Der Deutsche Krieg 1866

  • Am 3.7.1866 bei der taxisschen Postexpedition Geisa aufgegebener Feldpostbrief eines preußischen Soldaten vom Füsilierbataillon des 4. Rheinischen Infanterieregiments Nr. 30 nach Dudweiler bei Saarbrücken

    Nach der Schlacht von Langensalza (27.6.) und der Kapitulation des Königreichs Hannover (29.6.) standen die preußischen Divisionen am 1.7. bei Eisenach, um von da aus nach Süden marschierend, einen Keil zwischen das VIII. Bundeskorps und die bayerische Armee zu treiben und deren zunächst bei Hersfeld und später bei Fulda geplante Vereinigung zu vereiteln. Die Division Beyer, zu der das Füsilierbataillon gehörte, befand sich am 2.7. in Vacha, am 3.7. in Geisa und erreichte am 6.7. Fulda, nachdem eine Artillerieeinheit der Avantgarde am 4.7. die „Panik von Hünfeld“ (fluchtartiger Rückzug der bayerischen Reserve-Kavallerie nach Süden) ausgelöst hatte.

  • Lieber mikrokern,

    tolles Stück - weil mich der Laufweg interessiert: Gibt es eine Rückseite?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • tolles Stück - weil mich der Laufweg interessiert: Gibt es eine Rückseite?

    Lieber bayern klassisch,
    natürlich gibt es eine Rückseite, denn sonst gäbs ja keine Vorderseite...:-)
    Rückseitig ist rein gar nichts zu sehen, kein Ankunftsstempel (hätte ich euch sonst natürlich nicht vorenthalten). Ich nehme aber an, dass via Eisenach-Kassel, und von da entweder über Frankfurt oder über Köln spediert wurde. Leider nicht beweisbar...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikorkern,

    es gibt sehr wohl Vorderseiten, ohne Rückseite ...

    Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Briefe über weite Strecken, die keine siegelseitigen Stempel oder Behandlungsvermerke aufweise und sie in Kriegszeiten liefen, durch die Feldpost bearbeitet wurden.

    Ich könnte mir hier auch denken, dass es zwar eine Postaufgabe beim TT - Postamt gab, der Transport aber in einem Briefbeutel der Feldpost stattfand.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,
    warum sollte eine Aufgabe als FP-Brief bzw. Ablieferung bei der FP bewirken, dass kein rückseitiger Kurs-/Durchgangsstempel angebracht würde? Die Leitung eines Feldpostbriefs hat doch nichts mit der postalischen Behandlung auf dem Leitweg zu tun, oder verstehe ich Dich da falsch?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    bei einer weiten Beförderung wie hier, gerade über das transitstempelfreundliche Taxisgebiet, wäre ein normaler Transport ohne Stempelabschläge recht ungewöhnlich.

    Daher halte ich es für wahrscheinlich, dass es für dergleichen Poststücke eigene Briefbeutel gab, die dort, wo die preußische Armee war, verschlossen und erst am Zielort geöffnet wurden.

    Wie du schreibst, ist ja auch kein Ankunftsstempel zu sehen - auch das stärkt m. E. meine These, dass diese Briefe im Briefepaket separat befördert wurden, also nicht mit der gewöhnlichen Korrespondenz der Porto- und Frankobriefe von Privaten nach Preußen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Daher halte ich es für wahrscheinlich, dass es für dergleichen Poststücke eigene Briefbeutel gab, die dort, wo die preußische Armee war, verschlossen und erst am Zielort geöffnet wurden.

    Lieber bayern klassisch,
    das halte ich für absolut unwahrscheinlich. Dann müsste bei der Aufgabepost (hier Geisa) für jeden denkbaren Zielort ein spezieller Feldpostbeutel expediert worden sein. Wozu? Man hat die abgegebene Feldpost (nach Prüfung der Portofreiheit) ab da genauso wie privat aufgegebene behandelt. Es gab auch keinen Grund, anders zu verfahren, da die Feldpost aus dem Spiel war. Die Beförderung oblag vollständig den beteiligten zivilen Postverwaltungen.
    Ich glaube eher, dass aufgrund beeinträchtigter Standardleitwege (wie zB. Kassel Frankfurt Ende Juni/Anfang Juli) die Ausweichstrecken ("via Cöln") derart überlastet waren, dass man schlichtweg nicht dazu kam, die Postmassen wie in Friedenszeiten zu behandeln. Und vergessene Ankunftsstempel gabs ja auch schon früher und nach dem Krieg.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    so kann es natürlich auch gewesen sein. Auf der anderen Seite frage ich mich, wie ein auf den Fürsten vereidigter Postbediensteter fremde Briefe ohne Portoansatz überhaupt annehmen durfte, bzw. nicht taxieren durfte.

    Er war ja nur per Dienstvertrag gehalten, den lokalen Behörden, denen der Fürst Portofreiheit zugestanden hatte, die Portofreiheit zu gewähren. Gab es denn eine Anweisung für die fremden Aufgabeposten, die Post des Feindes portofrei abzuspedieren?

    Dass er mit einem Bajonett vor sich andere Gedanken hatte, als die Einhaltung taxischer Dienstesvorschriften, ist klar, aber es würde mich sehr interessieren, ob es bezüglich der portofreien Aufgaben feindlicher Truppen überhaupt irgendeine VO gibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch,
    Geisa gehörte zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, welches mit Preußen verbündet war!
    Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach schickte seine Truppen zunächst in die Bundesfestung nach Mainz, stimmte aber am 14. Juni 1866 im Bundestag gegen den österreichischen Antrag und trat nach der Schlacht bei Königgrätz am 5. Juli dem preußischen Bundesreformprojekt bei.

    Somit handelte es sich bei dem preußischen Feldpostbrief nicht um feindliche Post!

    Wie die Behandlung feindlicher Post ausgesehen haben mag, kann man in post 71 nachlesen, wo ein im bayerischen Schnabelwaid aufgegebener Brief eines braunschweigischen Offiziers in seine Heimat gnadenlos mit 4 Sgr vom Empfänger zu bezahlen war. Nix mit "portofreier Feldpost" also...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    ach herrje - als Süddeutscher hatte ich doch glatt das dazugehörige Fürstentümchen für süddeutsch gehalten und vom Feind gesprochen. Ts, ts, ts - dann ist ja alles klar.

    Danke für den Hinweis des Schnabelwaid - Briefes; machmal trauere ich seinem Verkauf noch etwas nach ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend,
    ich verfolgte eure Heutige Diskussion zur die Beförderung Feldpost Briefe, schließt sich gleich eine Gedanke (für mich als neugierige Laie) das die in diesen Krieg bestimmt schon zusätzlich auf die Menge organisiert waren. Darauf hin fand ich diese Link:http://www.google.de/url?sa=t&rct=j…3,d.d2s&cad=rja
    Schaut so aus, das Mann nicht mit Sicherheit sagen kann, in welchen Briefbeutel solche Briefe transportiert wahren..(?)
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ...in welchen Briefbeutel solche Briefe transportiert wahren..(?)

    Hallo Filigrana,
    muss gestehen, so ganz verstehe ich Deine Aussage/Anmerkung nicht. Natürlich ist nicht bestimmbar, in welchem Briefbeutel welcher Brief - ob Feldpost oder nicht - transportiert wurde. Das ist aber auch völlig irrelevant. Im angegebenen (in seinen Aussagen naturgemäß sehr generellen) Link wird nur ausgeführt, dass es Sammelstellen für die Feldpost aus der Heimat Richtung Front gab. Das ist aber weder neu noch ungewöhnlich, sondern liegt in der Natur der zunehmend besseren Bewältigung einer immer größer werdenden Menge an Briefen über die Jahre hinweg.
    Oder was genau willst Du sagen?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Briefe über weite Strecken, die keine siegelseitigen Stempel oder Behandlungsvermerke aufweise und sie in Kriegszeiten liefen, durch die Feldpost bearbeitet wurden.

    Hallo Mikrokern,
    ich versuche meine allgemein Frage, welche sich nur zur Feldpostbriefe bezieht - ob Beförderung durch Feldpost auszuschließen ist wie von dir gezeigten Brief, besser zum schildern. Mir interessierter hier wie solche Briefe bei Abgabe behandelt, respektive von welche Post weiter geleitet wahren.
    Auf deinem Brief ist ein Militär Stempel und ein Bemerkt – Feldpostbrief, zur portofreie Beförderung (in der Fall wenn diese Briefe nicht durch feindliche Gebiet geleitet wahren, blieben auch portofrei).
    Abgegeben wahr der bei TT Postexpedition Geisa, nicht direkt bei Feldpostamt. Manche von euch gezeigte Briefe sind aber folgend gestempelt: 1. Stempel von Postexpedition 2. zwei – drei Tage folgt ein Feldpostamt Stempel.
    Dein Brief wahr nicht mit Feldpostamt Stempel bei Abgabe oder später gestempelt, und aus diesem Grund schließt du Beförderung durch Feldpost aus. (Also war vermutlich wie alle übliche private Briefe von Geisa bis Absender geleitet.)
    Es ist aber nicht ganz auszuschließen, das eine zivile Post auch eine "Sammelstelle" wahr, das diese Brief oder ihm ähnliche in Briefbeutel für Feldpost aussortiert wahren?
    Danke F.

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,
    ich glaube, hier liegt ein Mißverständnis der Arbeitsweise der Feldpost vor!
    Briefe von im Felde stehenden Soldaten (mit handschriftlichem Vermerk "Feldpostbrief" versehen) wurden der Stabsstelle des Bataillons bzw. Regiments zugeführt, die dort zur Bestätigung der Portofreiheit häufig - nicht immer - einen Truppenstempel abschlug (wie im Falle des Geisa-Briefs vom Füsilierbataillons des 4. IR Nr. 30). Die dort angehäufte Post wurde von einer Postordonnanz entweder der nächsten verfügbaren Feldpostexpedition (auf Ebene der Division, zu der das Regiment gehörte) oder dem Feldpostamt, das sich in der Regel beim Generalstab befand, überbracht.
    Dort wurden die Briefe mit FPE- bzw. FPA-Stempel versehen und dem nächstgünstigsten Ort zur Spedition überbracht. Das war eine zivile Postanstalt mit guter Verkehrsanbindung. Dort wurde die Feldpost, genauso wie andere zivile Post, gesichtet und nach Zielort getrennt verpackt und versandt. Ein Transport der Feldpost nur unter Einbeziehung von Militärressourcen (Personal, Gefährte, Militärzüge etc) gab es zumindest bei den Süddeutschen nicht. Ich kann nicht sagen, ob es das bei Preußen für die Elbarmee auf dem böhmischen Kriegsschauplatz gab.
    Am Zielort angekommene FP-Briefe wurden genauso wie zivile behandelt und in aller Regel ankunftsgestempelt.
    Gab es keine funktionierende FPE oder FPA in der Nähe der Regimentsstabsstelle, hat man die Feldpost auch direkt einer zivilen Postanstalt übergeben, was das Fehlen des FPE- oder FPA-Stempels erklärt.
    Umgekehrt wurde zivile Post aus der Heimat an die Front via ganz normaler Postbeförderung speziellen Sammelstellen oder Speditionspunkten zugeführt, von wo aus feldpostintern weiterverfahren wurde. Also Annahme der Briefe, aufgrund der Kenntnis über Standort der Regimenter Weiterleitung an diese und dort Ausgabe mittels Postordonnanz.
    Die Absenz eines FPE- oder FPA-Stempels läßt also keinen Rückschluß auf den Leitweg (ab Abgabe bei der zivilen Postanstalt) zu.
    Häufig haben Soldaten in Uniform auch ihre Briefe mit Vermerk "Feldpost" einfach bei der nächstbesten zivilen PE abgegeben, die dann wie mit jedem anderen Brief verfahren ist.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Gab es keine funktionierende FPE oder FPA in der Nähe der Regimentsstabsstelle, hat man die Feldpost auch direkt einer zivilen Postanstalt übergeben, was das Fehlen des FPE- oder FPA-Stempels erklärt.

    Häufig haben Soldaten in Uniform auch ihre Briefe mit Vermerk "Feldpost" einfach bei der nächstbesten zivilen PE abgegeben, die dann wie mit jedem anderen Brief verfahren ist.

    Hallo mikrokern,

    ich glaube verstanden zu haben was Filigrana meinte, nämlich den Fall, dass ein ziviles Postamt während der Kriegszeit (zugleich) die Funktion eines Feldpostamtes erfüllt haben könnte. Nach der nachstehende Quelle...

    http://www.badenphila.de/wallduern.php?Inhalt=4

    ...scheint dies zumindest für die Postexpeditionen in Frankfurt, Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe der Fall gewesen zu sein, die zeitweise zu Feldpostämtern der badischen Bundestruppe erklärt worden sein sollen. Die Quelle belegt jetzt nicht, dass das zu Zeiten einer Nähe zur Front passiert ist und sich damit im Felde stehende Feldpoststationen phasenweise "erübrigt" haben könnten.

    Andererseits kann ich mich nun auch nicht vorstellen, dass für den Fall, dass die Feldpost (evtl. auch anderer Bundestruppem vorübergehend) sogar die Dienste einer Zivilpost mit übernommen haben sollte (?), die Behandlung portofrei zu befördernder Feldpost dann in irgend einer Weise anders als bei einem im Felde stehenden Feldpostamt gewesen sein sollte.

    Für mich stellt sich da nur die Frage, ob man in einem solchen Fall dann nur die FPE- bze. FPA-Stempel oder auch on top den jeweilgen Postexpeditionsstempel zur Aufgabe verwendete. M.E. wäre letzteres eher unwahrscheinlich, aber das kann ich nur vermuten.


    + Gruß !

    vom Pälzer (immer wieder begeistert über Deine Belege !)

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Andererseits kann ich mich nun auch nicht vorstellen, dass für den Fall, dass die Feldpost (evtl. auch anderer Bundestruppem vorübergehend) sogar die Dienste einer Zivilpost mit übernommen haben sollte (?)

    Hallo Pälzer,
    das verstehe ich nicht. Natürlich hat die Feldpost keine Zivilpostfunktion übernommen. Oder aus welchem meiner Aussagen wäre das ableitbar???
    Wenn Du dies meinst: "hat man die Feldpost auch direkt einer zivilen Postanstalt übergeben...", so bezog sich "Feldpost" auf die Menge der Briefe ("Post"), also Übergabe der Feldpostbriefe an eine zivile Posteinrichtung. Eine Übergabe der "Feldposteinrichtung" an eine zivile Stelle hat niemals stattgefunden.
    Wo genau im referenzierten Walldürn-Link ist ersichtlich, dass ein ziviles Postamt als FPE fungiert hätte? In diesen Städten mag es FPEs gegeben haben, die m.E. aber nicht identisch mit den zivilen PE waren.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    Natürlich hat die Feldpost keine Zivilpostfunktion übernommen. Oder aus welchem meiner Aussagen wäre das ableitbar???


    ...da ist natürlich nix abzuleiten, ich hatte nur (indirekt) die Frage gestellt, ob das evtl. für 66 in Betracht kommt.

    Wo genau im referenzierten Walldürn-Link ist ersichtlich, dass ein ziviles Postamt als FPE fungiert hätte? In diesen Städten mag es FPEs gegeben haben, die m.E. aber nicht identisch mit den zivilen PE waren.


    Okay, dann einfach den einschlägigen Abschnitt aus dem Walldürn-Link hier als Zitat im Volltext, der m.E. entscheidende Satz unterstrichen:


    Die Feldpost während des Krieges

    Die badische Feldpost, unter der Leitung des Postkontrolleurs Speyerer hatte sich zunächst ins
    Hauptquartier in Frankfurt begeben. Der Postverkehr wuchs erheblich, so daß ihm zwei Praktikanten,
    Donsbach und Harrer, zugeteilt wurden, und etwas später ein dritter namens Münch folgte. Das weitere
    Feldpostpersonal setzte sich aus Kondukteuren und Fourieren zusammen. Die ganze Ausrüstung bestand
    aus einem Datumsstempel und einem Siegel. Ferner wurden die Postämter in Mannheim, Heidelberg und
    Karlsruhe zu Feldpostämtern bestimmt.
    Viel Post ging, zusammen mit den Sendungen
    von den Württembergern und Hessen, z.B. nach Frankfurt, Gießen, Butzbach und Auerbach aber auch nach Hundheim, Wertheim, Tauberbischofsheim, nach Würzburg oder Mosbach
    .


    Wie ist das nun einzuschätzen ? :huh:

    + Gruß!

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (24. März 2015 um 20:30)

  • Ferner wurden die Postämter in Mannheim, Heidelberg und
    Karlsruhe zu Feldpostämtern bestimmt.

    Hallo Pälzer,
    ich interpretiere diese Aussage (die offensichtlich keiner Primärquelle entstammt) als Sammelstellen für Postsendungen, die in diesen Städten/an diesen Postämtern von der Feldpost angenommen wurden, um sie danach an die entsprechenden Einheiten weiterzuleiten. Sicherlich sind die PÄ nicht zu Feldpostämtern umfunktioniert worden, sondern letztere haben dort eine "Niederlassung" gehabt, um entsprechende Sendungen direkt befördern zu können.
    Dass es durchaus auch Feldposteinrichtungen verschiedener Sataaten in derselben Stadt gegeben haben muß, belegt folgendes Zitat (aus: W. Seußler: Die badische Feldpost, in: Postgeschichtliche Blätter, Gesellschaft für deutsche Postgeschichte, Bezirksgruppe Karlsruhe, Nr. 8, 1990):
    " Laut einem Telegramm aus Amorbach vom 17.7.1866 fuhr Donsbach an diesem Tag von Amorbach nach Heidelberg, um mitzuhelfen, die Feldfahrpost aufzuarbeiten. In Heidelberg befanden sich die badische, die württembergische, und die hessische Feldpost..."
    In den Tagen nach Aufgabe von Franfurt am 16.7. marschierte sich das VIII. Bundeskorps durch den Odenwald Richtung Tauberbischofsheim, sodass sich Heidelberg mit seiner Eisenbahnanbindung, geographischen Nähe zum Odenwald und Infrastruktur als Sitz der Feldpostämter natürlich anbot.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    ...sind die PÄ nicht zu Feldpostämtern umfunktioniert worden, sondern letztere haben dort eine "Niederlassung" gehabt, um entsprechende Sendungen direkt befördern zu können.

    jo, so in der Richtung hatte ich das auch vermutet.

    Man sieht nebenbei an dem von mir eher zufälligerweise aufgefundenen link, wie wichtig es ist bzw. hilfreich es wäre, auch die Quellen zu benennen, von denen man seine Texte speist.

    + Gruß!

    vom Pälzer

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