MiNr. 5 - 9 Kreuzer grün

  • Hallo Bayernfreunde,

    ab dem 1.7.1850 gab es bekanntlich eine neue Marke, die 9 Kreuzer grün.
    Bei der ersten Auflage spricht man von der MiNr. 5aa. Sie ist von der Farbe her mattblaugrün, wobei es innerhalb dieser Farbe unterschiedliche Nuancen gibt.

    Mühlradstempel gab es ja erst ab dem 1.8.1850. Insofern findet man die 5aa im Monat Juli 1850 mit den unterschiedlichsten Ortsstempeln entwertet.

    Bei meinem Briefstück handelt es sich um eine schön geschnittene und sauber gedruckte Marke, die am 18. Juli mit dem Halbkreisstempel von Neustadt a.d.H. entwertet wurde. Der nebenstehende Chargé-Stempel macht das Briefstück sicherlich nicht schlechter.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo bayern-kreuzer,

    herzlichen Glückwunsch zu dem absoluten Traumstück!
    Wenn das Briefstück nicht datierbar wäre (Mühlradstempelentwertung) würde ich es glatt für eine 5b halten. Danke für den Scan der die Realität vermutlich deutlich besser wieder gibt als die Auktionsabbildung, in der das Stück noch etwas dunkler aussah.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    und wie viele eingeschriebene Briefe im Juli 1850 von der Pfalz nach Österreich, Preußen, Mecklenburg, Holstein oder Sachsen gab es? Wenige? Ja - sogar sehr wenige. Die die Pfalz umgeben bzw. nahe an Postgebieten wie Frankreich, Baden, Württemberg und Taxis war, die damals nicht, oder sogar nie im Postverein waren, so konnte es nur wenige Verwendungsmöglichkeiten mit diese Marke in der Pfalz geben, wobei du sicher einer der schönsten hast. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    Es freut mich sehr, dass dieses Schmuckstück zu einem noch moderaten Preis einen so guten Stall gefunden hat!

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    eine 5aa in aussergewöhnlicher grüner Farbnuance.

    Ein Liebhaberstück!

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von kilke (28. Juni 2012 um 23:55)

  • Hallo kilke,

    ein in jeder Beziehung wunderschönes Stück - und dann noch mit einem besseren MR-Stempel. Solche Marken, auch wenn sie nicht auf Brief sind, liebe ich auch.

    Die mattblaugrünliche Farbe der Erstauflage gibt es in ganz unterschiedlichen Tönen. Das reicht von einem richtig verwaschenen, schmuddeligen blaugrün (manchmal auch in gelbliche reingehend) bis hin zu ausgesprochen klaren Tönen und sauberen Drucken (wie bei meiner obigen Marke mit dem HK Neustadt).

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Liebe Freunde,

    Eine direkte Augenweide ist er nicht. Aber die Tatsache, dass ich seit 1999 nur fünf Briefe mit Juli-Stempeln registrieren konnte, und der verlangte Dumping-Ausruf (den mangelnden Kenntnissen des Auktionators sei Dank) veranlassten mich dann doch, nicht achtlos an diesem Brief vorbeizugehen. Das abgegebene Gebot war von der Höhe her eigentlich auch nur spaßig, die Überraschung über den Zuschlag dann umso größer. Und wenn mich das durchschlagende Siegel einmal zu sehr stört, dann kann ich immer noch ein Briefstück draus machen 8o :S :wacko: :D :?: . Der etwas schwache Schnitt und die paar braunen Flecken spielen bei der Seltenheit des Stempels meiner Meinung nach nämlich (fast) keine Rolle.

    Wer mit dem Terminus "Juli-Stempel" auf Anhieb nichts anfangen kann, sei auf die posts 25, 29, 177 und 233 in diesem Thread verwiesen. Vielleicht wäre auch eine Versetzung dieser posts in einen neuen Thread "Juli-Stempel" nicht unklug. Das möge der liebe Nils entscheiden.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Hallo maunzerle,

    auch von mir Glückwünsche zu Deiner seltenen Neuerwerbung.
    Ich war mir gar nicht bewusst, dass es nur so wenige Briefe mit Juli-Stempeln gibt.

    Aber nachdem Du uns jetzt die Nase lang gemacht hast mit dem günstigen Preis, würde mich (und sicher einige andere auch) doch interessieren, was Du nun bezahlt hast. :P

    PS:
    Falls Nils einen eigenen Thread "Juli-Stempel" startet, dann bitte auch mein neues Briefstück (Post 343) mit reinnehmen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Freunde,

    Vielen Dank für Eure netten Worte.

    Der Preis ist kein Geheimnis: Der Zuschlag lag bei € 125,-- . Da hab ich schon Juli-Briefe gesehen, die fast das 10-fache kosteten und die auch nicht (viel) schöner waren. Wegen einem von diesen bin vor Jahren sogar einmal im Dezember mit dem Auto nach Köln (1100 km hin und zurück) gefahren, um persönlich bieten zu können. Da kostete das Benzin für eine solche Fahrt fast soviel wie ich jetzt für diesen Brief bezahlt habe. Allein daran könnt Ihr schon ersehen, dass solche Briefe nicht auf den Bäumen wachsen. Geboten hatte ich übrigens 150,-- .

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (14. Juli 2012 um 12:48)

  • Lieber maunzerle,

    nachdem wir nun die offensichtlichen Fakten geklärt hätten, kommen wir zum "Eingemachten". Der Brief trägt nämlich nicht den üblichen bzw. vorgeschriebenen preußischen Herkunftsstempel "BAYERN" im Oval, den er hätte in Halle (eigener Kartenschluß mit Nürnberg und Hof) hätte erhalten sollen. Offenbar nahm man ihn sofort aus dem bayerischen Briefpaket und ließ ihn zustellen, anstatt ihn, wie es üblich war, erst damit abzustempeln. Das ist wirklich außergewöhnlich.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo maunzerle,

    wenn Du bisher nur 5 Briefe mit Juli-Entwertung registrieren konntest, dann ist der Brief für den Preis ein

    richtig gutes Schnäppchen. Ausserdem ist er durchaus attraktiv, und wenn dann noch lt. bayern klassisch eine

    Contravention vorliegt, dann hast Du einfach alles richtig gemacht.

    Anders als z.B. die Umtauschstempel, die auf mehreren Ausgaben vorkommen, sind die Juli-Stempel ausschliesslich eine

    Spezialität der 9 Kreuzer grün. Deshalb meine ich, dass die Ortsstempel-Entwertungen auch hier im 9 Kreuzer thread bleiben sollten.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber bayern klassisch,

    Das kann jetzt sein, dass ich jetzt ganz dumm frage, vor allem auch deswegen, weil ich über Nebenstempel keine Unterlagen habe. Daher kommt die Frage nur aus dem Gefühl heraus:

    Sind denn in diesem speziellen Fall der frühen markenfrankierten Briefe die Kontraventionen, also bayerisch-preussische Briefe ohne den Ovalstempel, nicht häufiger als die vorschriftsmäßigen mit dem Ovalstempel, vergleichbar etwa bayerischen Bahnpostbriefen, bei denen die Stempel auch eher selten vorschriftsmäßig aufsitzen? Nach meinem Empfinden ist der Ovalstempel doch ziemlich selten im Verhältnis zur Zahl der vorhandenen Briefe. Aber das kann jetzt alles auch nur völliger Quatsch sein, was ich da daherrede.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    diese Briefe kennen wir seit den 1840er Jahren, in denen sie als Herkunftsstempel dienten. Es gab u. a. Bayern, Österreich, Osterr. Italien, Italien, Baden usw.. Diese Stempel waren in Benutzung bis Anfang der 1850er Jahre. Vlt. liest hier ein Preuße mit und kann uns die Aktenlage dort nahe bringen, aber ich kenne noch zahlreiche Briefe aus 1850 mit bayer. Marken, die diese Nebenstempel zeigen.

    Von daher wunderte mich dein Brief, da es ja ein ganz früher Postvereinsbrief ist, der diesen obligaten Nebenstempel aber nicht aufweist.

    Die Stempel sind per se keine Raritäten (von ganz wenigen Ausnahmen, die mit Bayern nichts zu tun hatten, mal abgesehen), aber sie werten auf Briefen der bayer. Markenzeit natürlich höher, als auf vormarkenzeitlichen Belegen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Vielen lieben Dank für deine Ausführungen. Kann ich diese in einem Satz so zusammenfassen: Dieser Ovalstempel stammt aus vorphilatelistischer Zeit, kommt auf frühen Postvereinsbriefen noch vor, obwohl er durch die Markenfrankatur ja eigentlich überflüssig geworden ist, und wird immer seltener, je weiter wir uns vom Gründungstag des Postvereins entfernen.

    Aber wurde seine Verwendung auch per Dekret abgeschafft oder verzichteten die preussischen Postler einfach peu à peu auf ihn? Wie Du schon ansprichst: Kennt da ein Preussen-Kenner die Aktenlage?

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Maunzerle, lieber BK,

    erstmal auch von mir Chapeau für das tolle Stück und danke fürs zeigen :P:P

    Hat mal jemand die Adresse übersetzt? Es scheint mir da könnte sophie freude
    daran haben, wobei ich die Schrift nicht ganz lesen kann.... :whistling:

    Aber es gibt da jemanden, der kann das bestimmt :thumbup:

    viele grüsse
    bayern social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"