• Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Hier darf ich den seltenen Rayonstempel R3 von Culmbach mit speigelverkehrtem N zeigen, der bei der Fahrpost zum Einsatz kam. Der Brief war 2 Pf 10 Loth schwer. Die Franchise K.D.S. zeigt, dass es sich um einen portofreien Dienstbrief gehandelt hat, also sollte es sich bei der großen 7 um die Manualnummer handeln. Oder gibt es hier andere Deutungsansätze?

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Jens,

    der Brief dürfte keine 2 Pfund 10 Loth gewogen haben - war wohl ein Paketbegleitbrief.

    Die Manualnummer stand oben rechts - die 7x waren bei der Abgabe zu bezahlen und waren offenbar kein Porto, sondern standen für etwas anderes.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • zu Nr 26
    Lieber Ralph, ich bin ganz deiner Ansicht. Auch ich habe die Fahrpost, vor allem aus den Jahren 1800 - 1850 weitgehend gestrichen aus meinem Interessensfeld. Dein völlig richtiges Argument, dass zu wenig Material da ist, kann ich ergänzen zu der Aussage, dass die Berge an Verordnungen und Detailvorschriften in einem umgekehrten Verhältnis zur Menge an (aussagekräftigen) Fahrpostbelegen stehen.
    Es ist aber auch richtig, wenn andere bemerken, dass kaum Informationen aus den Akten und Postverträgen vorliegen. Ich habe bei meinen Recherchen viel davon gesehen, aber ich sehe keinen Weg, diese ungeheure Masse an abellen und Vorschriften zu veröffentlichen. Das Problem daran ist, dass auch hier das Verhältnis zwischen Textumfang und Nutzen nicht stimmt, denn von den vielen Details sind nur ein geringer Prozentsatz relevant für die Analyse der Belege.
    Also ich habe genug mit der Briefpost zu tun und lasse die Fahrpost bleiben, auch wenn ich damals das Buch von Hörter verlegt habe, das ich immer noch für sehr gut finde.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Fahrpostbrief aus Bayreuth von 1835 von der k. Regierung des Obermain Kreises nach Lichteberg Landgericht Naila als Königliche Dienst Sache portofrei zu befördern, der mit 167 Gulden und 27 Kreuzern beschwert war. Daher wog das Packerl auch 7 Pfund und 18 Loth. Der Paketbegleitbrief erhielt, wie das Paket auch, die Manualnummer 3 und weist leider keinen Inhalt bzw. Ankunftsstempel auf, wie so üblich.

    Wer Fahrpost in Oberfranken sammelt, bekommt ihn beim nächsten Treffen von mir als Geschenk übergeben. Anwärter dürfen sich jetzt melden. ^^

  • Hallo kreuzer,

    von Peggy mal abgesehen - ich hatte mir gedacht, dass du dich melden würdest. Dann hoffen wir mal, dass wir beide 2018 in Straubing bei der JHV anwesend sein werden - von meiner Seite aus ist der Termin fix. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend,

    das derzeitige Schmuddelwetter hat den Vorteil, dass man sich weitgehend ungestört von
    Outdoor Aktivitäten der überfälligen Aufarbeitung der Altpapierbestände widmen kann.

    Hier ein Paketbegleitbrief (3 Pfund 8 Loth ?) vom November 1843 (Datierung aus dem Inhalt)
    von Bamberg ans Königl. Landgericht in Münchberg, der als Regierungssache von der Fahrpost
    portofrei zu befördern war. Rechts oben lese ich noch Nr. 1 als Fahrpostnummer.
    Der Einzeiler "BAMBERG" war laut Winkler bzw. Walter Kerl (Bibliothek für Postgeschichtliche
    Heimatforschung in Oberfranken, Band 3 - 10501106) zwischen 1839 - 1844 im Einsatz

  • Hallo oisch,

    schöner Brief - alles m. E. richtig beschrieben.

    Schlechtes Wetter kann auch etwas für sich haben ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo @ oisch

    wirklich ein schöner Brief mit dem großen Einzeiler von Bamberg (Feuser 177-13)´. Feuser schreibt, dass der Stempel ab 1835 bei der Fahrpost im Einsatz war.

    Ich kann hier auch noch einen Brief aus dem Dezember 1838 von Bamberg nach Ebern zeigen, ebenfalls mit diesem Stempel. Der Brief wog 2 Loth und ihm waren 4 1/4 xr in bar beigegeben. Eingetragen wurde er unter der Manualnummer1.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Kreuzer,

    der Stempelabschlag ist sogar noch einen Tick schöner.
    Laut Kerl (siehe oben) gab es den Stempel in 2 Größen:

    a) 7 x 46 mm und
    b) 6,5 x 44 mm

    der von mir gezeigte ist die Variante a)

    Nachstehend noch ein 2. Paketbegleitbrief zu einem Wertpaket von Forchheim nach Hersbruck vom 4. Dezember 1872.
    Die direkte Entfernung zwischen den beiden Orten beträgt knapp 36 km also rund 5 Meilen.

    "Begleitadresse zu No. 17 ... Namenskürzel (findet sich auch im Briefinneren wieder)
    4 Pfund 44 Loth Werth 435 Gulden 15 Kreuzer (dafür musste nicht nur eine alte Frau lange stricken )
    Anschrift .......
    Schein"

    Ansonsten keinerlei Angabe zum Porto ... warum auch immer ???
    aber vielleicht kann ein Fahrpostexperte aus den Angaben selbiges errechnen.

    Dafür schon mal herzlichen Dank

    Gruß Klaus

  • Hallo oisch,

    31 Kilobyte sind sehr mickrig - da sehe ich fast gar nichts. Kannst du das verzehnfachen? Dann helfe ich dir gerne, wenn ich es kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo oisch,

    danke, jetzt gut zu sehen.

    Deine Anfrage:

    "Begleitadresse zu No. 17 ... Namenskürzel (findet sich auch im Briefinneren wieder)
    4 Pfund 44 Loth Werth 435 Gulden 15 Kreuzer (dafür musste nicht nur eine alte Frau lange stricken )
    Anschrift .......
    Schein"

    44 Loth machen keinen Sinn, weil das Pfund in 32, später in 30 Loth eingeteilt war - hier steht 4 Pfund 440 Gramm.

    J. B. Sartorius, Kaufmann, lese ich da.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo oisch,

    auch wenn eine Taxierung nicht vorhanden ist, sehe ich keine Hinweise, die für einen portofreien Brief sprechen würden. Taxiert worden sollte nach meinen Berechnungen folgendermaßen worden sein:

    das ganze setzt sich zusammen aus Gewichts- und Versicherungsgebühr. Wir befinden uns hier in der ersten Progressionsstufe bis 5 Meilen. Dort galten 7/12 xr pro Pfund, mindestens jedoch 7 xr. Hier also: mindestgebühr 7 xr.

    Wertgebühr: bis 87,5 fl 2xr + für die Stufe 87,5 bis 175 fl 4 xr + ab dann je weitere 175 fl 3 1/2 xr ergibt hier: 2 xr + 4 xr + 2 x 3 1/2 xr= 13 xr.

    Insgesamt also 20 xr (bin gerne für Korrekturen offen, sollte ich mich hier vertan haben).

    Der Hinweis "Schein" dürfte vorliegend keine Recomandation ausgelöst haben. Zwar war dies ab dem 1.1.1872 zulässig (derartige Briefe sind selten) allerdings nur bei Sendungen ohne Wertangabe.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Werte Experten!

    Da ich hier im Forum über die Fahrpost in Bayern die Diskussion mit Interesse verfolge bin ich verunsichert worden wegen meiner Fahrpostscheine aus der bayrischen
    Besetzung in Tirol. Unten steht hier: K. bayr. Postwagen - Expeditionen. Im ganzen Thread wurde kein solcherSchein hier gezeigt. Deshalb möchte ich heute einige solche Scheine zeigen um weiteres zu erfahren. Folgend die Auflistung meiner Scheine.
    1. Gelaufen am 26. Dezember 1806 und beschreibt eine Lieferungvon 5000 Gulden in wiener Währung in Banko Zettel an Herrn Baron Müller in Wien. Für die Receptisse bezahlt 3 Kreuzer.
    2. Gelaufen am 21. April 1808. Wieder eine Geldsendung von Herrn Menz nach Nürnberg. Für Spesen bezahlt 2 Gulden 24 Kreuzer und für die Receptisse 4 Kreuzer.
    3. Gelaufen am 15. Juli 1808. Als Packet mit Muster ohne Wert nach Triest. Hier für die Frankation bis Oberdrauburg ( Bayrisches Grenzpostamt über das Pusterthal) 36 Kreuze und
    für die Deklaration 8 Kreuzer ist 44 Kreuzer. Ob bei der Deklaration ein Weiterfranko gemeint ist weiß ich nicht, da hier kein Weiterfranko hier aufscheint.
    Ich möchte diese Scheine in meine Sammlung aufnehmen, da sie die Bayrische Besetzung des südlichen Tirols würdig presentieren.
    Nun hoffe ich um eine Meinung dazu von den Experten der Bayrischen und Tiroler Postgeschichtler ob ich diese Scheine ohne Bedenken in meiner Postgeschichte Sammlung (Süd) Tirols
    zeigen kann ohne Punkteverlust da Fahrpost Scheine.
    Auf Ihre Meinung dazu hoffend grüßt: Planke