Der Deutsche Krieg 1866

  • Lieber Mikrokern,

    Ja so wird es gewesen sein, er diente als badischer in der österreichischen Nordarmee.

    Du hast natürlich recht, es muss A.M. heissen, wird sofort geändert....

    Besten Dank :)

    PS: Wo man das über die österreichische Regimentsgeschichte eruieren?

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Guten Abend zusammen,

    auf dem heutigen Tauschtag in Tübingen hat mich der nachfolgende Brief irgendwie angezogen, irgendwie wirft er mir zwei Fragen auf:
    - warum ist außer dem Preussenstempel rückseitig der Stadtpoststempel
    - nach Wien 4 Tage, ist das nicht ein bißchen lang?

    Ich bedanke mich bei allen für die Unterstützung!

  • Hallo Minimarke,
    guter Brief aus einer interessanten Zeit!
    Zum Stadtpoststempel kann ich nichts sagen; da muss ein Hamburger ran...
    Der normale Leitweg von Hamburg wäre wohl über Berlin und durch Böhmen (Prag) gewesen. Das ging aber nicht mehr, nachdem die sächsischen Eisenbahnen nicht mehr zur Verfügung standen, und der Aufmarsch in Böhmen an diesem Tag begonnen hatte. Hannover-Kassel-Frankfurt ging auch nicht wegen der unterbrochenen Bahnverbindung und der Truppenbewegungen im Raum Göttingen und Kassel (Verfolgung der hannoverschen Armee durch die Preußen).
    Folglich musste eine andere Route genommen werden, wahrscheinlich über Köln, Frankfurt und München, was die 4 Tage Laufzeit erklären würde.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo in die Runde,

    ich halte Hamburg - Köln - Koblenz - Mainz - Mannheim - Stuttgart - Ulm - Augsburg - München - Wien für am wahrscheinlichsten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber mikrokern,

    zu dem frühen Zeitpunkt konnte ich mir vorstellen, dass man kein Risiko eingehen wollte, weil Frankfurt ja Gegner war und Preußen schon historisch an TT nur das gab, was man geben musste.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ihr beiden,
    vielen herzlichen Dank bis hier her, vielleicht kommt ja noch ein Preusse aus der Ecke! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Ich finde es auch ärgerlich das die nicht beim Wechsel des Postgebietes gestempelt haben, wäre eine hübsche Reihe!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    da wird auch ein guter Preuße um die Ecke wenig helfen können - diese Sachen wurden telegraphisch den Postanstalten avisiert, da gibt es keine Verordnungen dazu.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern klassisch,
    ich dachte auch eher an die Behandlung in Hamburg, mit den beiden Stempeln.
    Das die Verzögerung durch den Krieg beeinflusst war, und es dafür 2 Varianten gibt, ist für die Beschreibung ok.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • zu dem frühen Zeitpunkt konnte ich mir vorstellen, dass man kein Risiko eingehen wollte, weil Frankfurt ja Gegner war und Preußen schon historisch an TT nur das gab, was man geben musste.


    Lieber bayern klassisch,

    Preussen hat täglich Millionen Briefe mit TuT ausgetauscht, vor und auch während des Krieges. Da glaube ich nicht, dass politische Erwägungen bei der Frage nach links- oder rechtsrheinischer Beförderung eine Rolle gespielt haben. Eher schon die aktuelle Situation in Köln an diesem Tag: welcher Zug fuhr eher ab, sodass der Übergang reibungslos vonstatten ging. Glaube, dass beide Routen - abhängig von Aufkommen und der Verkehrssituation - benutzt worden sein dürften.

    Leider fehlen zu einem solchen Nachweis die entsprechenden Durchgangsstempel; ist für die Beschreibung des Briefes aber auch nicht so wichtig.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Nur soviel: es gab ein IR "Freiherr von Roßbach Nr. 40" bei der Brigade "Oberst von Thom" im II. Armee-Korps der österr. Nord-Armee. Seit wann dort (in welcher Kompanie/Bataillon) der Briefschreiber, Oberleutnant Mayer, gedient hat, müsste man über die österreichische Regimentsgeschichte eruieren.


    Lieber Mikrokern,

    kannst Du mir noch einen Hinweis geben, wo ich nach dem Oblt Albert Meyer suchen kann, dass wäre sehr freundlich :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Sammlerfreunde,
    zu meinen Brief von Wien nach Aschaffenburg im Abschnitt „730“ folgender Hinweis:
    Im Buch „1866: Bismarcks deutscher Bruderkrieg – Königgrätz und die Schlachten auf
    deutschem Boden“ von Klaus Müller, konnte ich folgendes finden, ich zitiere:
    Aus dem Abschnitt „Das Gefecht bei Aschaffenburg am 14. Juli 1866 ………. Am rechten
    österreichischen Flügel hatte der Kampf eine entscheidende Wende genommen. Von
    der dorthin befohlenen 25. Infanteriebrigade waren vom 1. Westfälischen Infanterieregiment
    Nr.13 das 1. Bataillon von Norden, das 2. Bataillon von Osten und das Füsilierbataillon
    von Südosten zum Angriff auf die Fasanerie geschritten. Zunächst hatte das im Gefecht
    stehende 1. Bataillon des 16. Infanterieregiments Wernhardt den Preußen Paroli bieten
    können. Als es aber den Preußen weichen musste, setzten das 2. Bataillon Wernhardt,
    eine Kompagnie vom 49. Infanterieregiment Heß (Infanterie Regiment Freiherr von Hess
    Nr.49) und das 3. Bataillon vom 21. Infanterieregiment Reischach zu einem Bajonettangriff
    an, der aber ohne Erfolg blieb. …………….. Im Gefecht bei Aschaffenburg gab es nach
    preußischen Angaben folgende Verluste: Preußen Offiziere 5 tot; 12 verwundet; gefangen 0;
    Mannschaften 22 tot; 132 verwundet; 9 gefangen; VIII. Deutsches Bundesarmeekorps
    Offiziere 3 tot; 20 verwundet; 21 gefangen; Mannschaften 223 tot; verwundet 464;
    gefangen 1738; ……. Da die Kämpfe um Aschaffenburg praktisch nur von der österreichischen
    Brigade des früheren Brigadiers der Bundesfestung Mainz, Hahn, bestritten wurden, …….
    Zusammenfassend kann man sagen, daß k.k. Leutnant Alois von Dore, Mitglied im Infanterie
    Regiment Freiherr von Hess Nr.49, im VIII. Deutschen Bundesarmeekorps war. Beim Gefecht
    bei Aschaffenburg dabei war und dort verletzt wurde (einer von den genannten 20 verwundeten
    Offizieren). Er wurde dabei so schwer verletzt, daß er im September 1866 verstarb.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,
    diesen Brief aus dem Epilog des 66er Krieges möchte ich euch nicht vorenthalten. Vom "Königl. Preuss. Commando der Landwehr in den Hohenz. Landen" (rückseitiges Siegel) in Sigmaringen ging er am 27. März 1867 unter der Militaria-Franchise an das Bürgermeisteramt in Oberschmeien in der Nähe von Sigmaringen.
    Offensichtlich hatte man den Feldzugteilnehmern eine "Bade- und Brunnenkur" angeboten, wofür nun dem Kommando der Landwehr ein ärztliches Attest vorgelegt werden sollte.
    Das ehemalige Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen fiel in der Folge der 1848er Märzrevolution 1850 an Preußen, nachdem die Fürsten 1849 abgedankt hatten, und war verwaltungsmäßig als Hohenzollersches Land der preußischen Rheinprovinz angegliedert - und das mitten im (aus 66er Sicht) "feindlichen" Königreich Württemberg.
    Nach Ausbruch des Krieges im Juni 1866 hatten württembergische Truppen das feindliche Gebiet besetzt (wann?) und nach folgender Meldung vom 8. Aug. 1866 in der "Neuen Würzburger Zeitung" wieder verlassen:
    "Hohenzollern, 4. August: Da der deutsche Bund sich aufgelöst hat und eine fernere Occupation der hohenzollern´schen Lande deshalb unthunlich erscheint, so hat die vom Bund gesetzte Behörde ihre Thätigkeit beendet. Die württembergischen Truppen bereiten sich zum Abzuge vor."
    Nach der kurzen Besetzung des Regierungsbezirks Sigmaringen kehrte im August 1866 wieder preußische Zucht und Ordnung ein, wobei ein Jahr später offenbar auch die "wellness" für die preußischen Landwehr-Feldzugteilnehmer nicht vernachlässigt wurde.

  • hallo mikrokern,

    das sei den schlachtteilnehmer gegönnt, auf beiden seiten werden die soldaten erholung nötig gehabt
    haben ^^

    Interessantes stück.....

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo mikrokern,

    herzlichen Dank für den Hinweis zu Hohenzollern im 1866er Krieg.
    Habe ich nicht gewußt und auch noch nichts darüber gelesen. Da
    müssen wir uns mal auf die Suche begeben, um solche Belege aus-
    zugraben.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    diesen Feldpostbrief von Naumburg an der Saale nach Halle an der Saale
    (beide Orte Preußen) mit Inhalt vom 3. Juli 1866 möchte ich zeigen. Der
    Absender berichtet von der Schlacht bei Langensalza vom 27. Juni 1866.

    Beste Grüße von VorphilaBayern