Porto/Franko bayerische Tirol

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Jetzt möchte ich zwei Briefe zeigen die innerhalb bayerische Tirol gelaufen waren. Diese Briefe sind schwierig zu finden und sind wohl alle schon in Sammlerhände die diese Briefe nicht los werden möchten. Kann ich sehr gut verstehen :)

    Diese Briefe sind beiden von Roveredo nach Bozen geschickt und sind auch nach die Gebührenperiode 1.1.1808-30.11.1810 taxiert geworden. Es waren beide Briefe die bis 1/2 Loth waren und mehr als 2 Posten liefen. Der Absender wie der Empfänger musste deshalb jeder 8 Kreuzer rheinisch bezahlen.

    Der erste Brief weisst ein Besonderheit auf - Muster ohne Wert. Von Gewicht her hatte diese Muster keine Bedeutung. So warum es angeschrieben war, weiss ich nicht. Hier hat vielleicht anderen eine Ahnung?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    wenn ich den linken bekomme, darfst du den rechten behalten. Ist das ein guter Vorschlag? :thumbup:

    Bei deinem Muster - Brief ist perfekt zu sehen, dass der Absender in Rovereto die Muster mit Siegellack unten links eingeklebt und nummeriert hat. Georg Anton Menz in Bozen musste dann nur noch seiner Bestellung die entsprechende Nummer beifügen und jeder wusste, was zu liefern gewünscht war. Toller Brief!!

    Die Muster trugen etwas auf - daher ging man auf Nummer sicher und notierte Mostre senza valore, damit die Post nicht etwas "erfühlt" und den Brief zur Öffnung an die zuständige Zollstelle weiter leitet (Kosten, Zeit, Brief wird evtl. unsachgemäss geöffnet, die Muster fallen heraus oder werden beschädigt, beschmutzt usw.). Das wollte man nicht, daher notierte man das als Zollinhaltserklärung und war aus dem Schneider.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Blöder Vorschlag :D :D Aber verständlich :D :D

    An eine Zollerklärung habe ich auch gedacht. Aber war es zwischen Rovereto und Bozen ein Zoll? Die beiden Städte waren jetzt unter bayerischen Hoheit und dürfte deswegen Zollfreiheit haben. Leider kenne ich diese Teil der Geschichte nicht, aber interessant ist es.
    Es war aber kriegerische Zeiten, man war gegenüber alles Verdächtig - besonders bei Briefe mit Unebenheiten.

    Ich lerne gern mehr von die Zollverhältnisse zu dieser Zeit und in diesem Gebiet :)

    Mein letzte innenbayerische Brief aus Tirol kann ich auch mal zeigen.

    Es ist ein Brief der nach der Taxen aus 1810 abgeschickt war. Aus Brixen nach Bruneck im Mai 1811 geschickt. Weil es eine portopflichtige Parteysache war musste der Absender 4 Kreuzer rheinisch bezahlen. Das heisst dass der Brief in der 2. Gewichtsstufe lag.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die Zollangelegenheiten dieser Zeit sind sehr komplex, komplexer jedenfalls, als die PO aus dieser Zeit und das will schon etwas heißen. Es gab auch, du hast es schon geschrieben, Kontrollen bei Briefen von A nach B. Bayen war nicht tariflich ein einheitliches Land - schon gar nicht im Süden. Ach, das ist ein weites Feld ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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