Die Sammlung aufziehen, aber wie?

  • Hallo zusammen,

    seit ich vor einigen Jahren einen Großteil meiner Sammlung aus den Blanko-Blättern eines bekannten Anbieters ausgelagert habe, bewahre ich meine "Schätze" nur noch in Steckbüchern bzw. in Pergamintüten in Karteikästen auf. Dies ist allerdings weder komfortabel noch optisch ansprechend, war aber auch nur als Übergangslösung gedacht.

    Nachdem ich hier im Forum die schönen Seiten einiger Sammlerfreunde gesehen habe, möchte ich (zumindest einen Teil) meiner Sammlung ähnlich aufziehen. Bevor ich viel Geld für Material ausgebe, würde ich gerne wissen, was sich in der Praxis bewährt hat.

    Meine Frage ist: welches Material verwendet ihr für die Aufbewahrung eurer "Schätze"?

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    seit über 5 Jahren:

    A4 Format, 160g Papier, Farbe chamois oder vanille (jedenfalls niemals weiß oder schwarz) und Leitz 4734 Klarsichthüllen; das ganze dann noch in neutrale Leitz - Ordner und mit "Steuerakten 1998-2003" beschriften ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo senziger,
    ich benutze graue Albenblätter von Leuchtturm. Ich nehme da allerdings die Rückseite her, weil mir der Rahmen auf der Vorderseite nicht passt. Dazu nur Hawidtaschen, auch für die Briefe. Und wenn es zur Ausstellung geht Leuchtturm-Blttschutzhüllen. Aber die Blätter niemals auf Dauer da drin lassen.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo senziger,

    nachdem ich mit Hüllen von Leuchtturm und Lindner schlechte Erfahrungen machte - auch bei roten Vorphila-Stempeln ! Also nicht nur die bekanntermassen empfindliche preußische Nr. 1 - habe ich alles klassische auf Freiluftgestaltung umgestellt: DIN A4 chamois (wg. selber bedrucken), Marken unter Hawid, Briefe mit Fotoecken und dann ggf. ein Lochstreifen an das DIN A4-Blatt kleben (Prinz-Produkt glaube ich) zum Abheften.
    Schöner ist zugegebenermassen die Aufbewahrung in Hüllen. Für die Russland-Sammlung erprobe ich z. Zt. die von bayern klassisch genannte Kombination. Nur ohne den Steuerunterlagen-Ordner, da ist es einer von Leuchtturm, der Optik wegen. ;)

    Viele Grüße
    Michael

  • Meine Frage ist: welches Material verwendet ihr für die Aufbewahrung eurer "Schätze"?

    Hallo senziger,

    bei der Aufbewahrung läßt sich die Lagerung vom Material nicht trennen: Beides muß stimmen.

    Das bedeutet in Bezug auf die Umgebung: Kühl, Luftfeuchtigkeit konstant bei ca. 50% und möglichst wenig Lichteinfall. Marken und Belege sollten nicht von Luftzufuhr abgeschnitten sein.

    Das Kontaktmaterial sollte chemisch neutral und gegen Säure gepuffert sein. Am besten ist entsprechendes Papier. Geeignetes Folienmaterial schadet dann nicht, wenn es die Luftzufuhr nicht behindert.

    Ich beziehe mein Papier bei einem Händler für Archivmaterial (Schröder) und verwende für Marken Hawid-Taschen. Briefe werden mit Hawid-Streifen oben und unten befestigt. Das beeinträchtigt zwar etwas die Optik, vermeidet aber die bei Photoecken bestehende Gefahr des Einschneidens bei dünnem Papier.

    Folientaschen werden nur für die Zeit einer Ausstellung verwendet. Auch da verwende ich die (teuren!) Archivmaterialien von Schröder, die chemische Einflüsse vermeiden.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo zusammen,

    zuerst einmal ein etwas verspäteter Dank für die Ratschläge. Meine Sammlung ist immer noch in Steckbüchern und Kästchen untergebracht, ich hoffe, dass sich das diesen Winter ändern wird. Eine Entscheidung habe ich auch noch nicht getroffen.

    Eine Frage habe ich noch: wie bewahrt ihr eure Seiten auf, wenn sie nicht in Klarsichtfolie abgeheftet werden können? Einfach in Mappen, ähnlich wie für Graphiken o.ä., ablegen?

    Gruss

    senziger

    Einmal editiert, zuletzt von senziger (19. Oktober 2011 um 21:56)

  • Hallo,

    Also ich bevorzuge die DIN-A4-Seiten (chamois) für das Compact-System (170 gr.) von SAFE, dazu die passenden Schutzhüllen für die gesamte Seite. Für die Aufbewahrung der Seiten eignet sich jeder beliebige A4-Ordner, man kann natürlich den Compact-A4-Ordner von SAFE nehmen. Auf den Blättern befestige ich die Marken und Briefstücke mit Klebefalzen, Briefe und größere Briefstücke mit Fotoecken.

    Wer sich mal ein Beispiel ansehen will:
    http://www.preussensammler.de/files/0034_angermunde_i_0001.pdf

    Besonders wichtig für meine Auswahl des Materials war die Möglichkeit, so gestaltete Seiten dann auch ausstellen zu können und das Risiko für Beschädigungen durch Knicken oder Verschmutzung zu vermindern. Bei der BEROLINA 2011 habe ich vom Verantwortlichen der Ausstellung ein Lob für die stabilen Seiten und Schutzhüllen bekommen.

    @bayern: Steuerunterlagen 1998-2003? Die müssten doch noch mindestens 3 Jahre aufbewahrt werden?

  • Hallo preussensammler,

    deine Aufmachung gefällt mir gut. Meine ist bei den Contraventionen eingestellt.

    Zitat

    @bayern: Steuerunterlagen 1998-2003? Die müssten doch noch mindestens 3 Jahre aufbewahrt werden?

    Ich darf alles 10 Jahre aufheben ... :(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo,

    ich benutze seit kurzem auch selbstgestaltete DIN A4 Seite, habe aber nun festgestellt das gerade Vorphila-Briefe viel zu groß sind um darauf ihren platz zu finden.
    theoretisch könnte ich jetzt solche Seiten im Querformat ausdrucken.
    Es ist aber beim umblättern der Seiten ziemlich d....f , dauernd das Album zu drehen.
    Was wäre den Alternativen ??? Außer die Belege auf Albenformat zurechtzuschneiden 8);(

    Wie haltet ihr das ??
    Würde mich über Vorschläge freuen.


    mfg regiduer

  • Hallo regiduer,

    ich nutze seit 6 oder 7 Jahren auch A4 - Blätter, wobei meine Briefe locker auf die Seite passen. Hast du etwa raumbeschränkende Ornamente wie Rahmen o. ä. angebracht? Zeig doch mal so eine Seite von dir.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo regiduer,

    nur meine Meinung: Der Rahmen hier ist absolut contraproduktiv. Ohne würde die Seite (Text kommt noch dazu?) viel besser aussehen, von dem Raumgewinn ganz zu schweigen.

    Wenn du mal später im Wettbewerb ausstellen möchtest, solltest du dir A3 Seiten OHNE Rand zulegen, die dann quer so hoch wie A4 sind und dadurch problemlos werden. Das ist legitim und sieht, wenn man es geschmackvoll macht und das entsprechende Material hat, ganz gut aus.

    Wenn es für dich privat ist und du keine offiziellen Ambitionen hast, kannst du auch A4 quer nutzen, wobei 30cm auch dafür zu groß sein dürfte. Wichtig ist, dass du dir ein Gesamtbild von dem macht, was dir zu zeigen wichtig ist. Wenn es dann 2 oder 3 Belege gibt, die nicht "passen", dann lass sie halt weg. Ich habe an einer meiner Bürowände zu Hause A2 mit "Riesenbriefen", die fast 40cm groß sind und die ich noch nie gezeigt habe, aber für mich sehen sie wie eine Wandzierde aus und dafür habe ich sie auch gekauft.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo regiduer,

    von Wappenapplikationen auf den Seiten würde ich Abstand nehmen, weil Heraldik mit Philatelie und Postgeschichte nicht in Einklang gebracht werden muss. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

    Nicht jeder kann die deutsche Kurrentschrift lesen - wenn ein Vordruck der Post, wie in deinem Fall, ausgefüllt wurde, wäre es doch schön, wenn man als Text dies transkribiert und erklärt, was ein Postschein ist, wie viel er kostete, für welche Sendung er ausgestellt wurde oder werden musste, welche Versicherungsleistung es gab im Falle des Verlusts, wie lange er gültig war, von wann bis wann dieses Administrationsmuster Verwendung fand, ob er häufig, oder eher selten war/ist usw. usw..

    Man kann in der Philatelie und Postgeschiche aus vielem viel machen, wenn man will. Man muss aber nicht ...

    Just my 2 cents.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch, lieber regiduer,

    ich möchte Bayern Klassisch zustimmen, eine transkribtion wäre doch für die interessierten
    Betrachter eine spannende und hilfreiche Sache.
    Im neuen Rundbrief der Arge Bayern (Klassisch) ist eine Seite die ich hier gerne zeigen möchte,
    aber erst nachdem der Rundbrief erschienen ist :)

    Da wird bei einer der zwei Beiträge, die ich gemacht habe für mich deutlich, wie anspruchsvoll
    es ist, die Seiten mit eigenem Text und eigener Gestaltung zu erstellen.
    Bei der Seite zum Tod Ludwigs des I habe ich mich zb. auf Textquellen einer anderen Arge verlassen,
    die geschrieben haben, dass für drei Monate Trauerrand der Briefe verordnet wäre.
    In einem Google Beitrag zur Trauerverordnung habe ich aber nun gefunden, dass für drei Monate schwarz
    zu Siegeln sei und nur für "zwey er Drittheile", also zwei Monate schwarz gerändert werden soll :wacko::whistling:

    Na Ja, da meine schwarz geränderte Trauersache vom 5.Mai 1868 ist und Ludwig I am 29. Feb 1868
    gestorben ist kommen die zwei Monate auch nicht hin, in der Anwendung.
    So ist es alles andere als einfach, saubere Beschreibungen zu machen und ich warne davor, sich auf Textquellen
    zu verlassen, aus eigener Erfahrung.

    Viele Grüsse :)
    Bayern Social

    PS: Für den interessierten Betrachter sind solche Details wahrscheinlich ohnehin nicht so wichtig, aber im Sinne
    der vielen (besser) wissenden Fachleute, die unsere Seiten hier und da auch mal sehen, sollte das schon stimmen, aber just my 2cents 8)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen,

    einer der wichtigsten Hinderungsgründe, meine Sammlungen ausstellungsmäßig aufzubereiten, ist mein großes Defizit bezüglich einer geeigneten Software zur Beschriftung der Blätter beziehungsweise mein mangelhafter Skill im Umgang mit den in Frage kommenden Office-Produkten. Im Unterschied zu mir kommen die meisten Sammler, die ich kenne, mit MS-Word zurecht, auch mit Excel oder Powerpoint ist es angeblich möglich.
    Aber zumindest mit der Office-Version für meinen MAC habe ich da große Probleme (wobei ich an meine zahlreichen Zeppelinpost-Belege gar nicht erst denke, die zu breit für DIN-A4 sind).
    Einen Weg habe ich – vielleicht – gefunden, zwei Belege mit verkleinerten Rückseiten auf einem Blatt unterzubringen. Bitte, beachtet beim anliegenden Blatt weniger die nicht perfekt passenden Belege, auch nicht den verbesserungsfähigen Text, als vielmehr die Aufteilung des Blatts: entspricht es noch den Regeln, wenn man die Rückseiten zusammen unterhalb der Belege zeigt oder bekommt man da Ärger mit den Juroren ?

    Viele Grüße
    Alfred

  • Lieber Alfred,

    erst ein Mal klasse, dass du ans Ausstellen denkst. Das ist der richtige Weg.

    So wie hier würde ich es nicht machen - woher soll man wissen, welche Rückseite zu welchem Brief gehört?

    Warum nicht 1 Brief mit seiner Rückseite (und dazu vlt. eine Karte über den Laufweg) auf eine Seite aufziehen?

    Wenn du Kartonpapier 120g nimmst, dann misst du die Größe der Belege und Rückseiten (oder Landkarten) aus, läßt diese Stellen frei und schreibst den Text, so wie du ihn willst.

    Dann die Seite ausdrucken (Word) und die Belege, Rückseiten bzw. Karten einfügen - numerieren und fertig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo, wenn mir ein Kommentar erlaubt sei: man könnte auch nur die Stempel der Rückseite zeigen und versuchen, Text und relevanten Stempel nebeneinander unter dem Beleg platzieren.
    LG Andreas