Interpretation dringend erbeten!!!

  • Liebe Freunde,

    Der abgebildeter Brief, den ich seit vielen Jahren besitze, lag immer etwas planlos herum, bis ich jetzt ganz plötzlich eine Idee hatte, an welcher Stelle er in die Sammlung einzubauen ist.
    Nun kann ich aber diesen Brief auf zweierlei völlig verschiedene Arten interpretieren, wovon mir die eine gar nicht in den Kram passt, die andere ideal wäre für genau die Stelle, für die ich den Brief vorgesehen hätte.
    Darum wende ich mich jetzt heute an dieses Expertenforum mit der Bitte um Euere Interpretationen. Ich bin gespannt!
    Die Rückseite als solche gibt nicht wirklich etwas her, trägt nur den Ankunfstempel von Dürkheim. Aus dem Briefinhalt geht hervor, dass der Brief tatsächlich von 1869 ist, nicht von 1864, wie man die vorderseitige Jahreszahl eventuell auch lesen könnte.

    Alle Hinweise sind herzlich willkommen!

    Vielen Dank im voraus und beste Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,
    sieht erstmal wie eine in der Pfalz häufiger anzutreffende handschriftliche Entwertung (z.B. von der Bahnpost) aus, also Brief in Mutterstadt übernommen und "entwertet". Ich lese da auch "16.7.59" und nicht "69", sodass der Brief damit erklärt wäre.
    Wenn es aber wirklich 1869 wäre, so interpretiere ich das Tintengitter als "Marke ungültig" (dann hätte einer 5 Jahre nach Gültigkeitsende versucht, seine blaue 3er noch aufzubrauchen). Allerdings fehlt dann ein Vermerk über das Nachporto von in diesem Falle 7 Kr.
    Tendiere zur ersten Variante. Kannst Du mal die Datumsangabe aus dem Inhalt zeigen?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber maunzerle,

    der liebe @mikorkern hat in allen Teilen recht - "v(on) Mutterstadt" ist eine typische Bahnpoststationsangabe auf in den Briefschlitz eingeworfenen Briefen. Das schöne Federkreuz ist als eine reine Bahnpostentwertung.

    1869 gab es diese Farbe als Entwertung und die Akribie derselben (so gut wie) nicht mehr, weil die Bahnposten längst blaue Tinte bekommen hatten (Ausnahmen gab es zwar noch, doch auf die wollen und brauchen wir hier nicht einzugehen, weil der Fall für mich sonnenklar ist).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ihr beiden,
    Vielen Dank für Eure prompten Antworten.
    Unten seht Ihr den gesamten Briefinhalt. Mehr ist da nicht. Auf 1859 wäre ich selbst nie gekommen. Bitte urteilt nun selbst.
    Ich verrate jetzt aber auch gerne meine beiden Ansätze:
    Der erste ist ganz klar: Bahnpostentwertung wie in der Pfalz nicht selten handschriftlich. Da braucht man keine weiteren Worte drüber verlieren. Und das ist auch das, was ich für meine Seite brauche.
    Der zweite Gedanke ist folgender: Wenn das Jahr 1869 ist, dann war die Marke nicht mehr gültig. Der Postler in Mutterstadt hat sie daher durchgestrichen. Das steht natürlich auf wackligen Beinen, denn wenn er die Ungültigkeit schon erkannt hat, dann hätte er das auch vermerken und den Brief als unfrei deklarieren müssen. Außerdem, warum ist dann kein Expeditionststempel drauf? Der Platz auf dem Brief ist allerdings knapp.

    So, nun macht mal weiter. Ich freue mich.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Lieber bayern klassisch,
    Ich muss nach anfügen, dass ich den Kringel über Mutterstadt nicht deuten konnte. Aber das ist wohl ein "v", und dann braucht man eigentlich nicht mehr weiterquatschen.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Lieber maunzerle,

    der Brief stammt von der Rehhütte bei Mutterstadt - die gibt es heute noch. Der Absender hatte zuerst 186 geschrieben, dann aber mit 1859 korrigiert.

    1869 hätte man "ungiltig, noch 7 Kr." notieren müssen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,
    Jetzt fällt es mir natürlich wie Schuppen von den Augen, aber vorher habe ich halt die 2. Möglichkeit auch erwogen, auch wenn dabei dreimal ums Eck gedacht war. Und ich bin mehr als froh über dieses Ergebnis, denn das gibt eine Superseite. Auf die freue ich mich schon jetzt wie ein Schnitzel.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)