Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Hallo zusammen,

    es stellt sich doch die Frage, ob der Brief überhaupt mit der regulären Post befördert wurde. Ich sehe da keinen Poststempel.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    Post können wir ausschließen - daher auch der Vermerk "Expresse", also ein eigener Bote, der nichts mit der Post zu tun hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Post können wir ausschließen - daher auch der Vermerk "Expresse", also ein eigener Bote, der nichts mit der Post zu tun hatte.

    Lieber Ralph,

    der Vermerk könnte auch fr(anco) Expr. retour" heißen.

    Die Warenlieferung ist am selben Tage wie die Bestellung erfolgt. Vermutlich wurden Rechnung und Begleitschreiben dem Spediteur mitgegeben.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Hallo Freunde,

    Jürgen sieht die Sache vermutlich richtig. in dem ergänzten Vordruck lesen wir oben:

    Wir danken Ihnen für den uns gütigst durch Ihren werthen Brief vom heutigen Tage ertheilten Auftrag auf 2 Ct (Zentner ??) Blauholz.

    Daraus können wir schließen, daß die Firma in Groß-Röhrsdorf jemand mit der Bestellung losgeschickt hat. Dieser bekam die Ware zusammen mit der Auftragsbestätigung und der Rechnung, die er beim Auftraggeber abgeliefert hat.

    Wenn ich die Rechnung richtig verstehe, war es 1 Ballen mit einem Gewicht von 2 Ctr 32 Pf. Der Transporteur war Ag. Gebauer, der vermutlich mit einem Karren oder dergleichen die Ware transportierte.

    Der Vermerk per Expr(eß) ret(our) deutet auf eine eilige Bestellung hin, die diesen Aufwand rechtfertigte.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo, noch einmal und danke an alle für die Antworten.

    Ich habe noch zahlreiche Belege mit identischen Vermerk und alle diese Briefe sind von der Fa. Dindorf & Hache. Jedesmal sind auch immer die gleiche Art Inhalt und Rechnung.

    Anbei noch einmal ein paar Abb. mit dem Kürzel:

    Viele Grüße

    Enrico

    Einmal editiert, zuletzt von Schorrsiegel (26. März 2024 um 17:16)

  • Lieber Jürgen,

    du hast recht - vorne steht fco für Franco.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Tag Wilfried,

    Ja, daran habe ich auch schon gedacht.In den preußischen Rang- und Quartierlisten von 1866 gibt es aber keinen Stabsarzt, Dr. Behn, Behm oder Böhm.

    hast Du eine Aufstellung aller Einheiten des II. Reserve Armeecorps ? Ich habe nur eine - nicht gerade so präzise - englische Version gefunden. Das Corps war ganz schön bunt zusammengewürfelt. Es unterstand ja dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und sein Generalarzt Dr. Stoerzel war schon seit 1843 Militärarzt. Aber selbst den findet man nicht in der preuss. Offiziersrangliste 1866. Hinzu kommt, dass die mecklenburgische Brigade von 1866 erst mit den zum 1. Oktober 1867 gebildeten Mecklenburgischen Grenadier-Regiment No. 89 und dem Mecklenburgischen Füsilier-Regiment No. 90 in der preuss. Offiziersrangliste auftaucht. Einen Stabsarzt Dr. Behm finde ich in der Offiziersrangliste 1868 beim Reserve-Landwehr-Bataillon No. 34 Stettin:

    'Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps : für ... ; mit Dienstalters-Listen der Generalität und der Stabsoffiziere ... ; nach dem Stande vom .... 1869' - Digitalisat | MDZ

    Das gehörte aber nicht mehr zum Militär des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin und findet sich auch nicht in der Liste des II. Reserve-Armeecorps 1866...nicht einfach, aber sauberer Beleg zum Ausgang des Konflikts wohl aus dem Nürnberger Raum.

    Schönen Gruß

  • Liebe Freunde,

    der Vorbesitzer meinte diesen Brief auf 1854 datieren zu können, ich lese da eher 1859 oder?

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Guten Tag Wilfried,

    hast Du eine Aufstellung aller Einheiten des II. Reserve Armeecorps ? Ich habe nur eine - nicht gerade so präzise - englische Version gefunden. Das Corps war ganz schön bunt zusammengewürfelt. Es unterstand ja dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und sein Generalarzt Dr. Stoerzel war schon seit 1843 Militärarzt. Aber selbst den findet man nicht in der preuss. Offiziersrangliste 1866. Hinzu kommt, dass die mecklenburgische Brigade von 1866 erst mit den zum 1. Oktober 1867 gebildeten Mecklenburgischen Grenadier-Regiment No. 89 und dem Mecklenburgischen Füsilier-Regiment No. 90 in der preuss. Offiziersrangliste auftaucht. Einen Stabsarzt Dr. Behm finde ich in der Offiziersrangliste 1868 beim Reserve-Landwehr-Bataillon No. 34 Stettin:

    https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10594906?page=560,561

    Das gehörte aber nicht mehr zum Militär des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin und findet sich auch nicht in der Liste des II. Reserve-Armeecorps 1866...nicht einfach, aber sauberer Beleg zum Ausgang des Konflikts wohl aus dem Nürnberger Raum.

    Schönen Gruß

    Hallo Tim,

    jetzt erste gesehen - vielen Dank für deine Ausführungen!

    Ja, ich habe die Originalausgabe des Generalstabswekes von 1866, mit allen Ordres de bataille und Truppengliederungen, inkl. II. Preuß. ResAC.

    Ich würde den Dr. Behm (Behn) nicht unbedingt den Mecklenburgern zuordnen; er könnte zur preuß. Division Horn gehört haben, wofür der Einkreis-Stempel der FPE (die ab der zweiten Augusthälfte eher im Raum Bayreuth anzusiedeln ist) ein Indiz wäre, da die Mehrzahl der preußischen Truppen dort stationiert war. Ist aber natürlich kein Beweis.

    Den Hinweis auf Dr Behm als Angehörigen eines preuß. Reserve-Landwehr-Bataillons finde ich interessant, da viele Einheiten der preuß. Division im II. ResAC aus Reservisten und Landwehrmännern bestanden, und dies noch mehr für Ärzte galt, die als Reservisten oder sogar Zivilärzte Dienst taten. Dass das genannte Landwehr-Bataillon nicht 1866 in Franken zum Einsatz kam, bedeutet keinesfalls, dass der Dr. Behm nicht der gesuchte sein könnte...

    Beste Grüsse vom
    µkern