Auslandsbriefe ins bayerische Tirol

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    Hallo Freunde

    Vor die Teilung von Tirol in 1810 gehörten Städte wie Roverdo und Bozen zu Bayern, aber Städte wie Venezia, Rovigo und Brescia zu Königreich Italien. Die Taxen in bayerischen Tirol ist bei Auslandsbriefe einfach zu überblicken. Die Taxen in Königreich Italien habe ich leider nicht greifen können.

    Ich fange hier mit drei Briefe aus Venezia nach Bozen an. ein aus 1806 die anderen zwei aus 1807. Kein grosses Kino, aber interessant.

    Alle Briefe kostete für der Empfänger 19 Kreuzer Rheinisch pro 1/2 Loth. Hier galt Frankierung bis bayerische Grenze. Somit sind alle drei Briefe in der 1. Gewichtsstufe. Oben links ist es aber drei verschiedenen Vermerke, die kein Vergleichbarkeit darstellt. Komischerweise habe ich nicht diese Vermerke an andere Briefe aus Venezia gesehen als die nach bayerischen Tirol. Ich habe aber nur ein Jahre gesucht. Es kann ein Zufälligkeit sein.

    Rückseitig findet sich kein Vermerke von Interesse.

    Kann jemand etwas zu der Taxierungen in Italien sagen, würde es mich freuen. :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe eben dieser Thread umbenannt und zeige nur die Auslandsbriefe nach bayerische Tirol.

    Ich zeige Heute noch ein Brief aus Königreich Italien nach bayerische Tirol. Wieder zurück nach 1806. Wie auf die Venezia Briefe sehen wir keine italienische Taxen bis der Tiroler Grenze. Die bayerische Tiroltaxen ist aber wie immer 19 Kreuzer Rheinisch.
    Der Brief lief von Brescia nach Roveredo. Wie man häufiger sehen kann, hat der Brescia Brief kein Aufgabestempel.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Heute will ich zwei Briefe aus Verona zeigen die beiden nach Roveredo geschickt waren. Der erste Brief ist in 1806 geschickt und hat auch kein Aufgabestempel wie kein Taxvermerk. Aber die 19 Kreuzer rheinisch für der Empfänger zu zahlen ist deutlich zu sehen.

    Drei Jahre später, in 1809, ist der Verona Stempel da und man kann rückseitig auch der Frankovermerk sehen, 16 Centesimi. Und immer noch hat der Empfänger in Roveredo 19 Kreuzer rheinisch bezahlen müssen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    sehr schöne und interessante Briefe werden hier gezeigt von dir - ich kann damit leider nicht diesen. :(

    Bei dem 1. Brief ohne ausgewiesenes Teilfranko war es wohl so, dass er summarisch unter den Frankobriefen in der Briefkarte aufgeführt worden war und aufgrund der Tatsache, dass er grenzfrankiert werden musste, war eine Notation siegelseitig auch nicht wirklich notwendig (auch wenn wir Sammler das heute gerne sehen).

    Man kann aber schön sehen, wohin die Reise bei der Behandlung und Taxierung der Briefe ging - in die richtige Richtung nämlich. Aber das macht die Interpretation der alten Briefe so schwer ...

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Bei dem 1. Brief ohne ausgewiesenes Teilfranko war es wohl so, dass er summarisch unter den Frankobriefen in der Briefkarte aufgeführt worden war und aufgrund der Tatsache, dass er grenzfrankiert werden musste, war eine Notation siegelseitig auch nicht wirklich notwendig (auch wenn wir Sammler das heute gerne sehen).

    Hallo bayern klassisch

    Ja, es ist bei die italienische Briefe oft so dass wir die Taxierungen bei Frankobriefe sehen können. Es kann auch so sein dass einige Absendern Portofreiheit hatten. Aber hier habe ich überhaupt keine Ahnung und ist auch nicht auf alle Briefe zu sehen ob si oder so. Nehme aber an dass die Hauptmenge nicht vermerkte Frankobriefe sind.

    Die Änderung sieht man aber deutlich wenn 1810 naher kommt. Vielleicht hat es etwas mit der bayerisch-italienische Vertrag von 1809 zu tun? Auf jeden fall gab es eine pauschale Taxierung für Briefe nach Ausland - die oben genannte 16 Centesimi.

    Hier zeige ich zwei Briefe aus Rovigo die beide nach Bolzano liefen. Die beiden hat ein Rovigo Kastenstempel. Der erste Brief aus 1806 hat, wie gewöhnlich, kein Frankogebühr vermerkt. Der zweite Brief aus Mai 1810 ist wie die Sammlern es wünschen, mit gebühr deutlich angeschrieben, sogar vorderseitig.
    Und immer noch war es in bayerischen Tirol ein 19 Kreuzer Portotaxe für die Auslandsbriefe.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich glaube kaum, dass in Italien Portofreiheit bestand, zumal praktisch alle Briefe an G. A. Menz Geschäftskorrespondenz darstellen und Bestellungen oder Warenlieferungen betreffen.

    Du zeigst wieder zwei sehr schöne Briefe, die perfekt zueinander passen. Früher hat man in Österreich das Franko immer auf der Vorderseite notiert - es war also alter Brauch. Du hast Recht - gegen 1810 ändert sich dieses Verhalten und das Franko wurde praktisch nur noch siegelseitg vermerkt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Die Portofreiheit hatte hier nicht mit Menz zu tun, war eher eine allgemeine Betrachtung. Nicht von mir erfunden, sonder im Literatur zu finden. Meine Beschäftigung mit italienische Postgeschichte ist sehr kurz (kaum messbar ;)).

    Die Briefe man normalerweise findet ist die Briefe aus Italien nach bayerischen Süd-Tirol. Nachdem Italien fast ganze Süd-Tirol in 1810 übernommen hatte sind die Briefe nach bayerischen Tirol schwierig zu finden. Anderseits sind Briefe vor und nach 1810 nach genannte Menz in Bozen nicht schwierig zu finden.

    Daher kommt jetzt einige Briefe nach Menz in Bozen, alle aber in der bayerische Zeit. Die sind wohl alle irgendwo gezeigt geworden, passen aber alle hier rein.

    Ich fange erst mit einen Brief aus Frankreich nach Bozen. In 1806 gehörte Aachen zu napoleonische Frankreich und dieser Brief war deswegen ein Frankreich-Bayern Brief. Wie viel der Absender in Aachen bezahlt hat kann ich nicht deuten. Der Empfänger aber hat hier nicht wie oben gezeigt 19 Kreuzer rheinisch bezahlt, sondern 16 Kreuzer CM. Bayerische Tirol hatte bis 30.6.1806 immer noch die alte österreichische Taxen. Leider nich mein schönste Brief aber sehr aussagekräftig. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der Absender in Aachen hat 6 Decimes bezahlt. Schöner Brief! :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Erst jetzt deine Antwort wieder gesehen. Eine verspätete Danke :) :)

    Wenn man diese Aufstellung achtet http://atrinquier.pagesperso-orange.fr/tarifs/bureau/introtarif.html

    Hat der Absender dann nur für 500 Kilometer bezahlt? Der bayerische Tirolgrenze war etwas weiter entfernt als die 500 Kilometer. Wahrscheinlich gibt es hier auch nicht vermerkte Taxen aus "Irgendwoland".


    Hallo Freunde

    Darf ich dann auch wieder mal ein Brief zeigen, der auch hier passt?

    Brief aus Elberfeld nach Bozen, auch im Jahr 1806 abgeschickt. Weil nach 1. Juli 1806 kostete der Brief der Empfänger 19 Kreuzer Rheinisch für den Weg durch bayerische Tirol. Der Absender hat 7 "etwas" bezahlt - dazu franko Trento. :!: :!: :!:

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der Transit Frankreich durch Bayern Nord - Süd war kostenlos. Daher reichten die 6 Decimes.

    Dein schöner Brief aus Elberfeld zeigt ein Teilfranko von 7 Stuivern (ich hoffe, der liebe Michael sieht es genauso).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    der Transit Frankreich durch Bayern Nord - Süd war kostenlos.

    Hallo bayern klassisch

    Was du hier schreibst, finde ich ganz interessant. Meinst du dann dass die Transitkosten durch Bayern an Taxis lagen? Und war es auch bei der Elberfeld Brief genau so? Falls, dann war die 7 Stuvier bis zum bayerische Grenze bezahlt geworden.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich meine mal Briefe Nord - Süd gesehen zu haben, in deren Beschreibung der Transit durch Bayern als gratis genannt worden war (Frankreich diktierte dies, denn nordwestlich Bayerns lag ja Frankreich und südlich Bayerns lag das Königreich Italien mit französischem Herrscher, so dass man sich die Gründe leicht ausmalen kann).

    Bis zu welcher Landes- oder Postgrenze das galt, kann ich nicht sicher sagen. 1806 war ja nur die Post in den neuen Gebieten bayerisch, während in Bayern selbst die taxische Post belehnt war. Es sollte also so sein, dass das Teilfranko von Elberfeld bis zur bayerisch - bayerischen Postgrenze reichte und ab da 19 Kr. in Ansatz kamen.

    Da er ja in Bayern verblieb, war es kein Transit durch bayerisches Postgebiet.

    Den Vermerk "franco Trient" verstehe ich nicht, denn Trient liegt ja südlich von Bozen, so dass der Brief erst an Bozen vorbei und dann wieder zurückgeleitet hätte werden müssen, was für mich keinen Sinn macht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    ich meine mal Briefe Nord - Süd gesehen zu haben, in deren Beschreibung der Transit durch Bayern als gratis genannt worden war

    Hallo bayern klassisch

    Ich kenne in diese Zusammenhang nur die freie Transit durch Tirol nach 1806, also bei reinen Transitbriefe durch Tirol. Wie es in Altbayern war kenne ich nicht, aber es wäre interessant zu wissen ob diese postalische Verhältnisse auch für Altbayern gültig war.

    Die 19 Kreuzer Taxe war bis 30.11.1810 immer noch die Portokosten für der Empfänger in Tirol zu bezahlen.

    Warum man hier franko Trient geschrieben hat, st auch für mich einen Rätsel, aber dieser Vermerk sieht man ab und zu bei Briefe mit italienischen Verbindungen. Meine das Trient den Eingangsort von Süd nach Tirol war.

    Genauer kann ich es jetzt nicht beschreiben.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    kurz vor dem am 1.4.1809 beginnenden Postvertrag
    "Bayern-Italien" und dem im April 1809 beginnenden
    Andreas Hofer Aufstandes wurde dieser Teilfrankobrief
    von Verona (Kgr. Italien) nach Rovereto(Kgr. Bayern)
    am 25. Februar 1809 versandt. Der Absender bezahlte
    16 Centimes bis zur bayr. italienischen Grenze. Der
    Empfänger von da bis Rovereto 19 Kr.rh Tiroler Auslands-
    gebühr.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    interessanter Brief..., ich bin schon einige Male auf der Autobahn durch Rovereto gefahren, witzig aber dass ich noch nie daran gedacht habe, dass ich durch Bayern fahre. :D

    Viele Grüsse
    Christian

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Verviers (Frankreich) vom 11. Mai 1806 mit Forwarder nach
    Frankfurt gebracht, dort aufgegeben nach Bozen (Kgr. Bayern). Bei
    der Briefaufgabe wurden 4 1/2 Batzen bis zur bayerisch Tiroler Grenze
    bezahlt. Im bayerischen Tirol fielen 16 Kreuzer C.M. Porto an.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Frankfurt am Main vom 11. November 1806. Der Absender bezahlte
    7 Batzen Franko bis zur Bayrisch Tiroler Grenze und für den Empfänger wurden
    zuerst 19 Kr.rh. Tiroler Auslandsgebühr angeschrieben. Wahrscheinlich wurde
    nachgewogen und festgestellt, daß der Brief in der zweiten Gewichtsstufe war
    und es wurden 38 Kr.rh. Tiroler Auslandsgebühr als Porto vermerkt.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein interessanter Brief! Wie war die Gewichtsprogression denn damals? Normal waren doch 50% Aufschlag mit Auf- bzw. Abrundung.

    Dann wären 4 1/2 Batzen einfach plus 50% = 7 Batzen. Dann 19x einfach und 28,5x (gerundet 29x wohl) für die 2. Gewichtsstufe.

    Aber nur bei 3 1/2 Batzen einfach kämen 7 Batzen in der 3. Gewichtsstufe heraus, wie 38x die 3. Gewichtsstufe darstellen sollten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die runde

    VorphilaBayern hat es richtig taxiert.

    Bei bayerischen staatspost Tirol war es bei Auslandsbriefe 19 Kr für einfacher Brief und dann dass doppelte für die 2. Gewichtsstufe - hier hat man also die österreichische Muster weiter gefolgt.

    T&T hat es anders gemacht und hat es hier mit 7 Batzen bis Füssen taxiert - auch die 2. Gewichtsstufe.

    Viele Grüsse, Nils

  • Hallo Nils,

    vielen Dank für die Erklärung.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.