Hallo zusammen!
Höchste Zeit, dass es hier weitergeht - in diesem Tempo wäre "Graf Zeppelin" im Mai 1930 nie nach Brasilien gekommen ...
Dabei hatte man bei der Abreise aus Sevilla schon reichlich Verspätung; die Vorbereitungen in Spanien waren nicht so perfekt wie gewünscht - die Ergänzung der Betriebsmittel - Traggas, Benzin, Wasser - dauerte erheblich länger als vorgesehen. Außerdem musste man auf das aus Berlin nachkommende Flugzeug mit der "Last-minute-Post" warten.
Diese Verzögerung hatte zur Folge, dass der für den Nachmittag des 20. Mai geplante Postabwurf über Santa Cruz de Tenerife ausfallen musste - die Kanaren wurden erst bei Nacht erreicht. Man entschloss sich kurzfristig, den Postabwurf am nächsten Morgen über der Stadt Praia auf Santiago, der Hauptinsel der Kapverdischen Inseln nachzuholen.
Mein erster Beleg dieser Abwurfpost trägt den bereits in Friedrichshafen abgeschlagenen Bordstempel vom 19. Mai 1930 - diese Belege tragen im Sieger-Katalog die Nummer 57.B). Bereits dieser Abwurf wurde als außereuropäische Etappe gewertet; entsprechend betrug das Postkartenporto 2 RM, Briefe kosteten das doppelte. Meine auffrankierte Ganzsachenkarte ist um 8 Rpf. überfrankiert, möglicherweise war dem Absender unklar, dass der Rücktransport seiner Karte von Praia nach Mülheim mit dem Zeppelinporto abgegolten war.
Viele Grüße von balf_de