Fingerhutstempel Bayern

  • Hallo Freunde,

    Dann will ich auch mein Scherflein zur Wiederbelebung des Threads beitragen.

    Bezüglich der Ziffernserie muss man mehrere Perioden unterscheiden, während denen der Fingerhutstempel als Entwerter diente. Ich fange heute einmal mit der ersten Ortsstempelperiode vom 1.11.1849 - 31.7.1850 an.

    Viel Spaß beim Anschauen wünscht maunzerle :thumbup:

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    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (8. September 2014 um 17:58)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Bei den gezeigten Rosinen kann ich leider nicht mithlaten, will aber dennoch hier auch was zeigen, zunächst einen relativ kleinformatigen Brief (ca. 8,5 x 6,5 cm), der von Gefrees nach Erlangen an einen Studenten der Theologie und Philosophie gelaufen ist. Entwertet wurde die Marke mit dem gMR 150 von Gefrees, Aufgabestempel ist der dortige Fingerhut mit Datum 20.2. Siegelseitig findet sich ein Halbkreis von Erlangen als Ankunftsstempel mit Datum 21.2. Das Jahr ist leider nicht bekannt.
    Der Inhalt ist auch ganz Interessant: Ein Freund bittet u.a. darum einen beiligenden Brief zu übergeben. Ich gehe mal davon aus, dass der Brief verbotenerweise einliegend mit versendet wurde. Wobei dieser Brief dann wohl wirklich das Prädikat "Miniaturbrief" verdienen würde...

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Und der nächste, ebenfalls mit Fingerhut von Gefrees diesmal nach Naila. Leider wieder ohne Jahreszahl. Der Fingerhut wurde hier als Aufgabestempel und als Entwertungsstempel genutzt, Datum 16.3. Der Stempel ist blauschwarz.
    Siegelseitig finden sich dann noch zwei Transitstempel und der Ankunftstempel, alle farblich passend in blau-/grauschwarz: Einkreis Typ 20a Marktschorgast 16.3., Halbkreis Helmbrechts 17.3. und nochmal 20a von Münchberg 17.3.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    Wo wir gerade bei Gefrees sind. Hier ist meine Gefrees-Seite, von der in den posts 10 und 12 weiter oben die Rede war. Diese Nr. 12 ist im übrigen auch die einzige Ziffernmarke, die mit Fingerhutstempel aus der Ortsstempelperiode von 1869 (10.3. - 31.12.) bekannt ist. Den Brief musste ich übrigens vom Kemser Schorsch zurückkaufen und er hat sich dabei, wie es seine Art ist, als sehr fairer Partner erwiesen.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (10. September 2014 um 10:02)

  • ... wer so eine Seite von Gefrees hat, braucht keine weitere mehr, der hat schon das Beste. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber maunzerle,

    so schön und interessant kann ein Ausstellungsblatt mit Brief und Einzelmarken sein.

    Auch der philatelistische Laie kann sich hieran erfreuen. Das ist beste Werbung für die Schönheit der klassischen Philatelie.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Liebe Freunde,

    gegen @maunzerles Fingerhut - Parade anstinken zu wollen, ist völlig aussichtslos. Daher nur der Vollständigkeit halber 2 von mir mit der Erstausgabe, die ja auch nicht völlig zu verachten sind.

  • Hallo Freunde,

    Danke für die lobenden Worte. Aber das, was Ihr da zeigen könnt, ist auch nicht von schlechten Eltern.

    Fingerhutstempel auf Marke gab's dann auch noch während der Umtauschzeit. Die sind allerdings handverlesen und es ist mir nicht gelungen, davon eine ganze Seite zusammenzubringen. Deswegen müsst Ihr sie Euch hier unter den anderen Stempeltypen heraussuchen.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Verehrte Freunde,

    merkwürdigerweise waren in diesem Thread bisher nur Fingerhüte als Markenentwerter zu sehen, dabei verwendete man diese Stempel in der Regel meist länger in der Vormarkenzeit als danach. Angeregt von dem schönen Beitrag von Bayern-Kreuzer † im letzten Rundbrief 69, über den ich mich nicht nur als Redakteur, sondern auch als Sammler sehr gefreut habe, möchte ich hier den einen oder anderen Brief vor 1849 zeigen.

    Was wären wir ohne den Freiherrn von Wür(t)zburg in Mitwitz und seine scheinbar unerschöpfliche Korrespondenz? Am 2. August 1836 ging ein Brief von Bamberg nach Mitwitz eingeschrieben und mit Rückschein ab, offensichtlich porto (die Siegelseite ist leer, ein Franko-Vermerk fehlt). Wir kennen Fälle, bei denen eine oder beide Leistungen (die eigentlich bei der Aufgabe bezahlt werden sollten) auf das Porto aufgeschlagen und bei Abgabe erhoben wurden. Hier war das offenbar anders. Dieser Brief enthielt laut Inhalt noch weitere Unterlagen, was ihn schwerer als 1,5 Loth machte. Kombiniert mit der zweiten Entfernungsstufe ergab das nach dem Generaltarif von 1810 ein Porto von 10 Kreuzern.

    Beim Fingerhutstempel fällt zudem auf, dass unter dem Monatsdatum ein zweiter Bruchstrich zu sehen ist, worauf uns Bayern-Kreuzer † in seinem Rundbrief-Beitrag aufmerksam macht. Er zeigt Beispiele aus Schweinfurt und Kronach. Ist das ein regional fränkisches Phänomen?

    Zuerst hatte ich die Idee, dass der Bruchstrich mit den Tagesdatumstypen vielleicht fest verbunden gewesen sein könnte, aber der andere Winkel des Strichs unter der "8" spricht in diesem Fall dagegen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Erdinger,

    dann kann ich gleich noch einen weiteren Brief aus Bamberg zeigen, der ebenfalls an den Freiherrn von Würtzburg ging. Meiner datiert vom 11.8. 1836.

    Diesmal war der Brief aber nach Würzburg adressiert und wurde von Würzburg aus nach MItwitz nachgesandt.
    Für die Strecke Bamberg - Würzburg fielen zuerst 4 Kreuzer Porto an. Das Nachsenden von Würzburg nach Mitwitz kostete dann 6 Kreuzer, so dass der Freiherr auch hier 10 Kreuzer zu zahlen hatte.

    Auch bei meinem Brief wurde unter das Monatsdatum wieder ein zusätzlicher Bruchstrich gesetzt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    da lege ich doch gerne noch nach.

    Ein Briefchen von Pappenheim nach Ansbach vom 5. Dezember 1834, für das beim Appellationsgerichtsadvokaten Greiner nicht nur die 6 Kreuzer Porto, sondern auch ein Bestellkreuzer erhoben wurde. Für dieses Thema (Bestellkreuzer am Ort) sammle ich übrigens Material zu einem Beitrag in einem zukünftigen Rundbrief. Aus Ansbach gibt es relativ viel Material, andere Orte sind schwerer zu belegen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger, Bayern-Kreuzer,

    hier müste eine Flut von Briefen "hereinbrechen", aber vielleicht ist VorphilaBayern in Urlaub.
    Jedenfalls gibt es aus den 10.000ten-Briefen aus der Venino-Korrespondenz viele auch mit Fingerhut-Stempeln.
    Hier einige die mir vorliegen, nur die Stempel, die schöneren Briefe ohne Beschreibung, da alle "Standardbriefe" von 1834 - 1838 (Porto/Franco) 4, 3 Kr. v. Schweinfurt.

    Freundliche Grüße von Luitpold

  • Liebe Freunde,

    Interessant zu sehen, wie klar und sauber manch ein Kleiner in der Vormarkenzeit noch daherkommt, während sie zur Markenzeit oft schon am Krückstock gehen (Pappenheim !) :D

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)