Mühlradstempel-Besonderheiten

  • Liebe Sammlerfreunde,

    der MR "229" gehört zu den ganz grossen Mühlradnummernraritäten von Bayern.

    Einen vollen Abschlag des MR "229" auf 3 Kreuzer blau von Platte 2b konnte ich heute in meine MR-Sammlung einordnen.

    Der Stempel aus der 1.Verteilung von Neukirchen-Balbini in der Oberpfalz. Nur wenige Abschläge sind bekannt.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    Herzliche Gratulation und viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Bayernfreunde,

    an dem folgenden Brief hänge ich ganz besonders:

    Er ist frankiert mit einer 2 II3 (bzw. 2II Pl. 2c) und lief am 12.1.1856 von Randersacker in Unterfranken ins nahe gelegene Dettelbach.
    Die Marke ist entwertet mit dem hohen geschlossenem Mühlradstempel 594 der 1. Verteilung von Randersacker.

    Sem bewertet den Stempel mit immerhin 750 €. Ich habe bisher keinen zweiten Brief mit diesem Mühlrad-Stempel von Randersacker gesehen. Wenn im Forum ein weiterer Brief oder gar weitere Briefe bekannt sind, wäre ich für eine Info dankbar.

    Der Brief ist auch unter dem Gesichtspunkt der Sozialphilatelie interessant.
    Er hat seinen vollen Inhalt und wurde geschrieben von einem Sebastian Englerth aus Randersacker. E. war ein auch heute noch bekannter Weinbaupionier. Daneben war er 12 Jahre Bürgermeister in Randersacker und ist heute Ehrenbürger der Gemeinde. Wen´s interessiert, der wird in Wikipedia mehr über ihn finden.

    Im übrigen hat unserer Forumsmitglied hasselbert im Rd.Bf. 50 der Arge Bayern einen längeren Beitrag zu diesem Brief geschrieben.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    nicht nur aus dem Gesichtspunkt der Sozialphilatelie interessant, sondern auch ein schöner PF.

    Die Marke zeigt den Plattenfehler 9f auf der 2IIc

    "DOPPELRAUTE UND VERDICKUNG DER ÄUSSEREN RAHMENLINIE LINKS OBEN UND UNTEN, AUFSPALTUNG DER LINKEN RANDLINIE
    UND BLAUER FLECK IN DER ÄUSSEREN RAHMENLINIE ÜBER DEM LINKEN OBEREN WERTZIFFERNQUADRAT"

    Grüße
    Plattenfehler

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    wer braucht schon Briefe nach Südamerika oder Japan, wenn es innerbayerische Briefe wie der von "594" Randersacker nach Dettelbach gibt. Ich nicht [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/smile.png] .

    Einen zweiten Brief kenne ich nicht. Auch eine Einzelmarke der 3 Kreuzer blau von Platte 2 mit MR "594" konnte ich bisher nicht registrieren.

    Zeigen kann ich den MR "594" auf einer 3 Kreuzer blau von Platte 3. Sehr wahrscheinlich aus der 2.Verteilung von Wolfertsschwenden in Schwaben (bis 30.5.1863).

    Auch aus der 2.Stempelverteilung ist der MR "594" selten. Herr Sem hat signiert und mit Bleistift ein Ausrufezeichen hinter dem Stempelsymbol gesetzt.

    Solche Signaturen mag ich.

    Gruss kilke

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ab 1857 erhielten neu eröffnete Postexpeditionen fortlaufend ausgegebene offene Mühlradstempel ab off. MR "607" bis off. MR "920" noch am 1.2.1869.

    Es gab nur wenige Ausnahmen.

    Wurde in dieser Zeit eine Postexpedition geschlossen, dann war die Mühlradnummer frei, und wurde der nächsten neu eröffneten Expedition zugeteilt.

    Ein Beispiel ist die am 1.Juli 1863 eröffnete Postexpedition Schaidt in der Pfalz. Statt der Mühlradnummer "804", die für eine im Juli 1863 eröffnete Expedition

    vorgesehen war, erhielt Schaidt Pf von der am 1.4.1863 aufgehobenen Expedition Leopoldstein Of die Mühlradnummer "284" zugeteilt.

    Andere Postexpeditionen, die ausserhalb der Nummerordnung liegen, sind z.B off. MR "104" Rettenbach Sc, off. MR "512" Brugg Sc oder off. MR "581" Contwig Pf.

    Ich zeige den offenen MR "284" Schaidt Pf auf 1 Kreuzer gelb.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    anbei die deine Aussagen untermauernde VO. Als alter Pfälzer darf ich dir freudig künden, dass 1x Marken mit diesem Stempel äußerst selten sind, weil es fast nur 3x Marken von dieser Poststelle gibt; alles andere ist schon handverlesen ...

  • Lieber kilke und lieber bk,

    Ich sage einfach nur "Danke!" für diese beiden posts, kilke vielleicht ein bisschen mehr als bk :D , aber damit wird er sicher leben können. :P

    Liebe Grüße an Euch beide von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    er kann, er kann ... ^^

    Warum ich das Blatt eingescannt habe: Man beachte, dass das VO - Blatt erst am 6. gedruckt und somit erst am 7. oder 8. bei allen Expeditionen im Königreich zugestellt werden konnte. Gleichzeitig ist die Einzel - VO vom 15. Juni, also brauchte man fast 3 Wochen, ehe man die Eröffnung "festmachen" konnte. Probleme in der Pfalz? Scheint so gewesen zu sein.

    Interessant wären natürlich Belege in der Zeit vom 1. bis 7. oder 8. Juli; streng genommen hätten alle anderen ja protestieren müssen, wenn ihnen Poststücke und Briefkarten mit diesem Stempel zukartiert worden wären. Hätte, hätte, Fahradkette. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Da nährst Du einen Traum, wie ich ihn auch manchmal habe, wenn ich meine, dass irgendein ganz exzeptioneller Umstand doch auch im Album zu zeigen sein müsste. Aber da ist wohl ein Lotto-Sechser wahrscheinlicher als einen solchen Beleg zu finden, und es gibt nur eine Sache, die noch viel unmöglicher ist, nämlich dass wir es noch erleben, dass unsere Löwen ;( ;( ;( wieder Deutscher Meister werden.

    Ich glaube, die Herren Expeditoren haben es mit der gegenseitigen Kontrolle und dem Abgleich von Nummern- und Aufgabestempel nicht wirklich genau genommen. Da hätten sie sauber was zu tun gehabt. Vielleicht noch bei alltäglichen Orten und Nummern, aber nicht bei Schaidt und Leupoldstein. Schade!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    da muss ich dir (leider bei den Löwen) in allen Teilen Recht geben - trotzdem möchte ich dazu motivieren, auch mal die Daten zu banal wirkenden Briefen mit denen der VO zu vergleichen - hin und wieder könnte sich das lohnen. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayernfreunde,

    der folgende kleine Brief an den prakt. Arzt Dr. Muehl in Regensburg mit einer Mi.Nr. 4 II1 wurde im Juni 1854 in Aitrang aufgegeben und dort mit dem gMR "491" entwertet.

    Auf loser Marke notiert das Sem-Handbuch mal gerade 25 € für den Stempel.
    Auf Brief läuft einem der Stempel sicherlich nicht oft über den Weg. Sem bewertet ihn hier mit immerhin 375 €.

    In den letzten Jahren kann man häufig feststellen, dass in Auktionen die Sem-Preise für gute Mühlradstempel lose und insbesondere auf Briefen oft weit übertroffen werden. In meinen Deider-Auktionskatalogen habe ich den Abschlag von Aitrang aus der 1. Verteilung nur 2x gefunden. Die erzielten Preise lagen in beiden Fällen ein gutes Stück über der Katalognotierung.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    ein hübsches Stück - Glückwunsch zu dem Rosinchen.

    Bei Notierungen, die weit auseinandere liegen (lose und auf Brief), dürfte der Grund darin zu suchen sein, dass die Verwendung in der 2. Verteilung weit häufiger vorkam, als in der 1. Verteilung, aber auf losen Marke eine Zuordnung zu einer Verteilung nicht möglich oder denkbar schwierig ist.

    Orte der Nrn. um 500 bis zum Ende hatten ja auch fast immer die gleichen Marken, die es im Dez. 1856ff an den Schaltern gab. Der traditionelle Aufpreis Brief zu lose von 300 - 400% gilt dann natürlich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    der MR "491" Aitrang Sc aus der 1.Verteilung ist auch auf Einzelmarke sehr selten.

    Auf 3 Kreuzer blau von Pl. 2a oder Pl. 2b habe ich die Stempelnummer noch nicht gesehen. Der Stempel ist mit 25 Euro völlig unterbewertet.

    Auf Brief ist der Stempel eine Kostbarkeit. Eine bayerische Briefrarität, bei der jedem Mühlradstempelsammler das Herz aufgeht [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/rolleyes.png]

    MR "491" auf 3 Kreuzer blau von Platte 2c kann ich zeigen. Obwohl Marken von Platte 2c weit überwiegend in der 1.Verteilung vorkommen, gilt hier

    die billigere Notierung von "491" Sonthofen Sc aus der 2.Verteilung mit Stempelzuschlag 4 Euro.

    Gruss kilke

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    eine herrliche Marke vom Oberrand mit seltener Mühlradnummer "333" von Steinwiesen Of. Ein Höhepunkt in jeder Mühlradsammlung [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/w00t.png]

    Mein MR "333" Steinwiesen Of ist nicht ganz so spektakulär, aber gerade und voll abgeschlagen. Die Marke mit 4 Schnittlinien, vermutlich ein später Druck von Platte 2b.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    Deine Marke kann sich aber auch sehen lassen !!

    Ich habe meine auf einer Auktion gekauft und da kommt man mit den Zuschlägen auch schon mal an den Sem-Katalogpreis ran. Aber Schönheit hat halt ihren Preis. Und im 10-Cent-Album sucht man so einen Stempel vergeblich.
    In der 44. Deider-Auktion wurde ein 333-Stempel auch schon für 310 € + Zuschläge verkauft.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer