Bayern und der 1.Weltkrieg

  • Lieber Pälzer, lieber Luitpold,

    vielen Dank für die sehr bewegenden und gut recherchierten Beiträge zu dem traurigen Kapitel des
    1. Weltkrieges.
    Bei allen Diskussionen in den Medien, um Schulden und Währungen, die ja auch allzu berechtigt sind,
    sollten wir nicht vergessen, wie wertvoll es ist, daß zumindest Kriegshandlungen dieses Ausmasses
    in Europa seit fast 70 Jahren nicht mehr passiert sind.
    (Von daher zahle ich lieber für falsche Fiskalpolitik, als für Kriege, denn ersteres ist das geringere
    Übel)

    Herzliche Grüsse :)
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Pälzer, lieber Luitpold,

    vielen Dank für die sehr bewegenden und gut recherchierten Beiträge zu dem traurigen Kapitel des
    1. Weltkrieges.Bayern Social


    Hallo Bayern Social, das ist keine große Sache. Allein wenn ich das Suchwort 1. Weltkrieg eintippe, dann kommen 18.400.000 Ergebnisse!

    Darunter, an das Naheliegende habe ich gar nicht gedacht, diese Adresse: http://www.volksbund.de/fileadmin/reda…it/Feldpost.pdf

    Auf meine Karte von Lt. Fritsch möchte ich abschließend noch eingehen. In der Regimentsgeschichte ist der letzte Eintrag 31.10.18 II. AK.
    Dahinter ist kein Kreuzzeichen, wie bei anderen Namen, was bedeutet; tot. Ob die Eintragungen vollständig sind, kann ich nicht sagen, auch der Autor schrieb schon 1920, dass evtl. noch Nachtragungen erfolgen könnten. So hoffe ich, das Hauptmann (letzter Dienstgrad) Frisch Oskar nicht nur den Krieg, sondern auch die Zeit danach überlebt hat.
    In einem Nachsatz zu einem Kriegs-Tagebuch stand, dass der Soldat nur ein paar Jahre nach Kriegsende an Tuberkulose verstorben sei.

    So möchte ich dieses Kapitel mit nachfolgenden Zitat schließen - Luitpold:

    "O welch ein Glück und Segen, dass dieses Grauen, diese Qual ein Ende hat.
    Ungeheures hat sich in den letzten Wochen ereignet.

    Bonn a. Rhein, 29. November 1918
    L. E. u. J.

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • "Allein wenn ich das Suchwort 1. Weltkrieg eintippe, dann kommen 18.400.000 Ergebnisse!"

    Aber das sind bei weiten nicht ALLE - und ich glaubs fast nicht, was für hervorragende Arbeiten im Web zu finden sind. Und weil es "Bayern und der 1. Weltkrieg" betrifft, möchte ich noch diesen Link nachtragen.

    Luitpold

    http://www.heimatgeschichte-kirchfarrnbach.de/Lesebuch/Feldpost/1915/50327a.htm

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Der Handel mit alten Briefen und Karten scheint zumindest sehr
    lukrativ, zumal schon seit vielen Dekaden eine große Nachfrage
    an Kriegsdevotionalien, wie dem Eisernen Kreuz oder Waffen
    und Ausrüstungsgegenständen von Soldaten, besteht. Daher mag
    es nicht überraschen, dass auch Kriegsbriefe und -karten gesammelt
    werden, sozusagen als authentische schriftliche Zeugnisse
    jener Zeit. Aber es sind nicht nur die Militaria-Sammler, sondern
    auch die Gruppe der Postkartensammler sowie Philatelisten, die
    sich auf dem Sammelgebiet der Feldpost betätigen.
    Diesem Personenkreis
    liegt vielmehr an den unerschöpflichen Motiven der Feldpostkarten
    , die von patriotischen bis humoristischen Themengebieten reichen, oder an den verschiedenen Stempeln und Aufdrucken auf den Feldpostbriefen und -karten.15

    15 Die Feldpostbriefsammler in Deutschland sind zu meist in dem Verein „Arbeitsgemeinschaft
    Deutsche Feldpost 1914-1918, e.V.“ organisiert. Dieser Verein zielt nach
    eigenen Angaben darauf ab, im großen Stil Feldpostsammlungen aufzubauen und
    das Objekt Feldpost intensiv zu erforschen. Vgl. Anderson: Die deutsche Feldpost
    (2000), S. 201.

    Feldpostbriefe und Tagebucheinträge zum Ersten Weltkrieg
    Herausgegeben von Denis Bechmann und Heinz Mestrup
    Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 2008

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo zusammen,

    wie bereits w.o. festgehalten worden ist, haben sich die kriegerischen Ereignisse auch in beträchtlichem Umfang auf das Leben weit hinter den Fronten, sprich auf die Heimat ausgewirkt. Dort gab es bekanntlich Orte, wo im Krieg gefangene Kombattanten in Lagern interniert waren und sich insofern u.a. das Schicksal zunehmender Versorgungsengpässe mit der dortigen Zivilbevölkerung teilen mussten.

    Ein solches (Barracken-)Lager war im linksrheinischen Bayern in Landau auf dem Ebenberg im Süden der Stadt errichtet worden, wo neben französischen hpts. auch russische Armeeangehörige interniert wurden. Von dort enstammt der nachstehende POW-Brief eines französischen Soldaten an dessen Eltern in Marseille vom Oktober 1917.

    Der Schriftenreihe des rheinland-pfälzischen Landtages (Hft. 24, Jg. 2004)* zu Folge, befanden sich im Lager Landau im Jahre 1915 auch nahezu 2.000 französische zivile Gefangene, bei jenen es sich, nach Aussage der Militärs und des seinerzeitigen Bürgermeisters „um die Bewohner von Dörfern handele, die unmittelbar hinter der Gefechtslinie gelegen, von den Franzosen zusammengeschossen worden seien. Zu ihrem Schutz seien die Bewohner mitgebracht worden."


    Ob dies so alles seine Richtigkeit hat, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden, der o.a. Quelle ist jedenfalls zu entnehmen, dass die besagten Zivilgefangenen relativ große Freiheiten hatten und im Gegensatz zu den internierten Soldaten das Lager bspw. zum Kirchgang oder zum Gasthausbesuch verlassen durften.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    *vgl. Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz Hrsg.: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Hft. 24: NAHE AM GROSSEN KRIEG – RHEINPREUSSEN UND DIE PFALZ 1914“, Mainz 2004, S.19.

  • Der Schriftenreihe des rheinland-pfälzischen Landtages (Hft. 24, Jg. 2004)* zu Folge, befanden sich im Lager Landau im Jahre 1915 auch nahezu 2.000 französische zivile Gefangene, bei jenen es sich, nach Aussage der Militärs und des seinerzeitigen Bürgermeisters „um die Bewohner von Dörfern handele, die unmittelbar hinter der Gefechtslinie gelegen, von den Franzosen zusammengeschossen worden seien. Zu ihrem Schutz seien die Bewohner mitgebracht worden."


    Ob dies so alles seine Richtigkeit hat, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden, der o.a. Quelle ist jedenfalls zu entnehmen, dass die besagten Zivilgefangenen relativ große Freiheiten hatten und im Gegensatz zu den internierten Soldaten das Lager bspw. zum Kirchgang oder zum Gasthausbesuch verlassen durften.

    Hallo alle,
    Man geht hier über ein wenigen Rahmen der Postgeschichte hinaus
    Diese Bestätigung ist sicher ungenau und gehörte zum allgemeinen Gefühl in 1914-18, daß man die zivil Bevölkerungen schützte, sie in Deutschland umräumend. In Wirklichkeit waren die Zivilgefangenen nicht mehr und nicht weniger Geiseln, die die deutschen Behörden nahmen, um auf feindlischen Regierungen zu drücken. Und Deutschland hatte die Mittel nicht mehr, so viele Gefangene zu empfangen.
    Die Lebensbedingungen waren für diese bürgerlichen Gefangenen schlecht. Auf den 16079 Franzosen die in Gefangenschaft gestorben haben, waren 1422 Zivilgefangenen. Diese Zivilisten waren nicht besser behandelt, als die Kriegsgefangenen.

    Bezüglich der Gefangenschaftsbedingungen waren sie von einem Lager zu anderem unterschiedlich. Gewisse Lager waren geschmeidig andere sehr streng. Mehr, die Arbeitskommandos bearbeitenden Gefangenen hatten wahrscheinlich mehr Freiheit.
    Schliesslich, hier ist das eine kleine betreffende statistische Tabelle von Lager Landau am 10. Oktober 1918.Wenn es in 1915, 2000 französische zivil Gefangene gaben, blieben es daher nicht mehr 20 in 1918 übrig.
    Quelle: Kriegsgefangene Völker, 1921, Wilhelm DOEGEN. Verfügbar über Google books.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo vals59,

    ich teile Deine Meinung, dass das Thema der Zivilgefangenen über den Rahmen der Postgeschichte hinaus geht nicht. Der erste Brief, der mir von einem zivilen Gefangenen aus dem Lager Landau in die Hände gerät wird hier im Forum stehen. Evtl. liegt Dir schon eine solche Korrespondenz vor ?

    Ich finde es des weiteren schon sehr interessant, über die wirklichen Verhältnisse der Zivilgefangenen von damals erfahren zu dürfen. Ich habe insofern lediglich aus der mir bekannten Quelle zitiert, mir die Aussage aber - bewußt - nicht (gleich) zu eigen gemacht. > Ob dies so alles seine Richtigkeit hat, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden.

    Deine Anmerkungen hierzu finde ich insofern sehr wichtig, denn sie tragen zur Klarstellung eines Themas bei, das offenbar viel zu schnell in Vergessenheit geraten ist.


    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pfälzer,

    Ich bin mich, am Anfang meines post vielleicht schlecht ausgedrückt.
    Wenn ich sagte, daß wir daher wenig außerhalb des Rahmens der Postgeschichte gehen, es war nur über die Betrachtungen daß man, nahm Zivilfeinde in Deutschland mit, um sie vor Wirkungen der Kämpfe zu schützen.
    Die nach Krieg Literatur ist einerseits oder anderer sehr parteiisch. Im großen und ganzen muß man sie mit vieler Vorsicht nehmen.
    Abgesehen davon, ist die Post der Zivilgefangenen in Deutschland wirklich im Rahmen der Postgeschichte.
    Im allgemeinen ist der 1. Weltkrieg kein Thema, das viel Forschern in Postgeschichte gearbeitet haben. Durch einige Seiten bleibt das ein ziemlich nebeliges Thema.
    Ich habe keinen Zivilgefangenen Post in meiner Sammlung über die deutsche Besetzung im Etappengebiet, aber ich werde mögen.
    Die einzige Sache, die sich in unsere Diskussion integrieren könnte, ist es ein Umschlag der Etappeninspektion der 6. bayrischen Armee, die sich in Valenciennes befand nach Kriegsgefangenen Lager von Golzern Mulde.

    Dieser Umschlag mußte Post für aus der Etappenzone stammende französische Kriegsgefangenen enthalten. Diese Post ist durch Postüberwachungsstelle der Etappeninspektion übergegangen und hat eine systematische Verspätung von 10 Tagen erfährt.

    Grüss aus Frankreich.
    Emmanuel.

  • Im allgemeinen ist der 1. Weltkrieg kein Thema, das viel Forschern in Postgeschichte gearbeitet haben. Durch einige Seiten bleibt das ein ziemlich nebeliges Thema.Grüss aus Frankreich.Emmanuel.

    Hallo Emmanuel,

    zumindest in Deutschland gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, die schon lange sich der postgeschichtlichen Seite des 1. WK annimmt:
    http://www.deutsche-feldpost1914-18.de/

    Freundliche Grüße
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Emmanuel,

    ich bin dem link von Luitpold gefolgt und habe heute den Mitgliedsantrag bei der ARGE Dt. Feldpost 1914-1918 abgesendet. :thumbup:

    Das Thema wird mich defintiv noch lange Zeit beschäftigen, so dass ich zur postgeschichtlichen Dokumentation meiner Feldpost-Sammlung noch auf reichlich - mitunter sehr speziellem - Fachwissen angewiesen sein werde.

    Da macht eine ARGE-Mitgliedschaft erfahrungsgemäß sehr viel Sinn.

    Freuen wir uns also gemeinsam auf weitere interessante Gedankenaustausche in der ARGE und natürlich hier im Forum. :thumbup:

    Schönen Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (16. Juli 2012 um 18:32)

    • Offizieller Beitrag

    Freuen wir uns also gemeinsam auf weitere interessante Gedankenaustausche in der ARGE und natürlich hier im Forum.

    Hallo ihr zwei

    Und wenn ihr nette Leute dort treffen, ist es auch möglich Werbung für das Forum zu machen. Hier ist es immer noch Platz :) :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Pälzer,

    ein guter Schritt - wer in eine ARGE geht, macht prinzipiell alles richtig. Glückwunsch und hochinteressant ist dieses Thema schon immer gewesen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Du hattest ja irgendwann schon mal zurecht auf die Masse der FePo-Belege hingewiesen. Daraus das Richtige für seine Sammlung zu erkennen bzw. den Blick dafür noch weiter geschärft zu bekommen, das ist mir die 25.- EUR Mitgliedsbeitrag/Jahr in jedem Fall wert ! :thumbup:

    Gruß !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    so isses - der zu erwartende Erkenntnisgewinn wird die paar Euro Beitrag bald in den Schatten stellen. Und wir als Forumler werden sicher auch von deiner phil. Metamorphose profitieren. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,Du hattest ja irgendwann schon mal zurecht auf die Masse der FePo-Belege hingewiesen.

    Nun, die Masse bezieht sich sicherlich auf die Postkarten und noch die Feldpostbriefe der einfachen Soldaten. Briefe - Einschreiben usw. - von Dienststellen scheinen nicht so häufig zu sein und werden offensichtlich "gut" bezahlt.


    Daraus das Richtige für seine Sammlung zu erkennen bzw. den Blick dafür noch weiter geschärft zu bekommen, das ist mir die 25.- EUR Mitgliedsbeitrag/Jahr in jedem Fall wert ! Gruß !Tim

    Für so einen Betrag habe ich mir erstmal einen "Bildband" über den 1. Weltkrieg gekauft, um einen Überblick zu bekommen. Werke zum Ersten Weltkrieg finden sich nicht viele in den Buchhandlungen im Vergleich zum Zweiten Weltkrieg (es waren 4 verschiedene Bücher vorrätig, geschätzte 20 Werke zum Weltkrieg 2!) So nahm ich die preisgünstige Gesamtdarstellung "Der Erste Weltkrieg", die eine Übersetzung aus dem Englischen ist (Autor H.P. Willmott), "die ihresgleichen aus deutscher Feder nicht findet" (zitiert aus einer Rezension).

    Denn mir geht es hier nicht allein um Postgeschichte (Aufbau, Funktion - Arbeitsweise der Feldpost anhand von Briefen und Stempeln). Es geht auch um die wohl einzigartige Möglichkeit, anhand der Feldpostkarten und -Briefe den Alltag der Soldaten und die Sozial- und Kulturgeschichte des Krieges -der Menschen kennenzulernen. So schön Briefe aus dem 18./19. Jahrhundert sind, vieles erfährt man nicht über die Menschen von damals (oft sind es Behördenbriefe, Kaufmannsbriefe (Rechnungen usw.). Privatbriefe sind da nicht so häufig.
    Deshalb sind die Äußerungen "aus dem Schützengraben" und von der "Heimatfront" so bewegend, weil sie eben auch private Mitteilungen enthalten. Und das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, diese Mitteilungen zu lesen.

    Damit das hier nicht zu lang wird werde ich anhand einer Karte, die gar nichts mit dem 1. WK zu tun hat aufzeigen, was mich "umtreibt" und wie sich ein Thema erschließen kann, an das bei dem Erwerb noch gar nicht gedacht wurde.

    Für heute einen guten Nachmittag,
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Luitpold,

    Es geht auch um die wohl einzigartige Möglichkeit, anhand der Feldpostkarten und -Briefe den Alltag der Soldaten und die Sozial- und Kulturgeschichte des Krieges -der Menschen kennenzulernen.

    Na dann machen wir doch in diesem Sinne einfach mal weiter: Nachstehende Poka, kurz vor dem Ende des 1. WK gelaufen an einen in Germersheim stationierten Infanteristen, fällt nicht nur wegen dem netten Firmenaufdruck ins Auge:

    Der Inhalt - möglicherweiese verfasst vom Geschäftsführer, Leiter der Personalabteilung o.ä. - endet nach freundlichstem Dank für nette Geburtstagswünsche mit den Worten: Nun hoffentlich kommt recht bald Friede und Sie bald wieder mir zu Hilfe.


    Da kann man nur sagen: Besser ist das.

    Die Karte wurde am 30.10.1918 verfasst. Die deutsche Waffenstillstandskommission unter Matthias Erzberger unterzeichnete bekanntlich am 11.11.1918 in Compiègne (Nordfrankreich) im Auftrag der provisorisch eingerichteten Regierung der deutschen Republik den Waffenstillstandsvertrag.

    Am 28.06.1919 wurde schließlich der Friedensvertrag von Versailles geschlossen.


    + Gruß

    vom Pälzer

  • endet nach freundlichstem Dank für nette Geburtstagswünsche mit den Worten: Nun hoffentlich kommt recht bald Friede und Sie bald wieder mir zu Hilfe.

    [align=justify]

    Hallo Pälzer,

    eine sehr schöne Karte für die Heimat- oder doch für die 1. WK-Sammlung? Hoffen wir, dass der Infanterist einer der letzten eingezogenen Rekruten war und nicht mehr an die Front mußte. Denn zu dieser Zeit waren alle wehrfähigen Männer schon "gezogen" und nur noch die ganz jungen "übrig". Die Wünsche des Kaufmanns von Deiner Karte findet man oft in den Mitteilungen von damals. Leider kein bayerischer Feldpostbrief der mir vorliegt, aber so schrieb der Kanonier Wilhelm Lembke an seine Eltern in Berlin am 17.10.18 aus dem Kriegslazarett in Freiburg: "Ich gedenke nun, in höchstens 3 Wochen von hier entlassen zu werden, sodaß ich dann schon gegen Mitte November in Berlin erscheinen kann. Hoffentlich können wir dann gleich die Friedensfeier mit genießen. Ich denke, es muß bis dahin soweit sein!".
    Offensichtlich schrieb Wilhelm das, weil die Waffenstillstandsverhandlungen seit 4.10. liefen und wie Du schreibst am 11.11. abgeschlossen wurden. Dennoch gingen die Kämpfe bis dahin weiter und Wilhelm war nicht mehr "einsatzfähig", weshalb er nicht mehr daran dachte nochmal an die Front zurück zu kehren.

    Freundlich grüßt
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    4 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (19. Juli 2012 um 10:49)