Entfernungsstufe über 20 Meilen

  • Lieber Peter,

    natürlich nicht - immer offen und ehrlich, das ist meine Devise.

    Heute zeige ich einen Brief des bekanntesten Absenders und Empfängers von Lindau, der Firma Spengelin, der am 28.6.1860 auf seine Reise an den nicht minder populären Smekal lief. Die Marke ist eine typische "d" Variante aus dieser Zeit in der billigen Type III, wie es ein Trottel auf den Brief applizierte (ich dachte, dass dies nur auf den Scan montiert worden wäre, nicht auf den Brief selbst, als ich zuschlug).

    Der Brief weist trotz seines nicht gerade kurzen Laufweges von ca. 505 km Luftlinie und wohl eher 700 km tatsächlichen Weges (Lindau - Augsburg - München - Rosenheim - Kufstein - Freilassing - Salzburg - Wien). Leider kann ich aus dem Wiener Ankunftsstempel wenig erhellendes erkennen. Kann es einer?

    Wenn ich den Briefkopf von Spengelin lese, fange ich bei diesen Destinationen an zu träumen und auch seine damalige Incoming - Mail würde ich sicher nicht in der Rundablage entsorgen.

  • Hallo Dieter,

    besser als so ist er nicht darstellbar, aber ich habe mittlerweile gehört, dass das Ankunftsdatum unten mit dem 1.7.(1860) etwas merkwürdig angegeben ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... danke Tim - 09.00 bis 11.00 Uhr Früh angekommen am I.VII also 1.7.1860. Alles ein bisserl umständlich, aber man bekommt es heraus. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... danke Tim - 09.00 bis 11.00 Uhr Früh angekommen am I.VII also 1.7.1860. Alles ein bisserl umständlich, aber man bekommt es heraus. :thumbup:

    Lieber bayern klassisch,

    wenn noch nicht gesehen, auf http://www.exponate-online.de/e_verteiler.asp?a=100 - Ruhrvia 2017 - findet sich in der sehr interessanten Sammlung
    Harald Staffler

    Exponat 7 - Eine unendliche Geschichte …
    über die Stempelvielfalt auf den österreichischen Freimarkenausgaben 1850 - 1864
    unter (2) Bild 5 und (4) Bild 2 der von dir gezeigte Stempel. Die Wiener Post hatte für den Tag 3 verschiedene Stempel(-formen). Zum Glück gab es das bei der bayerischen Post nicht. Es gibt eh schon genug Stempelvielfalt.
    Viele Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,

    vielen Dank für den Link - bei mir ist eine A4 - Seite dort ca. 4 Quadratzentimeter auf meinem Monitor, wodurch ich pratktisch kaum etwas erkennen kann. Woran liegts?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Luitpold,

    vielen Dank für den Link - bei mir ist eine A4 - Seite dort ca. 4 Quadratzentimeter auf meinem Monitor, wodurch ich pratktisch kaum etwas erkennen kann. Woran liegts?

    Links oben auf Lupe Klicken! :D

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,

    bei mir ist da keine Lupe - komme ich auf die Seite, kann ich nur die jeweiligen Seiten anklicken, die dann farblich verändert mickrig bleiben. Vlt. haben wir da unterschiedliche Programme?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Luitpold,

    bei mir ist da keine Lupe - komme ich auf die Seite, kann ich nur die jeweiligen Seiten anklicken, die dann farblich verändert mickrig bleiben. Vlt. haben wir da unterschiedliche Programme?

    Lieber bayern klassisch,

    gehe doch mal direkt unter http://www.bdph.de und dann auf die RUHRVIA (Klick).

    Ich sehe jedenfalls die Lupe und habe kein besonderes Programm nur FIRE ...


    Ruhrvia 2017.pdf

    Füge ein PDF bei, da ich kein JPG erstellen kann.

    Viele Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,

    hier geht das nicht auf allen 4 Rechnern zu Hause (alle unterschiedlich) beim 1. Link; der 2. Link funktioniert sehr gut - vielen Dank dafür. Vlt. stellt der Sammler mal alles hier ein, damit es mehr als 2 Leute beim BDPh - Forum sehen können? Das fände ich sehr positiv. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein Brief aus Augsburg nach Wien vom 13.7.1857, dort angekommen 3 Tage später zwischen 9 und 11 Uhr früh, lässt über seinen Laufweg knobeln.

    http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/gif/e857d_a4.htm

    Ausweislich der Karte der ieg-maps wäre "direkt" über Österreich möglich gewesen, wenn man auch die Kröte des Ab- und Aufladens hätte schlucken müssen.

    Eine Leitung über Bodenbach innerhalb von 2 1/2 Tagen nach Wien erscheint mir wahrscheinlicher; jedoch sind hier die Forschungen noch lange nicht abgeschlossen.

  • Liebe Freunde,

    wenn man vom Chef einer altdeutschen Arge einen Brief für die eigene Sammlung angeboten bekommt, ziemt es sich zuzuschlagen, ohne lange Fragen zu stellen. Wenn er dann noch so schön und moderat bepreist ist, noch mehr.

    Also darf ich diesen Neuzugang vermelden, eine kleine Bogenecke der 9 Kreuzer grün (meiner Lieblingsmarke mit der Nr. 2) aus Augsburg vom 31.7.1851 nach Verona. Für mich als Leitwegsfetischist ist die Zeitspanne zwischen Auf- und Abgabe hier besonders interessant, weil er erst am 6.8. in Verona ankam (frontseitig zu sehen 1. Auslieferung an diesem Tag - immerhin). Zu "verdanken" war dies dem noch sehr dünnen Eisenbahnnetz damals, so dass der Brief nur von Augsburg nach München per Bahn fuhr, während er den Rest seiner weiten Reise noch in altertümlichen Postkutschen zurück zu legen hatte - und das zog sich.

    Er könnte aber auch alternativ gleich Richtung Innsbruck getuckert sein, dann allerding ohne jede Bahnstrecke. Leider sind keine Transitstempel zu sehen und Innsbruck stempelte üblicherweise doch praktisch alles ab, was an Transitpost einlief. Über Bozen, Trient und Rovereto sollte er dann in das österreichsiche Verona gelangt sein, wobei eine Alpenüberquerung theoretisch auch über die Schweiz möglich gewesen wäre, aber da müssten wir den Stempel von Bregenz sehen und den sehen wir eben nicht.

    Alles in allem ein doch sehr hübsches Briefchen, wofür ich dem lieben maunzerle sehr dankbar bin.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein unterfrankierter Brief nach Böhmen.

    Unterpeissenberg - Miröschau b. Rochylgan in Böhmen vom 21.3.1866. Befördert über München - Pilsen - Rakitzan.
    Die Strecke vom heutigen Peißenberg (bis 1919 Unterpeissenberg) nach Mirosov (dt. Miröschau) bei Rokycany (dt. Rakitzan) beträgt ca. 283 km.

    Der nur mit 6 Kreuzer, statt korrekt 9 Kreuzer, frankierte Brief wurde mit 10 Neukreuzer Ergänzungsporto belegt. Als Portobrief wären 12 Kreuzer rheinisch bzw. 20 Neukreuzer erforderlich gewesen. 3 Kreuzer rheinisch wurden mit 5 Neukreuzer gleichgesetzt und die fehlenden 3 Kreuzer zzgl. 3 Kreuzer Zuschlag für unfrankierten Brief wurden folglich in österreichischer Währung mit 10 Neukreuzer vermerkt.

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Freunde,

    ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, das ich mir selbst gemacht habe, damit meine kleine 1851er Sammlung wieder einen kleinen Zulauf bekommt:

    Passau, 2.8.1851, nach Unterzeyring bei Möderbrugg in Österreich, mit 9 Kreuzern treffend frankiert. 3 Tage später kam er an und der Ankunftsstempel ist mit seinen Zierstücken eine kleine Augenweide.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph.
    Dazu kann ich nur sagen: "Felix Austria, Deine Stempelvielfalt ist wohl weltweit einzigartig! Würde ich mit der Philatelie nochmal von vorne beginnen, dann wärst Du mein Sammelgebiet!"

    Liebe Grüße vn maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Ralph,

    zu dem hübschen Brief kann man dir nur gratulieren.

    maunzerle hat Recht - man weiss gar nicht, welche Seite man sich zuerst ansehen soll. Die österreichischen Stempel sind in punkto Schönheit nur schwer zu übertreffen. Und wenn sie dann noch so schön aufgesetzt sind .... :P:P


    Viele Grüße und
    einen guten Rutsch

    bayern-kreuzer

  • Liebe Freunde,

    das sehe ich alles genau wie ihr - hätte ich es nochmals mit der Wahl meines Sammelgebietes zu tun, würde ich die Postgeschichte Österreichs wählen, weil man dort in Tonnen von sensationellen Briefen bei im Vergleich zu Bayern sehr moderaten Preisen wühlen kann, bis der Arzt komme. Auf der anderen Seiten hätte ich dann heute sicher weit über 10.000 Briefe zusammengetragen und die Übersicht über diese Bestände wäre mir weit früher abhanden gekommen, als das jetzt der Fall ist. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief aus Hofheim in Unterfranken nach Wien vom 3.7.1859 mit einer sehr präzisen Adresse.
    Das ist aus dieser Zeit ja nicht so häufig zu sehen.

    Der Brief geht an:

    Herrn
    Peter Haßfurter Spenglermeister
    in
    Wien
    wohnt zu St. Ulrich neue
    Schottengasse Nr. 132 nächst der
    Kaiserstraße der Josephstadt

    Noch zu erwähnen wäre, im Brief war noch ein weiterer versiegelter Brief an eine andere Person (Christian Mauer) eingelegt.
    Trotz des zweiseitgen Inhalts und der Beilage wog der Brief nur 9 Gramm.

    Gruß
    bayernjäger