Porto / Franko in die Westschweiz

  • Liebe Freunde,

    etwas Probleme bereitet der folgende, simple Brief: Aufgegeben in Augsburg wurde er am 15.9.1816 mit 8 Kr. für die bayer. Strecke taxiert. Wofür die untere 6 steht, weiß ich nicht sicher. 6 Kr. vlt., aber wenn das so ist, für wen?

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    Der Endbetrag schein 26x zu sein - aber seit wann rechnete man am Lac Leman in Kreuzern? Dort galten doch Francs und Centimes?

    Wenn es so gewesen wäre, wer hat die Differenz von 12 Kr. kassiert?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (2. Mai 2011 um 10:12)

  • Hallo bayern klassisch,

    6 Kr. kostete das Porto von Lindau nach Zürich. 1816 hatte die Fischerpost das Postregal im Kanton Genf. Die Währung zu dieser Zeit in Genf war der Sol. Die Fischerpost in Genf hat den Sol im Verhältnis zum Kreuzer 1 zu 1 umgerechnet. Bei deinem Brief erhielt demzufolge Bayern 8 Kreuzer, Zürich 6 Kreuzer und die Fischerpost 12 Kreuzer = 26 Kreuzer gleich 26 Sols.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    vielen Dank für deine Klärung des Briefes. :):P

    Wie lange hielt sich die Fischerpost dort?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo liball,

    vielen Dank für diese Info. Schon eingearbeitet. Ich werde noch ein paar Briefe in die Westschweiz einstellen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    einen Teilfrankobrief aus Nürnberg vom 15.8.1821 nach Genf kann ich noch zeigen.

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    Der Absender zahlte 12 Kr. bis Lindau, die siegelseitig blau notiert wurden. Zürich taxierte ihn mit 4 Schweizer Kreuzern bis zur Postgrenze. Ab da nahm ihn die Fischerpost und addierte 14 Sols zum Endbetrag von 18 Sols für den Empfänger.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich habe hier 2 Briefe aus Genf aus den Jahren 1822 und 1823. Während der 1. Brief nach Nünberg zweifelsfrei über Zürich und Lindau lief (10 Kr. bis Zürich + 6 Kr. bis Lindau = 16 Kr. in Auslage, Bayern 12 Kr. = 28 Kr.), bin ich mir beim Brief nach Berlin völlig unsicher. Vielleicht lief er auch über Schaffhausen, Baden und Württemberg nach Bayern.

    Meine Portointerpretation zu diesem Brief: 10 Kr. bis Zürich oder Schaffhausen. In Hof wurden 6 1/2 gGr. in Auslage genommen. Dies entsprach dem bayerischen Transit von 16 Kr., sowie den angeschriebenen schweizer 10 Kr., die bei der Kartierung sofort umgerechnet wurden. Die nicht angeschriebenen 6 Kr. ab Zürich? wurden zusätzlich mit 2 gGr. Preußen belastet. Gesamtporto in Berlin 16 1/4 Sgr.

    Wer kann hierzu etwas sagen.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein Portobrief nach Genf kann ich auch zeigen.

    Von Nürnberg 20. April 1824 geschickt.
    Der Brief kostete für Bayern 12 Kreuzer. Hier hat aber Zürich für sich 16 Kreuzer gerechnet, und Geneve nur 2 Sols, so dass der Empfänger 30 Sols bezahlen musste.

    Ist es hier falsch taxiert?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Ist es hier falsch taxiert?

    Hallo Freunde

    Zu meine Frage - wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlicher ist es dass ich alles nicht verstanden habe ;) :)

    Weniger verstehe ich wenn ich dieser Brief zeige, der den gleichen Laufweg gelaufen ist. Jetzt aber in 1821 abgeschickt.
    Hier hat der Brief für Bayerische Strecke 12 Kreuzer RH gekostet, wir finden hier 18 Kreuzer für Zürich und jetzt 40 Sols für den Empfänger zu bezahlen, wenn wir den Muster weiter folgen.
    Rückseitig gibt es auch ein Vermerk der vielleicht zu die Taxierung gehört.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bei deinem ersten Brief erhielt Zürich nur 4 Kr. Portobelastung bis Zürich somit 16 Kr. In Zürich wurde der Brief von der Fischerpost übernommen, die hierfür 14 Kr. verlangte, somit Gesamtporto in Genf 30 Kr. oder 30 Sols.

    Bei deinem 2. Brief vermute ich, dass er in der Schweiz in der 2. Gewichtsstufe lag. Dann würde Zürich 6 Kr. = 18 Kr. erhalten und die Fischerpost 21 Kr., aufgerundet 22 Kr., Gesamtporto 40 Kr. oder 40 Sols.

    Grüsse von liball