- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
der französisch-preußische Postvertrag von 1818 hatte eine lange Gültigkeit bis 1847. Die zwischenzeitlich geschlossenen Additionalverträge betrafen vornehmlich zusätzliche Kartenschlüsse u.ä. Die generelle Einteilung in 5 französische und preußische Rayons blieb davon unberührt. Schon in diesem PV von 1818 war das gegenseitige Verkaufen der Briefpakete festgelegt worden. Die Briefe wurden - nach Rayons sortiert - mit der Gegenseite nach Gewicht verrechnet. Um die richtige Sortierung gewährleisten zu können, wurden die Rayon-Stempel eingeführt.
Der linke Brief stammt aus dem Jahr 1837. Er wurde in Avignon aufgegeben, das im 5. französischen Rayon lag ( C.F.5.R ). Da hier kein Eingangsstempel verwendet wurde, kann nur vermutet werden, dass der Brief über die Austauschämter Givet - Aachen lief. Adressiert ist er nach Barmen in der preußischen Rheinprovinz.
Preußen berechnete an Porto für einfache Briefe aus dem 5. franz. Rayon 15 3/4 Sgr., zusammen mit den 3 Sgr. innerpreußischem Porto mußte der Empfänger 18 3/4 Sgr. zahlen.
An Frankreich wurden für je 30 Gramm Portobriefe aus dem 5. franz. Rayon von Preußen 42 Décimes überwiesen.
Der rechte Brief stammt aus dem Jahr 1842 und lief von Elberfeld nach Bordeaux. Elberfeld lag im 2. preußischer Rayon, der Stempel CPR2 stammt aus Aachen und wurde in dieser Form ab 1837 verwendet. Damit ist das preußische Austauschamt Aachen ermittelt. Das französische Pedant kann nicht bestimmt werden, da der französische Eingangsstempel Prusse par ... fehlt (rücks. ist nur der Eingangstpl. von Bordeaux).
Für Portobriefe aus dem 2. preußischen Rayon setzte die französische Post 6 Décimes an. Die Strecke nach Bordeaux kostete nach dem innerfranz. Tarif 10 Décimes, so dass insgesamt 16 Décimes zu zahlen waren. Die falsche Taxierung von 26 Déc. wurde durchgestrichen.
An Preußen wurden für je 30 Gramm Portobriefe aus dem 2. preußischen Rayon von Frankreich 10 gGr. ( 12 1/2 SGr.) überwiesen.
Viele Grüße
Michael