• Liebe Freunde,

    warum kauft man um Gottes willen solch einen Brief? Das Datum war der 2.12.1865 und er ging von der Bindfadenfabrik Immenstadt an die Firma Heribert Brandstädter & Adler nach Renchen in Baden.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    why not ? Ein traumschöner Beleg sieht zwar anders aus, aber etwas "verkehrtes" daran vermag meiner einer jetzt auch nicht zu erkennen. Aufgabeort war Immenstadt im Allgäu mit der dort 1855 gegründerten ansässigen Mechanischen Bindfadenfabrik.

    Man liegt mit der Entfernung ins badische Renchen im DÖPV in der Entfernung über 12 Meilen, sieht die Aufgabe bei der Bahnpost - Immenstadt war schon 1853 mit der Allgäubahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen - und Weiterleitung im augenscheinlich offenen Transit.

    Marke klebt etwas ungewöhnlich unten links, Freivermerk fehlt, Ankunftsstempel Renchen nicht deutlich und auch der über der Marke nicht. Aber das gab's halt auch im Bedarf.

    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    Immenstadt - Renchen in Baden = 187 km, also über 20 Meilen, daher waren die verklebten 9x korrekt.

    Du hast alles schön aufgeschlüsselt - bis auf den Bahnpoststempel, der zuerst mit einem blanko Sehnenkasten abgeschlagen wurde (neben der Marke), ehe man den Irrtum bemerkte und "Kempten - Ulm" einsetzte, auch wenn das zugegebenermaßen nicht leicht zu lesen ist.

    Ich kenne nur ganz wenige Briefe der Bahnpost, bei denen man sich die Mühe machte, den falschen Abschlag durch den richtigen zu ergänzen. Vlt. hat man daher auch auf den offenen B.P. - Stempel verzichtet und den Korrekturstempel mit der Streckenangabe auf die Marke gesetzt.

    Ich denke, jetzt sieht er schon gar nicht mal so übel aus ... zumal Briefe der Nr. 11 eh in der Masse optisch 2. Wahl darstellen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Hermann,

    ja klasse - unsere Posts eben haben sich fast überschnitten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    wenn ich mich nicht irre, dann habe ich doch schon sehr oft auf Belege und losen Marken Bahnpost ohne jedwede Kursangabe gesehen. Das hat anscheinend also oft genug niemanden gestört. Dass man in einem fehlenden Kursstempeleinsatz im vorliegenden Fall vor Entwertung der Marke einen Fehler gesehen und korrigiert haben will, ok mag sein. Aber warum wird das dann alles andere als leserlich mit einem furchtbar schlecht abgeschlagenen Entwerter vollzogen und der mit leerer Sehne auf dem Brief dann nicht (auch) entsprechend korrigiert ? Zwei "echt" verschiedene Kursstempel (d.h. von zwei unterschiedlichen Bahnposten) können es eigentlich aber auch wiederum nicht sein, denn dann hätte ein Aufgabestempel neben der Marke gefehlt und ein zweiter denkbarer Durchgangsstempel der bayerischen Bahnpost hätte auf der Rückseite abgeschlagen werden müssen.

    Schon etwas merkwürdig...sieht so dann nach contravenösem aus...

    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    wurde auch für die Contra - Slg. gekauft ... :thumbup:

    Je nachdem, wie häufig sie die Tour und Retour fuhren, sollten sie die Stempel umstellen, aber oft war es so, dass nach gewisser Gebrauchszeit die Streckenangabe gar nicht mehr steckbar waren und dann haben sie sie entweder ganz weggelassen, oder falsch herum eingestellt, was dann wie ein dicker Balken aussieht.

    Wer Contraventionen der Bahnpost sammelt, erlebt ein üppiges Betätigungsfeld, bei dem man auch mit kleiner Münze viel Feines entdecken kann (und zu unserem Glück ist die Pfälzer Bahnpost die interessanteste von allen bayerischen Gegenden). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief, der ausweislich seines Inhalts von Öttingen stammt und am 23.10.1875 geschrieben und zur Post gebracht wurde, was hier heißt, dass er in den Schlitz des Bahnpostabteils geworfen wurde. Empfänger war Frau Pfarrer Glenk in Etzelwang Post Neukirchen bei Sulzbach.

    Der Stempel kenne mal gut abgeschlagen, mal weniger, hier wohl eher gut. Interessant ist das Datum, welches nicht unter "II" steht, sondern davor platziert wurde, so, als ob noch eine Jahreszahl dahinter käme.

  • Liebe Freunde,

    ein Brief des englischen Erziehungs - Institute Damenstift Osterhofen an den Magistrat München vom 2.6.1866 zeigt eine schöne 9b mit Bahnpost-Halbkreis-Stempel und einen Kratzer durch das R von FRANCO.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    bei den Pfälzer Brücken-Bahnpoststempeln steht neben dem Datum - nur Tag und Monat, ohne Jahr -

    noch eine römische und eine arabische Ziffer. Die römische Ziffer wird wohl die Kurszahl sein, aber wofür steht die arabische Ziffer ? Beispiel:

    21. Mai III 2

    Freue mich auf Eure Meinung.

    weite Welle