Tja,
da hat er Recht gehabt, der gestrenge Kaiserlauterner Postexpeditor da unten !
So wie es Wilhelm (der Absender) hier gemacht hat ging`s nun mal nicht.
Aber warum ? Wer erklärt den Hergang der Dinge ?
Schönen Gruß
vom Pälzer
Tja,
da hat er Recht gehabt, der gestrenge Kaiserlauterner Postexpeditor da unten !
So wie es Wilhelm (der Absender) hier gemacht hat ging`s nun mal nicht.
Aber warum ? Wer erklärt den Hergang der Dinge ?
Schönen Gruß
vom Pälzer
Da hatte wohl jemand eine bereits frankierte Ansichtskarte aus dem Reichspostgebiet nach Kaiserslautern mitgebracht und dort in den Briefkasten geworfen. Zunächst wurde die Marke versehentlich entwertet, dann jedoch der Irrtum bemerkt und die in Bayern ungültige Marke mit blauem Stift eingerahmt. In der Annahme, dass die Postkarte wohl ins Reichspostgebiet laufen sollte wurden zunächst nur 5 Pfennig an Nachporto angesetzt, denn vom doppelten Fehlbetrag wurden bei der Sendung ins Reichspostgebiet 5 Pfennig angerechnet. Dieser neuerliche Irrtum wurde dann jedoch auch noch korrigiert, denn die Karte lief innerhalb der Pfalz und es wurde der doppelte Fehlbetrag vom Empfänger kassiert.
Gruß
wuerttemberger
Hallo Pälzer,
in Bingen am 10.8. geschrieben und am selben Tag in KL zur Post gebracht - 10 verschenkte Pfennig Porto und eine verschenkte 5 Pfennigmarke, nicht schlecht!
Sehr schönes Stück und mit der Beschreibung von wuerttemberger ein kleiner Blickfang der gepfletgten Pfalzsammlung.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo in die Runde,
und besten Dank zunächst für die statements. So läßt sich der Sammelacker prima bestellen.
Der Fairness halber sei noch ein Beleg aus dem Juli 1899 nachgeschoben, welcher eine mit gleicher Gebühr beanstandete - ebenfalls kopfstehend aufgeklebete - bayerische 5 Pf Marke vorweist. Vorderseitig handelt es sich um eine (sog. Mondschein-)Grusspostkarte aus Ludwigshafen a. Rh.
Insofern dürfte es ähnlich passiert sein: Der Absender stammt wohl aus - dem seinerzeit beayerischen - Ludwigshafen a. Rh., hat einen Kurztip ins Elsass gemacht und dort die mit der Bayernmarke vorfrankierte Postkarte in den (Reichs-)Briefkasten geschnippt - ratz-bumm schlagen 10 Pfennig Nachporto zu buche.
+ Gruß
vom Pälzer
Aus der Kategorie kann ich auch ein paar Belege aus meiner "Spass-Sammlung" anbieten.
Hallo woermi,
so fangen die guten Ein - Rahmen - Ausstellungssammlungen an und wo sie enden, kann ich mir bei dir gut vorstellen.
Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
Aus der Kategorie kann ich auch ein paar Belege aus meiner "Spass-Sammlung" anbieten.
In Abbildung S38 habe ich einen kleinen Fehler entdeckt. Das ermäßigte Ortsporto wurde bereits am 1.07.1906 im Reichspostgebiet wieder abgeschafft und eine Ortspostkarte kostete 5 Pfennig. Somit ist das Nachporto richtig berechnet.
Gruß
wuerttemberger
wuerttemberger: danke, ich dachte mir da schon das da was faul ist...
Anbei die nächsten 5 Seiten zum Thema...
Anbei noch 3 Belege die NICHT mit Nachporto belegt wurden und trotzdem "Anders" sind.
Hallo,
für gerade mal einen Tag hat dieser thread ja schon eine Menge Lehrreiches zu bieten
Ich schließe mich dem mit einem weiteren Beitrag gerne an, wobei sich mir da der Hergang der Dinge noch nicht so ganz eindeutig erschließt.
Aufgegeben wurde nachstehende Postkarte (rücks. schw/w-Bild vom Trifels bei Annweiler) am 07.08.1909 in Trippstadt (bei Kaiserslautern) an Fräulein Clara Faber (? 9/09 ?) aus Mannheim (Quadratstadt) C1 Nr.7. Unter dem Aufkleber setzt sich bei der Lampendurchsicht gut erkennbar der Adressenort Aeschi / Spiez Thunersee fort. Dann unleserlich ...egg.
Nach Aeschi / Spiez in der Schweiz ist die Postkarte auch gelaufen und, da klar unterfrankiert mit 10 Rappen Nachporto belegt worden. Die Postkarte wurde dann von Aeschi / Spiez zu der auf dem Überklebezettel korrigierend geschriebenen Adresse Pension Alpenblick Privatspital Thun weitergleitet - das nun etwa gratis ?!
Was ich auch nicht verstehe ist, dass man unter die Erstadresse Aeschi / Spiez noch z. Zt. in(Bad) Alexandersbad (Bayern / Oberfranken) i / Fichtelgebirge Kurhaus adressiert hat. Sollte die Postkarte etwa als allererstes dorthin laufen - dann hätte die 5 Pfennig-Frankatur ja (eigentlich) gestimmt. Wer kann helfen ?
Schönen Gruss !
vom Pälzer
In aller Regel haben die Schweizer bei Inldanspost, die weitergeleitet wurde, das Nachporto, sofern die Karte retour nach Deutschland ging, dieses auch wieder in der Schweiz gestrichen. (Meist mittels L1 "UNGÜLTIG")
Wenns innerhalb der Schweiz weiterging wurden "Weiterspeditionszettel" verwendet. Ich kenne eine Paketkarte mit sage und schreibe 6 derartigen Zettelchen.
Wurde generell zuwenig frankiert und daher in der Schweiz die Annahme verweigert, dann gings retour und die Deutschen zogen das Nachporto ein.
(Die Schweiz ging dann leer aus.)
Manchmal (meist vor UPU) ging das Spiel soweit, dass der Briefträger unterfrankierte Karten wieder zum Sender retour brachte und den aufforderte die fehlende Marke nachzukleben (p15 unten). Denn ansonst wäre man in Deutschland (in dem Beispiel in Wuerttemberg) dann leer ausgegangen...
Für die Nachtaktiven noch so ein Portomarkenknaller... die Auflösung dazu gibts dann heute Abend.
... Auflösung.
Hallo woermi,
danke für das Zeigen und Beschreiben dieses Vortragsstücks. Klasse!
Wer damals im Grand Hotel von Montreux logieren konnte, den dürften ein paar Centimes mehr oder weniger nichts ausgemacht haben und auch die anderen Orte, die der Brief angelaufen hatte, lassen nicht auf eine fortschreitende Verarmung des Adressaten schließen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Jetzt wirs "wackelig". Hier hab ich bei der Bescheibung etwas spekuliert,... vielleicht hat jemand eine bessere Idee.
Anbei ein weiteres Ausrufezeichen ich hoffe es lastet mir keiner eine Themenverfehlung an, da wir uns hier schon etwas von der Nachtaxe entfernen...
Hallo woermi,
bist du dir bei #15 sicher mit den Kosten für die mehrfache Expreßbestellung? Dann hätte man doch einen Expreßaufkleber ersichtlich lassen müssen und ihn nicht überkleben, oder?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Nein bin ich mir ganz und gar nicht. könnte auch sein dass es sich um eine normale Weiterleitung handelt.
Aber wer kennt die Tarife in Brasilien aus der Zeit?
Hallo woermi,
ich kenne sie nicht, aber das wird man auch vlt. nicht müssen, weil es ja noch immer ein Weltpostvereinsbrief war und da war meines Wissens die Gebühr für die expresse Zustellung nur einmal zu bezahlen, wie bei anderen Sonderdiensten der Post auch.
Aber vlt. klärt uns ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet noch auf.
Liebe Grüsse von bayern klassisch