• Lieber bayern klassisch,

    Der Gedanke an einen Postbetrug bei diesem Brief ist absurd. Es war genau so, wie Du es beschreibst und nicht anders. Und von daher ist der Brief wahrscheinlich seltener als ein Postbetrug, von denen ja in letzter Zeit immer mehr auftauchen.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    dann verfolgen wir mal mit innerer Ruhe und äußerer Gelassenheit den Ablauf des Angebotes in der Bucht, dem ich ja dann die Erklärung geliefert haben dürfte.

    Ich denke auch, dass derartige Nachstempelungen nicht so häufig sind, wie Postbetrügereien, die aber auch keine Massenware darstellen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    auch ich schließe mich der fundierten Aussage von bk an. Es ist also ein sogenannter "Verordnungsbrief" also ein Brief der genau nach den Verordnungen behandelt worden ist. Die nachträgliche Entwertung war ja vorgeschrieben.

    1.: VO vom 12.11 1849 " ...... und jene Marke, welche .... entweder garnicht oder .... nur ganz am Rande mit dem Aufgabestempel überdruckt sind, durch einen kräftigen Federstrich über das Kreuz zu durchstreichen."

    Und für die neuen Mühlradstempel

    2.: VO vom 23.07.1850 Die Entwertung der Franko-Marken. "..... und wo eine solche (Entwertung) ..... nicht geschehen ist, dieselbe nachträglich zu bewirken." Hier waren sogar Strafen für die Unterlassung angedroht.


    Lieber bk viel Spaß am Meer und schwimm nicht so weit raus.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Einmal editiert, zuletzt von hasselbert (6. Mai 2013 um 21:26)

  • Lieber hasselbert,

    danke, dass noch ein Prominter meine These unterstützt. Per PN wurde ich schon gefragt, ob ich darauf bieten würde, was ich - schweren Herzens - nicht tun werde, weil ich ja kein Pusher bin und den Brief den freien Kräften des Marktes überlassen werde (hoffentlich sehen wir ihn dann im Forum wieder mit eigenem Thread!).

    In Anbetracht der angeblichen Erwärmung unserer Atmosphäre und der damit verbundenen Hebung des Meeresspiegels bin ich mir nicht sicher, ob man mich überhaupt noch zu Wasser lassen darf. Bei den zu erwartenden Folgekosten durch Überschwemmung (langsames Hineingehen) oder Tsunami (Sprung vom Brett) könnte es sein, dass ich meinen letzten Brief schon gekauft habe ... 8o

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch, lieber VorPhilaBayern,

    Meiner bescheidenen Meinung nach fehlt bei Eueren beiden Belegen zum Postbetrug jeweils ein entscheidendes Merkmal: Die Postler haben bei beiden Belegen nicht versucht, einen schon vorhandenen Abschlag zu verdecken! Und dabei kam es doch beim Postbetrug vorrangig an.

    Wie es dann zu den Mehrfachabstempelungen kam, steht wieder auf einem anderen Blatt. Irgendeinen Anfall werden die beiden Stempler gehabt haben, dass sie sich da mehrmals verewigt haben. Ähnliche Beispiele gibt es bis heute, wenn auch nicht zuhauf, aber doch immer wieder einmal.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    danke für deine Meinung - Hermanns Brief sieht ja auch sonderbar aus. Ich mag diese krummen Hunde (zumal jeder ein Verstoß gegen die Vorschriften war!).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    die Auflösung ist recht klein - könntest du die Marke mal mit 500 kb hier zeigen?

    Vlt. sollten wir mal eine Liste machen, in der alle Postbetrüger erfasst sind? Der PE von Baunach wäre ja damit auch ein Kandidat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Postbetrug hier ist sicher eine Definitionssache. Ein Versuchter könnte das hier sein: Man gab in München am 14.7.1874 eine Ortspostkarte auf, die von der Post wohl am Abend anzunehmen gewesen wäre. Abends war es auch schön dunkel und man konnte schon mal eine dunkelgrüne 2 Kreuzer Postkarte mit einer grünen 1 Kreuzer Postkarte verwechseln, was immerhin einer Ersparnis von 50% entsprach.

    Aber der Einwurf in den Briefkasten der Hauptpost (München I) geschah wohl so spät, dass die Karte erst des Morgens am Folgetag entnommen und gestempelt wurde. Die Tageszeit vor(mittags) 9 - 10 Uhr deutet darauf hin, dass man die so unterfrankierte Karte hätte als unterfrankierten Brief nachtaxieren müssen, also mit "noch 6 Kreuzer", weil unfrankierte Karten und Briefe 7 Kreuzer kosteten.

    Aber München übersah das, stempelte ordentlich und schickte sie an den Buchhändler Julius Stern in Worms am Rhein.

    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…108538919,d.ZWU

    Interessant ist der Inhalt, den ich hier transkribiert zeige:

    "München, Juli 14. 1874

    (Das 1. Wort wurde ausgekratzt vom Absender) Ich bin gezwungen, statt nach Berlin, in den nächsten Tagen nach Paris zu reisen. Ich gehe über Würzburg nach Frankfurt + von dort via Worms, K´lautern (=Kaiserslautern) nach Paris. Ich werde also Dienstag oder Mittwoch nächste Woche nach Worms kommen, falls Ihr mir nicht durch Brief poste restante Frankfurt a/M Gegenordre zugehen lassen werdet.

    Mit herzl(ichem) Gruß, Euer - gez. Unterschrift".

    Ich finde es sehr gewagt, eine unterfrankierte Postkarte auf den Weg zu bringen, wenn man danach eine halbe Weltreise unternimmt, von der man noch zurückbeordert werden kann.

  • Hallo Leitwege,

    so ist es - 600% Aufschlag bzw. 300% auf den vollen Preis der Karte sind schon sehr gewagt - waren mutige Leute damals. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlrfreunde,

    hat jemand Erkenntnisse über Potsbetrug in Erding mit dem geschl. Mühlradstempel 75?

    Ich habe jetzt schon mehrere Marken gesehen, bei denen ich den Verdacht habe, dass andere auf der Marke befindliche Mühlradstempel mit einem kräftigen Abschlag des Mühlradstempels 75 überstempelt wurden.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    bisher nicht. Es gibt um 1852 eine extrem rußige, fette Stempelfarbe, wie das angehängte Beispiel zeigt.
    Bei genauerer Betrachtung könnte man glauben, dass hier ein sehr schwacher Stempel unter dem MR 75 liegt, aber das ist meines Erachtens eine Kombination aus Tintenspiegel und abgeriebener Stempelfarbe.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Hallo bayernjäger,

    möglicherweise- aber es ist alles so undeutlich, dass sich meiner Ansicht nach nichts beweisen lässt.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo bayernjäger,

    tatsächlich! Ganz ähnlich dem oben gezeigten Exemplar. Gab es eine "Geschäftsverbindung" zwischen "7" Altötting und "75" Erding ?

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.