Hallo,
kaum zu glauben, aber auch der µkern hat ein Leben jenseits der blauen 3er...
Brief aus München nach Hengersberg (im II. Rayon) vom 20. Jan. 1863, frankiert mit zwei doch recht verschiedenen MiNr 9.
Die obere zeigt deutliche Abnutzungserscheinungen des Stöckels, körnigem Druck in hell-karminroter Farbe und kaum erkennbaren Details der Zeichnung. Aber vor allem handelt es sich dabei um den Typ 2 (mit der kleinen Raute verbundene 3 im linken oberen Wertkästchen).
Die zweite Marke zeigt ein anderes Druckbild, glatter und mit einem gleichmässigen, ins pink-rote gehenden Farbauftrag, und wieder die bei MiNr 9 in der Regel gut sichtbar ausgeprägten Details der Zeichnung.
M.E. handelt es sich bei den beiden Marken um Exemplare aus zumindest verschiedenen Auflagen, wenn nicht sogar von verschiedenen Platten. Der Typ 2 ist von der 2IV und besonders 2IIIb (nach Sem Pl. 5) bekannt, wo er zu Beginn der 60er Jahre absolut dominiert - die meisten Marken zeigen dieses Merkmal der verbundenen Raute. Auch die Datierung des Briefs auf Januar 1863 lässt den Schluss zu, bei der oberen Marke ein Druckerzeugnis der 1862 weiterverwendeten Sem'schen Pl. 5 vor sich zu haben, wobei die Plattenzuordnung eben der unteren Marke zumindest mir nicht ohne weiteres möglich ist.
Gut, da hab ich den Bogen zu meinen blauen 3ern also doch noch hingekriegt...