- Offizieller Beitrag
..und kreuzer freut sich schon wahnsinnig auf den Brief! Vielen Dank an alle Beteiligten, allen voran natürlich bayern klassisch.
Viele Grüße
kreuzer
..und kreuzer freut sich schon wahnsinnig auf den Brief! Vielen Dank an alle Beteiligten, allen voran natürlich bayern klassisch.
Viele Grüße
kreuzer
Liebe Freunde,
in Nürnberg wurde am 27.7.1860 eine Drucksache mit blauem Streifbändchen verschlossen an die Gebrüder Barth in Lauf aufgegeben. Als Drucksache bis 1 Loth war sie mit 1 Kreuzer zu frankieren.
Aber an diesem Julitag war man pingelich, denn man stellte fest, dass die Drucksache "Geschriebenes" enthielt, wodurch sie zu einem Brief wurde. Briefe bis 1 Loth unter 12 Meilen kosteten 3 Kreuzer Franko, aber 6 Kreuzer Porto. Als Brief unterfrankiert wurde gerechnet: 6 Kreuzer Porto minus 1 Kreuzer Marke = 5 Kreuzer Nachporto.
So kam sie in Lauf an, doch hatten die Gebrüder Barth keine Lust, 5 Kreuzer für nichts zu zahlen und lehnten die Annahme der Sendung ab (siegelseitig: "Wird kein Porto bezahlt. Schmitz".
Vorne lesen wir: "Wurde die Annahme mit Porto verweigert".)
Was mich irritiert ist die Tatsache, dass auf dem Streifband und der Drucksachen unten selbst "Lauf" wiederholt wurde, was eher darauf hindeuten könnte, dass sie letztlich nach Zahlung des Nachportos wieder nach dorthin geschickt wurde. Doch dafür finden sich keine Beweise ... Auch sind die 5 Kreuzer nicht abgestrichen und durch ein weiteres Franko von 2 Kreuzern ersetzt worden.
Ich nehme an, dass man den Namen des Absenders hinten mit "Schmidt Sensal 5 porto" für den Nürnberger Stadtbriefträger wiederholt hatte, damit der wusste, wohin er mit ihr zu marschieren hatte.
Liebe Freunde,
es gab nur eine Variante bei der bayerischen Post, bei der das nicht Frankieren 800% Zuschlag erhielt - nämlich die Versendung einer Drucksache unfrankiert über 12 Meilen. Die Zeitung des Korrespondenten von und für Deutschland aus Nürnberg vom 8.8.1854 an das Königliche Kreis- und Stadtgericht in Schweinfurt wurde mit einem rosa Streifband verschlossen und hätte im Frankofall nur 1 Kreuzer gekostet, weil bis 1 Loth schwer und die Entfernung war bei Drucksachen irrelevant.
Doch man frankierte nicht und ließ den Empfänger 9 Kreuzer bezahlen - womit wir bei 800% Aufpreis wären. Dergleichen Stücke sind mit das Seltenste, was es in dem großen Bereich von Portoversendungen gibt und das mit großem Abstand. Für mich bei Köhler ein Glücksgriff und der Preis war sehr moderat. Schwein gehabt!
#122
Lieber Stary,
hast was übersehen - &14
Bei Preiskoranten, Kourszetteln und Handelscirkularen ist die handschriftliche Eintragung der Preise gestattet..
LG S
Lieber Ralph,
da gratuliere ich recht herzlich.
Wieder was gelernt. Ich dachte immer, daß Drucksachen nur frankiert abgesendet werden durftet.
Beste Grüße,
Hermann
Liebe Stara,
offenbar war hier zu viel geschrieben worden - oder es lag noch etwas bei. Gut aufgepasst!
Lieber Hermann,
Drucksachen konnten auch unfrei verschickt werden - aber dann halt zum Brieftarif, was ein bisserl teuer wurde, wie hier.
Lieber Stary,
das glaube ich nicht.
Der Schmidt war von Beruf ein Sensal, sicherlich hat hunderte Kursezettel geschickt da es zu seine Aufgaben gehörte. Hier hat die Post in Lauf ein Fehler gemacht welche sie aber dann korrigierte und der Empfänger doch am Schluss diese Drucksache übergeben hat.
LG A
... hm, dann hätte man die 5 aber abstreichen müssen, weil der Laufer Briefträger sie sonst kassiert hätte ...
Außerdem stehen sie noch hinten zu fordern in Nürnberg.
Liebe Freunde,
Ich wollte zuerst auch nachfragen, ob der Eintrag von Preisen tatsächlich aus einer Drucksache eine Brief macht, aber das scheint sich jetzt erübrigt zu haben. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sich bei der Diskussion um diese beide Schmankerl noch ergibt. Vor allem die Zeitung ist ja ein Knaller. Da gratuliere ich herzlich.
Liebe Grüße von maunzerle
Lieber Peter,
vielen Dank und, ja, die Drucksache bzw. "Drucksache" ist nicht einfach. Aber was einfach ist, ist auch wenig interessant ...
vielen Dank und, ja, die Drucksache bzw. "Drucksache" ist nicht einfach. Aber was einfach ist, ist auch wenig interessant ...
Hallo in die Runde,
und das was "wenig interessant "ist hält auch selten Einzug in Deine Sammlung, lieber Ralph...
Lieber Ralph,
meine Gratulation zu der Hammer-Porto-Zeitung.
Irres Stück!
... und so etwas gibt es wirklich ???
Gruß
Andreas
Für mich bei Köhler ein Glücksgriff und der Preis war sehr moderat. Schwein gehabt!
Das alte Thema; Unikate ohne Marken kosten fast nix!
Aber Gratulation zu dem Teilchen!
Für mich bei Köhler ein Glücksgriff und der Preis war sehr moderat.
Glückwunsch Ralph...Wissen schont den Geldbeutel.
LG
Christian
Liebe Freunde,
vielen Dank für eure lieben Kommentare - bei Köhler findet man immer etwas, mal teuer, mal günstig - letzte Woche war es günstig, aber es geht dort auch anders, wie ich aus leidvoller Erfahrung bestätigen kann.
Wahres Wort, Christian!
Hallo Sammlerfreunde,
9 Kreuzer Franko waren für diesen Brief von München nach Sachsen Altenburg zu wenig.
Den Gewichtsvermerk links oben deute ich als 2 Loth.
Folglich wurden 4 Sgr. = 12 Kr. für die 2. Gewichtsstufe beim Empfänger nacherhoben.
Gruß
bayernjäger
Hallo bayernjäger,
im Postverein galt das Loth ausschließlich - ich lese auch 2 Loth, so dass der Brief ein Franko von 3 mal 9x = 27x erfordert hätte.
Leider sehe ich kein Datum - aber er sollte aus den späten 1850er Jahren stammen, dann müsste er eine Nachtaxe von 8 Neugroschen aufweisen, keine 4 Ngr..
Ist der Brief geprüft? Schließlich hätten ja hier beide Postverwaltungen einen Fehler gemacht und das wäre schon ganz außerordentlich ...
Hallo bayern klassisch,
der Brief ist nicht geprüft. Er stammt aus dem Jahr 1857.
Der Stempel 325 geht links auf das Briefpapier über und die Stempel drücken sich auf das Briefpapier durch.
Eine Marke fehlt auf dem Brief nicht.
Gruß
bayernjäger
Hallo,
mit Marken von Platte 3, passt genau zu 1857.
Hallo bayernjäger,
dann korrespondiert die blaue Gewichtsangabe nicht mit der blauen Nachtaxe ...