geöffnet, die Briefe für die Pfalz entnommen und die anderen weiter westlich laufenden mit eigenem Paketschluß Richtung Preußen/NDB weitergeleitet.

    2. Fall

    Alles wie oben, aber jetzt waren im badischen Briefpaket keine Briefe für die Pfalz enthalten, daher kartiert nach Mannheim, dort mit anderen Briefen aus dem nordöstlichen Baden für Preussen/NDB im Briefpaket verschnürt und mit Beutelfahne Saarbrücken oder Forbach durch die Pfalz geleitet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    sorry, aber diese Erklärung erklärt nicht die von Dir erwähnte Ausnahme und was soll eigentlich ein "qualifiziertes Poststück" sein ? Sie erklärt auch den übrigen Hergang der Dinge nicht. Aber Danke der Mühewaltung. Vielleicht hören wir noch andere zu dem Thema.

    Grüße

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    2 Mal editiert, zuletzt von Pälzer (31. Mai 2022 um 00:27)

  • Einen schönen Abend miteinander,

    Habe per Zufall diesen Thread entdeckt und habe nun die Möglichkeit meine beiden Belege zu zeigen. Thema Pauline von Mallinckrodt, Generaloberin der Kongregation christlicher Liebe. 1849 Gründerin einer Blindenschule in Paderborn, sandte Sie Ihr Schwestern in einige Städte um Gutes für die Kinder zu tun. Gestorben 1881 in Paderborn, selig gesprochen am 14. April 1985, musste Sie einiges über sich ergehen lassen, bis zur regelrechten Vertreibung während des preußischen Kulturkampfes.

    Auf Sie aufmerksam geworden bin ich durch einen Wertbrief während der Brustschildzeit.

    Nun zum Thema...Eine, nennen wir es Niederlassung, gab es u.a. in Constanz, Baden.

    Hierzu möchte ich eine badische 9x Ganzsache von constanz nach Paderborn zeigen, siegelseitig der Streckenstempel Warburg-Düsseldorf.

    Dazu konnte ich nunmehr eine Preußische Ganzsache zu 3 Sgr ergattern, in die Gegenrichtung gelaufen, Streckenstempel Düsseldorf-Warburg, dazu Stationsstempel R1 Paderborn. Interessant die Siegelseite, wo der Bahnstempel Heidelberg-Basel (soll sehr selten sein) und der Ausgabestempel Constanz abgeschlagen ist.

    FRAGE: wieso ist auf dem Beleg von Constanz nach Paderborn nicht derselbe Bahnstempel?

    Die Siegel zeigen jeweils dass es sich um Post von und nach dem Mutterhaus in Paderborn handelt.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    3 Mal editiert, zuletzt von Admin-M (29. Oktober 2023 um 22:25) aus folgendem Grund: Redaktionell aus Bergedorf-Thema hierhin verschoben

  • Lieber Andreas,

    sehr schön - aber die badischen Stempel sind Masse, leider. Wer dir etwas Anderes erzählt hat, hält Baden für Wassersport ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.