• Hallo Nils,

    danke für die Info, ich muss mich entschuldigen, ich habe den Pfalz-Österreich-thread schlicht übersehen. Ich denke es spricht aber nichts dagegen, die oben stehenden Beiträge zum Sina-Beleg dorthin umzuhängen, wenn es denn technisch möglich wäre. Den Brief habe ich übrigens von einem Trödelladen. Er war brutal falsch gefaltet und rückseitig mit Falzresten übersät, die man aber recht gut ablösen konnte. Nun wird er behutsamst gehegt und gepflegt bleiben. ^^

    vänling hälsning !

    av Pälzer ;)

    @bk: ...werde die Augen ab jetzt umso mehr in Sachen Österreich + Leitwege aufhalten :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    das geht schon in Ordnung, denn es gibt mehrere Briefe hin und her, die alle mit 3 Kr. frankiert sind.

    In der Altliteratur schrieb mal jemand, dass man eine "Portomoderation" für Briefe von und nach Frankfurt am Main gewährte, indem man die 10 Meilen Zone etwas dehnte.

    Ich halte das für Mumpitz - man hat halt die Entfernungen, wie überall, großzügig ausgelegt und GPS war noch nicht im Anflug. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    also doch - wieder - was dazu gelernt. :thumbup:

    Für seinerzeit ist in Luftlinie zu messen.

    Eigentlich trivial, aber im Grenzfall enorm wichtig - überhaupt - zu wissen !

    Dank + Gruß :thumbup:

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser hier gezeigte Brief macht einige Fragen, ob nicht nur postalische.

    Der Brief würde in 1853 in Zweibrücken geschrieben und an der Witwe von Lehnert in Bottenbach gerichtet. Der Brief ist mit 6 Kreuzer Porto belastet, was auch der Portosatz für einfache Briefe entsprach. Von Zweibrücken lief der Brief nach Hornbach. Hornbach war für Bottenbach zustellende Postexpedition.
    Die Witwe wollte aber der Brief nicht annehmen, deswegen ist der Ort Bottenbach gestrichen. Unten kam der Vermerk: "Wird die annahme Verweigert T. Tochterman". Tochterman war wohl der Postbote. 6 Tage nach dem Abschicken kam der Brief nach Zweibrücken wieder zurück.

    Es ist sicher mehrmals beleuchtet, aber ich frage nochmals. Der Botenlohn ist vielleicht rückseitig zu sehen als ein Strich. Hat der Bote jemals ein Kreuzer gesehen? Oder gab es diesen Tag nichts zu essen? Ich frage weil ich nicht sicher bin ob es bei die Kantonalboten anders war als in rechtsrheinische Bayern.
    Ich nehme an dass der Absender den Porto so wie so bezahlen musste.

    Dann zu Innhalt. Absender war wie ich es deuten kann die Lutherische Kirche in Zweibrücken. Wenn es um eine Witwe und Terminbezahlungen geht kann man wohl denken dass es Begrabungskosten geht? Oder hatte man was anderes an die Kirche zu zahlen damals?

    Viele Grüsse
    Nils

    PS Besten Dank an HOS für den Tausch :)

  • Hallo Pälzer,

    Damals hieß es in den Verordnungen noch nicht Luftlinie (kerzengerade in eine Richtung fliegen konnte man damals wohl noch nicht), sondern "in gerader Linie".

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Nils,

    ich sehe den Brief so: 6 Kr. Porto für die Wittwe in Bottenbach. Kosten für den Transport von Hornbach nach Bottenbach kann ich keine erkennen. Vlt. hatte sie ein Postfach oder ließ jemanden vorbei schauen. Beides halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, aber einen Landbotendienst mit seiner Gebühr kann ich nicht sehen.

    Ein Landbote erhielt seine Gebühr, wenn die Sendung zustellbar war bzw. zugestellt wurde. War sie nicht zustellbar, bekam er nichts. Wenn der Brief von einem Boten ausgetragen worden war, dann hatte er auch Anspruch auf seinen Trägerlohn, unabhängig von der Tatsache, dass der Brief nicht angenommen wurde, denn man hätte ihn auch ja annehmen können. Wäre die Empfängerin zuvor verreist gewesen oder gar verstorben, dann hätte er nichts erhalten.

    Nachdem man die Annahme verweigerte, schrieb man die 6 Kr. als Retourporto in die Briefkarte und auf die Siegelseite, weil man gerne auf Briefen hinten zusammen rechnete, was gleichartige Gebühren anging. Der Absender musste nun die 6 Kr. wieder zahlen und dürfte dann vor Gericht gegen die Witwe gezogen sein.

    Schöner Brief und gut, dass der liebe HOS dir den vermacht hat. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Antwort :)

    Den Botenlohn habe ich selbst bezweifelt, weil es rückseitig nur Striche gibt. Die wenige Briefe die ich gesehen habe, haben alle deutliche Zahlen gezeigt. Aber man weiss ja nie ;)
    Ein "Privatbote" ist ja auch möglich. Den Tochtermann kenne ich nur vom Briefvorderseite. Vielleicht gibt es jemand mit Lokalwissen hier?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    einen Sifi - Fang dieses Jahres zeigt dieser Brief aus Germersheim vom 16.2.1850 nach München, wo er am 18.2. ankam. Die Aufgabepost notierte 6 Kr. Porto, die der Herr Obrist (Oberst) Gottfried von Peller
    ( http://www.google.de/url?sa=t&rct=j…9WU2fJ2Z96BPuWg ) in der Frühlingsstr. No. 7 hoffentlich gerne bezahlte, denn nur in der Zeit vom 1.7.1849 bis zum 30.6.1850 kosteten diese Briefe aus der Pfalz über Frankfurt (Taxis) nach dem rechtsrheinischen Bayern keinen Portozuschlag und bis 1 Loth immer nur 6 Kr..

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0024d8838a93jpg.jpg]

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Guten Tag zusammen,

    diese Neuerwerbung hätte auch in anderen Threads gezeigt werden können. Ich habe mich für die Pfalz entschieden.

    Brief vom 24.Dezember 1856, also 1.Tarifperiode 1.7.1849 - 30.6.1858, von St.Ingbert nach Zweibrücken, also innerhalb der Pfalz, frankiert mit 9 Kreuzer grün (wohl 5c).
    Ich halte Marke und Abstempelung für absolut authentisch, kann mir die Portostufe jedoch nicht erklären. In der 1.Tarifperiode dürfte es m.E. innerbayerisch keinen 9 Kreuzer-Tarif geben. Über 1 bis 4 Loth betrug das Franko 6 Kreuzer.Daher also nur eine erhebliche Überfrankatur? Was war aber mit schwereren Briefen über 4 Loth? Zwangsweise Fahrpost oder doch auch Briefpost mit weiteren Zuschlägen? In den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen kann ich nichts finden.
    Oder übersehe ich etwas?

    Ich freue mich auf eure Antworten

    Schönen Tag noch

    HOS

  • Lieber HOS,

    in Anbetracht des Datums vlt. ein kleines Geschenk an die bayerische Postverwaltung. :thumbup:

    Spaß beiseite - Briefe von 1 bis 4 Loth waren nur mit der Briefpost zu versenden. Darüber hinaus war die Fahrpost zuständig, für die eine Markenfrankatur nicht gelten konnte.

    Erst zum 1.7.1858 änderte sich das und man konnte bis 15 Loth das Franko in Marken bei der Briefpost ausdrücken, wenn dies vermerkt worden war.

    Dienstbriefe waren bis zu einem Zollpfund mit der schnelleren Briefpost zu versenden - aber das hier war ein reiner Privatbrief, so dass diese Ausnahme nicht greifen konnte.

    Er hat halt etwas zuviel geklebt, das kam halt mal bei dem Tarifdschungel damals vor.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber kilke,

    ein sehr attraktiver Brief mit nicht häufigem Mühlradstempel an die bekannte Adresse des Advocaten Neumayer in KL. An diesen sind bisher 3 Expreßbriefe bekannt, was für die Pfalz schon eine ungewöhnliche Materialfülle darstellt.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    jetzt kenne ich fast die ganze Anschrift. Danke dafür! Was steht noch ganz rechts oben?

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo zusammen,

    nachstehend einer der wenigen Kreuzerzeitbelege nach den Niederlanden, zudem der einzigste mit dem Pfälzer Zweikreis-Brückstempel, den ich bislang zur Kreuzerzeit belegen kann.

    Die Bahnpostabschläge sind "mal wieder" nicht sonderlich gut leserlichlich, zudem fehlt der Aufgabeort, der eigentlich notiert gehört hätte (Brief ist leider ohne Inhalt).

    Was für ein Glück, dass wenigstens durch den Rotterdamer Ankunftabschlag das Jahr der Beförderung eindeutig bestimmt ist. Was aber sagt uns die rote Notierung vorne links, die aussieht wie eine 8 über einer 9 geschrieben ?


    + Gruß

    vom Pälzer