Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Lieber mikrokern,

    and here are the results of the Bavarian jury:

    1. ... und damit die gesamte Einstückung des Depots ((der Anfangsbuchstabe ist der gleiche wie bei "Erstgeborener", der Rest ist auch nur geraten ...))

    2. ... ich mit dem Depot und der Rechnungs Kanzley in der alten Reserve...

    3. "Meine Bureau-Requisiten sind auf dem Marsch hierher größtentheils ruinos geworden, einem Faß mit Halbstiefel und einem solchen mit Sohlen wurde der Boden von einer Deichsel eingestoßen und der Inhalt ist flöten gegangen."

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Ralph, Don Stefano und vor allem Erdinger,

    vielen Dank für eure Hilfe!

    An dem Brief sitze ich ungelogen seit mehr als 2 Wochen (ok, nicht ununterbrochen) und tue mich teilweise richtig schwer, was die Transkription betrifft.

    "Rechnungs Kanzley" ist sehr überzeugend; "Einstückung" bzw. dessen Bedeutung kenne ich nicht. Könnte sich das auf "Näherei/Flickerei" beziehen, also eine Art Uniform-Reparatur-Abteilung? Zumindest suggeriert eine Internet-Suche diese Bedeutung des Wortes "einstücken"...

    Lustigerweise bin ich auch schon auf das Fass mit den Halbstiefeln und Sohlen gekommen - dass so etwas aber fassweise transportiert wurde, ist mir neu (hoffentlich wird anschliessend nicht gerade der Rotwein für das Offizierskorps darin gelagert).

    Einen weiteren kleinen rätselhaften Passus hab ich noch, werde ihn heute abend dem geschätzten Expertenteam vorlegen.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    es handelt sich um Ludwig Hertlein. Siehe auch hier!
    Der Briefschreiber müsste demnach der Quartiermeister Melchior Schüle sein.
    Die fragliche Stelle könnte, nach etwas Recherche im gleichen Band des Militär-Handbuchs von 1864, heißen "... daß mein vere[hrlicher](?) Co[mmandant] Vorstand Hertlein der Einzige vom 3. Uhl. Regt. war".
    Außerdem: "Herzlichen Gruß an H[och]l[öblichen] R[egiments]apoth[ek]er Bauer, College Frisch und H[och]l[öblichen] Auditor Fischbacher."

    Mittlerweile bin ich auch so weit, dass das fragliche Wort "Einstückung" nicht das gesuchte ist.
    Was es ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht trifft mich ja noch eine göttliche Eingebung.

    Wenn ich eine Anleihe beim Prager Deutsch machen darf, frei nach Friedrich Torberg: "Was andere auf einem Besen reiten, schreibt er mit einem"!

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,

    Chapeau, ich bin beeindruckt! Das nenn ich eine fundierte Recherche, und die Details zum 3. UR aus dem Militärhandbuch sind auch klasse!!

    Vielen herzlichen Dank!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo,

    im Zuge meiner gnadenlos hartnäckigen Versuche, die restlichen, noch fehlenden Wörter meines "Landshut-Mainz"-Briefes zu entschlüsseln, hätte ich hier für die Ortsangabe die Deutung "2brücken", also Zweibrücken. Immerhin war Zweibrücken die Garnisonsstadt des 3. Uhlanen-Regiments...

    Klingt doch plausibel, oder?

    Wurde Zweibrücken mal als "Windstadt" bezeichnet?

  • ... kenne ich eher als Rosenstadt, aber 2Brücken kann man lesen! Gut heraus geknobelt. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    die Schreibweise 2brücken ist in der Tat schon gelegentlich gebräuchlich gewesen, vor allem um schnell und platzsparend zu schreiben. Aber "Windstadt"? nie gehört. Und ich wohne doch schon einige Jahrzehnte hier. Wie wäre es denn mit "Kindstadt" im Sinne von Geburtsstadt oder Ort meiner Kindheit? Der Sinnzusammenhang gäbe dies her und der erste Buchstabe könnte auch ein "K" sein.

    Beste Grüße

    HOS

  • Verehrte Freunde,

    die göttliche Eingebung kam endlich, wenn auch mit Hilfe eines Buchstabenvergleichs, Wort für Wort:

    Einpakung

    Ich war ja schon so nahe dran. Das große E war zu knacken, aber dieses vermaledeite kleine p, das hier wie "zt" oder "ze" aussieht...

    Zu Windstadt/Kindstadt: So wie der Herr Schüle schreibt, ist in der Tat beides möglich, siehe die Stelle "Körper und Geist" auf der ersten Seite.
    Immerhin besuchte ein Melchior Schüle 1835/36 die Vorbereitungsklasse des Gymnasiums Speyer.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,

    mein grösstes Lob an Dich, für Deine Terriermentalität (und die Eingebung...)!

    Was soll aber "Einpa(c)kung" im Kontext bedeuten?

    Und Windstadt/Kindstadt: wenn der Herr Schüle als Kind in Speyer gelebt hat, warum sollte dann Zweibrücken die geliebte "Kindstadt" sein? Da verstehe ich den Zusammenhang nicht.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    bevor das Depot in Marsch gesetzt werden konnte, musste man erst die sämtlichen Effekten einpacken, z.B. in die erwähnten Fässer.
    Man kann sich lebhaft vorstellen, was es für die beteiligten Soldaten bedeutete, erst marschbereit zu machen, nach dem Abblasen dann wenigstens teilweise auszupacken, um als Depot funktionsfähig zu bleiben - und das dreimal hintereinander. Die Flüche möchte ich nicht gehört haben.

    Zu Speyer: Höhere Schulen (und dazu zählte das Gymnasium nun einmal) besuchte man im 19. Jahrhundert häufig nicht in der eigenen Stadt; das konnte – wie in der konfessionell lebhaft gemischten Pfalz - religiöse Gründe haben, oder auch, dass es am Heimatort keine entsprechende Einrichtung gab. Außerdem gab es auch damals schon Qualitätsunterschiede. Dann kam man als Schüler entweder ins Internat, oder aber (die Regel) zu Verwandten oder Freunden der Familie in die Kost. Ergo war es möglich, als Zweibrücker in Speyer aufs Gymnasium zu gehen, oder umgekehrt.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,

    vielen Dank! Die Einpackung der gesamten Depotmaterialien - das isses natürlich! Hätte der Herr Schüle aber schöner schreiben können...

    Der Link auf Speyer gibt uns in der Sache wohl nicht wirklich viel; ich gehe davon aus, dass 2brücken als Stadt seiner Kindheit, wo er möglicherweise geboren, wohl aber aufgewachsen ist, gemeint ist. Damit ist der Brief endlich komplett "durch" - nochmals meinen herzlichen Dank an alle engagierten Helfer!!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Guten Morgen zusammen,

    einer meiner Käufe aus Shanghai bereitet mir etwas Probleme beim entziffern der Anschrift:

    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/cjibvvbvey5sy9p8d.jpg]

    buzones hat schon etwas vorgearbeitet:

    Nach längerer Knobelei habe ich mich für folgende Transkription entschieden: (..) Signor Mann | Amministratore della Farmacia | Prussiana | in | Beruth, obwohl mir eine „Preußische Apotheke” in Beirut etwas kurios vorkommt.

    Vielen Dank und einen schönen Sonntag

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    ein Traum! DAS ist PO vom feinsten. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Granate, die man erst einmal entdecken muss und auch hier zeigt sich, wie wunderbar das Medium Internet doch ist. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute möchte ich etwas wissen, was mir ein Rätsel scheint.

    Ich habe einen Brief aus dem Jahr 1856, bei dem ich den Schreibort nicht lesen kann. Der Brief war gerichtet an Henri Zollinger per Adresse Monsieur de Fiennes, négociant à Batavia, dem heutigen Jakarta.

    Der Empfänger zahlte 130 was auch immer. Den großen roten Stempel kenne ich gar nicht und kann ihn auch nicht sicher lesen.

    Noch wichtiger wäre aber den Absenderort zu eruieren, weswegen ich einen Scan des Inhalts angehängt habe. Wer kommt mit dem Ort klar?

  • @BK

    ich lasse meinen Gedanken mal freien Lauf, vielleicht hilft es ja : auffallend bei dem Brief ist auch das eingedruckte Monogramm: Bath oder Batu ? Was den roten Stempel angeht: auch wenn die Tinte nicht ganz durch kommt , so hinterlässt der Stempel doch einen Aufdruck. Dieser lässt sich mit etwas Glück näher analysieren:

    1. Mit dem Mikroskop versuchen und auf die Konturen achten. / 2. Ein Negatif anfertigen, hat mir schon sehr oft geholfen. Das geht recht einfach

    Ich habe mal versucht die einzelnen roten Buchstaben zudeuten: B A N Y (U) oder (O) E W A . . I ???? Da hilft nur Google--> da gäbe es Banyuwangi oder gar Banjoeates alles Indonesien. Aber vielleicht liege ich ja total falsch.

    nur so ein Gedanke

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Liebe Lulu,

    das wäre sicher die Gegend - beim Ort habe ich mir (evtl. völlig falsch) auch mal Litjin (Litcin) erknobelt, aber ob das stimmt?

    Das Papier stammt von der Firma Bath - das habe ich Tausendmal gesehen und gibt keinen Hinweis.

    Da ich ein Computertrottel bin, kann ich weder negativ sonst sonst wie Veränderungen am Scan vornehmen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... würde ich dann morgen machen, wenn ich keine 5 kg Katze auf dem Bauch habe ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.