Fingerhutstempel Preussen

  • Hallo,

    Ich gestehe: Obwohl es ja total "out" ist, ich habe nicht nur lose Marken, ich kaufe auch noch welche dazu!

    Frisch eingetroffen: Nr. 10 mit Fingerhut von Müllrose. Die ist so schön, dass ich sie einfach haben wollte.

    Gruss

    senziger

  • Hallo zusammen,

    nachdem hier kurzzeitig aufgrund "bayerischer Verirrungen" ein wahres Feuerwerk abgebrannt wurde ;) :D ist es ja sehr ruhig geworden.

    Um diesen Thread am Leben zu halten zeige hier eine woanders schon vorgestellte Marke, bei der anzumerken ist, dass anderes als in einem anderen Forum mal behauptet, ein Prüfer sehr wohl mehr als "echt und einwandfrei" attestieren kann. Frau Brettl fand die Nr. 5 mit Stempel von Friedland, genau wie ich, "besonders schön".

    Gruss

    senziger

  • Zwar nicht meine Zeit, aber einen Fingerhutstempel auf Beleg kann ich beisteuern. Es handelt sich um einen Brief von Tarnowitz nach Gleiwitz vom 31.12.1845. Der Umschlag ist versiegelt und weist auf der Rückseite keinerlei Vermerke oder Stempel auf. Erklären kann ich ihn leider nicht, da nicht meine Zeit. Vielleicht kann jemand helfen.

    Gruß
    Manfred

  • Hallo Postarchiv,

    du hast einen sehr schönen Wertbrief vor dir.

    Oben links wurde er mit dem ermittelten Gewicht von 3 3/8 kölnischen Loth beschriftet. Der Absendern notierte links neben dem Frei - Vermerk: Inlage 12 Reichsthaler 29 Silbergroschen 8 Pfennige.

    Der Absender hatte hierfür 3 Silbergroschen frankiert, die neben Frei notiert wurden.

    Sicher kann dir unser Experte für die Fahrpost, der liebe Magdeburger, etwas zu dem Zustandekommen der 3 Sgr. sagen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Postarchiv

    das der Brief 3 3/8 Loth gewogen hat, hast Du sicherlich selbst herausgefunden. Unten wurde noch vermerkt Inlage 12 Thaler 29 Sgr 8 Pfennige - was einer Wertdeclaration entspricht. Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt ca 3 Meilen.

    Laut Taxverordnung vom 18.12.1824 war die Mindesttaxe die doppelte Brieftaxe. Hierfür kämen auch tatsächlich dann 3 Sgr heraus, welche vom Absender bezahlt wurden. (Einfache Brieftaxe 1 1/2 Sgr)

    Ein wenig verwundert bin ich schon, denn mir fiel auf, daß bei Sendungen, wahrscheinlich ab 01.01.1845, die Taxen für Fahrpostbelege sich nicht nach den Gebührensätzen o. g. Verordnung berechnen lassen. Dazu hatte ich hier einiges vermerkt:

    Fahrpost zwischen dem 01.10.1844 bis 08.04.1848

    Dieser Beleg tanzt somit aus der Reihe, denn hier stimmt alles nach der Taxverordnung vom 18.12.1824. Dazu muß ich jedoch sagen, dass ich bisher keinen Wertbrief aus oben angesprochenen Zeit hatte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Da ich noch die Antwort von unserem immer hilfsbereiten bayern klassisch lese, ein kleine Korrektur. Der Brief hat 3 3/8 Loth preussisch gewogen.

  • Hallo bayern klassisch und Magdeburger,

    herzlichen Dank für die interessanten Informationen. Hinsichtlich des Datums habe ich mich auf Grund des Inhaltes um ein Jahr vertan. Der Brief ist am 31.12.1844 abgesandt worden. Somit würde es dann auch mit dem von Magdeburger genannten Datums 1.1.1845 für die Umstellung der Fahrposttaxen zutreffen und der Beleg möglicherweise das Letztdatum für die Berechnung nach den Gebührensätzen der Taxverordnung vom 18.12.1824 darstellen?

    Mit freundlichem Sammlergruß

    Manfred

  • Hallo Manfred

    es ist ja interessant.
    Vielleicht könntest Du den Brief auch in den angesprochenen Thread einstellen. Die Beschreibungen kannst Du dazu gleich mit übernehmen.

    Mit dem 01.01.1845 kann ich z.Z. nicht definitiv bestätigen, da ich eine entsprechende Verordnung suche. Mit dem Beleg wird zumindestens mein Grundgedanke gestärkt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo preussen_fan,

    das sieht für mich alles sehr gut aus. Warum nicht einen eigenen Ordner aufmachen, der nur für deine Sammlung offen ist?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo bayern klassisch,
    gerne kann ich weitere Sammlungsblätter einstellen, am Besten in einen extra Ordner, so wie dein Vorschlag ist.
    Ich baue seit einigen Jahren eine Preußen-Stempelsammlung auf. Vorbild ist mir die große Stempelsammlung von Prof. Dr. Carlrichard Brühl, die am 22. April 1986 bei Mohmann versteigert wurde. Zwar kann ich bei den teueren Objekten Prof. Brühl nicht das Wasser reichen, aber bei vielen auch selten vorkommenden Sonderformen bin ich oft schon kompletter.
    Seit etwa zwei Jahren gestalte ich dabei meine Sammlungsblätter um. Ich verwende einen A3-Drucker und blanko-Blätter von Lindner. Dadurch erreiche ich in der Breite wesentlich mehr Platz als bei A4. So kann ich die Stempel, die ich mit dem Grafikprogramm Gimp nachzeichne, auf der linken Seite darstellen. Auch interessante Stempel von der Rückseite oder Datumangaben aus den Briefen finden dort ihren Platz. Ich stelle jetzt noch einige weitere Blätter zu den Fingerhutstempeln ein. Über den neuen Ordner, wo er sein soll, wie er heißen soll, sollten wir uns noch mal austauschen.
    viele Grüße
    preussen_fan

  • Hallo preussen_fan,

    das sieht sehr, sehr gut aus. Du hast eine PN von mir.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • liebe Sammlerkollegen/Innen
    ich stelle mal wieder einen Brief mit einem Fingerhutstempel ein. Diesmal ist er von Königsberg. Königsberg führte etliche verschiedene kleine Einkreisstempel in unterschiedlicher Ausführung. Dieser hier hat einen Strich über den O (fürs Ö) und BERG ist BG abgekürzt. Außerden Ist das R in PR für Preussen kleiner als das P. Die Uhrzeit schließt sich an den Ortsnamen an. Hier gab es die Varianten:
    keine Uhrzeit, Uhrzeit an Ortsname anschließend, Uhrzeit gebogen unter Datum, Uhrzeit gerade unter Datum. Der Brief ging am 29.1.1835 nach Bordeaux. Er erhielt einen roten Grenzübergangsstempel PRUSSE PAR FORBACH und wurde am 11. Februar in Bordeaux ausgegeben.
    Vorderseitig wurde der Brief in blau mit 23 austaxiert. Kann jemand die Taxberechnung erklären?
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Hallo preussen_fan,

    schönes Stück - der Empfänger zahlte 23 Decimes Porto - sagt die Siegelseite nichts aus? Eigentlich sollten doch ein Verrechnungsstempel zu sehen sein ... :?:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich lese hinten eine 7 Dec., demnach wäre der Rest bei Frankreich. Schönes Stück übrigens. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • lieber bayern klassisch,
    bitte schlüssel mir das doch noch einmal auf. Was zahlte insgesamt der Empfänger, was bekam Frankreich, was bekam Preußen?
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber preussen_fan,

    Preußen bekam wohl die 7 Dec., die knapp 6 Sgr. entsprachen. Der Absender hatte gar nichts bezahlt, es war also ein reiner Portobrief. Den Rest bekam Frankreich für die etwas weitere Reise des Briefs.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.