Grüß Gott und Guten Tag liebe Schriftexperten!
Hier gleich vier handschriftliche Texte, die ich nicht ganz lesen kann und mich vergewissern möchte, ob meine Transscription passt.
Die Briefe bzw. Karte könnte ich dann vorstellen.
Vielen Dank für alle Eure Mühewaltung.
Beste Grüße von Luitpold
Lieber Luitpold,
1.
60 Du(t)z(end) Holzsoldatenspiegel 762
2.
Wohlgeb. Fräulein Rosina Berktold
3.
Gruß Dein D. Schutz in (im?) Siedl. Antwort gut genannt
4.
Die Herren Grafen Reigersberg thun gewaltig freundlich zu uns herauf Grüßen, ich denke, du solltest Ihnen zum Neujahr schreiben - Da(s) wird sie freuen. D(ein) Vater
Lieber bayern klassich,
habTausend Dank für Deine hochgeschätzte Antwort, die leider Fragen aufwirft:
1.
60 Du(t)z(end) Holzsoldatenspiegel 762
Was waren "Holzsoldatenspiegel" (ich kann damit nichts anfangen und fragte deshalb nach dem Wort). Allerdings ist die Rechnung 1866 geschrieben worden, da waren die Preußen noch in Nürnberg und die Würzburger hatten wohl Nachschub nötig an Spielzeug - Holzsoldaten? Die Knabenwelt hatte ja "praktische Anschauungsunterricht" erhalten, wie Gefechte und Beschießung auszusehen hatten. Zumindest produzierten die Nürnberger Spielwarenfabriken bereits nach den Schlachten von 1864 sehr rege alles, was das Knabenherz erfreute. Warum muss ich jetzt an die "Blechtrommel" denken?
2.
Wohlgeb. Fräulein Rosina Berktold
3.
Gruß Dein D. Schutz in (im?) Siedl. Antwort gut genannt
Das mit Frl. Rosina ist eindeutig eine Herzensangelegenheit (kein Doktor kann da übrigens helfen 
). Deshalb wird es auch "Schatz" heißen?
Es handelt sich um eine Postkarte mit Vogelmotiv und stammt von 1903. Schon allein weil eine 2 Pf. Marke schräg klebt zwitschert das Vögelchen "Ich hab dich lieb oder zumindest in denk an dich".
4.
Die Herren Grafen Reigersberg thun gewaltig freundlich zu uns herauf
Grüßen, ich denke, du solltest Ihnen zum Neujahr schreiben - Da(s) wird
sie freuen. D(ein) Vater
Und was den Vater anbetrifft, wenn das der ganze Brieftext war und nichts anderes beilag, dann war das ein betuchter Mann, dafür 6 Kr. auszugeben. Na zumindest war er aus Augsburg, ein Handelsmann und sein Söhnchen studierte Medizin in Würzburg und wurde schließlich ein Allgemeindoktor zuletzt in Augsburg.
Wenn die Geschichten und Sammlerstücke jemanden interessieren sollten 
, ich bin noch am recherchieren 
(das nasskalte Wetter passt jetzt wunderbar für solche "Exkursionen" am PC)
Schönen Sonntag wünscht Luitpold
Lieber Werner,
leider kann ich dir nicht weiterhelfen - vlt. kann es ein anderer (Militärhistoriker?).
Zeigen darfst du uns alles - also her damit! 
liebe Sammlerfreunde,
kann jemand die mir fehlenden Worte der Adresse lesen?
An
den Königlichen Geheimen Rech=
nungs Rath
Herrn ?ubelius
hochwohlgeboren
hier
??????????Platz Nro 5
Dringliche Sachen
(Wobei ich den ersten Buchstaben von driglich eigentlich als P lese, was aber keinen Sinn macht)
wer hilft?
beste Grüße
Erwin W.
preussen_fan
liebe Sammlerfreunde,
vor dem Platz könnte es vielleicht heißen Gs eventuell Abkürzung für Großer?
beste Grüße
Erwin W.
preussen_fan
Lieber Erwin,
Askanischer Platz steht da.
Danke lieber Ralph,
das kommt hin. Was ich dann aber nicht verstehe: der Anfangsbuchstabe von Geheimer ist der gleiche wie bei Askanischer?
beste Grüße
Erwin W.
Lieber Erwin,
A und G waren die "gleichen" Buchstaben, nur mit einer Unterlänge für das G, die dem A mangelte ... das ist jetzt eine allgemeingültige Aussage, nicht nur eine, die hier gerade passt.
Danke,
wieder was gelernt.
Viele Grüße
Erwin W.
Das gilt wohl auch für das Q
Lieber Erwin,
ja, nur war das "Q" hinsichtlich seines Abstrichs bei der Unterlänge offen und nicht nach oben gezogen.
Liebe Freunde,
wer kann mir bei der Entzifferung des Aufgabeorts helfen?
Der Brief wurde am Zug der Strecke Berlin-Minden aufgegeben und war >20 Meilen von Hettstädt bei Eisleben entfernt.
Ich lese da ...denberg, kann aber keinen Ort zuordnen.
Gruß
Michael
Lieber Michael,
Brandenburg steht da.
Lieber Ralph,
danke für die schnelle Hilfe.
Brandenburg war auch meine erste Interpretation. Aber:
Brandenburg-Hettstaedt sind deutlich <20 Meilen, der Brief wäre überfrankiert (das ist natürlich kein zwingendes Argument) und
bei dann nochmaliger kritischer Betrachtung meine ich, hinten kein "u" zu erkennen!?
Ein Brandenberg habe ich nur in der Eifel gefunden, entfällt also für eine Zugauafgabe.
Gruß
Michael
Lieber Michael,
ich meine, dass der u-Strich in Ligatur ausgeführt wurde, daher Brandenburg. Aber es wäre auch möglich, dass es ein Ort war, der fast genau so geschrieben wurde.
Lieber Ralph,
da auch Du den Ort Brandenburg entzifferst und ich nichts passenderes finden kann, wird es wohl Brandenburg sein und der Absender hat 1 Sgr. zu viel verklebt ...
Danke nochmals.
Gruß
Michael
Lieber Michael,
eine Überfrankatur war ja auch eine Contravention - die Absender sollten ja das treffende Franko aufkleben und nichts anderes ... 
Hallo Michael
Es gab ein zweites Brandenburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Uschakowo…Nowomoskowskoje)
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
danke für den Hinweis. Dieses Brandenburg kommt eigentlich nicht in Frage, da es nicht an besagter Bahnlinie Berlin-Minden liegt.
Es sei denn, man unterstellt ein Versäumnis bei dem Zugpersonal, das erst auf der folgenden Streckenführung behoben wurde.
Jetzt kann ich mir aussuchen, welche Contravention - Überfrankatur oder vergessene/nachträgliche Markenentwertung - vorliegt. 
Gruß
Michael
