Landbriefträgerstempel

  • Hallo Pälzer,

    jo - 71 war es dann allmählich das Dt. Reich und Aufbau im Elsaß hat der Bienwald geliefert, das ist richtig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    leider weder vom Markenschnitt noch vom Landbriefträgerstermpel her optimal, aber was soll`s, immer noch besser als gar nichts. Ohne @bk wäre ich allerdings auch nicht darauf gekommen, dass es der B7 Steinweiler von Bergzabern ist, der hier vom Briefträger angebracht worden ist. Auch mit dem Jahr der Beförderung hat man so seine Schwierigkeiten. Der Adressat Valentin Propheter war dieser Quelle...

    https://books.google.de/books?id=GfZEA…ohrbach&f=false

    ...zu Folge Sohn eines in Rohrbach bei Landau ansässigen Fassbinders.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    dein Brief stammt entweder vom 19.12.1863 oder 1864; warum? 1862 gab es den Aufgabestempel von Bergzabern noch nicht. 1865 hatte Landau einen anderen Halbkreisstempel.

    Es sind keine 10 Belege aus Bergzabern mit Ruralstempeln bekannt (ich selbst kenne keine 5, aber es gibt ja Spezialisten, die sicher den ein oder anderen noch gesehen haben).

    Das ist eigentlich sonderbar, denn Bergzabern hatte ein sehr großes Umfeld und man könnte erwarten, dass es heute noch Hunderte von diesen Belegen geben müsste. Leider hat sich kaum etwas erhalten.

    Bekannt sind mir B1 (keine Zuordnung möglich, vlt. Kapellen oder Niederhorbach?), B2 (keine Zuordnung möglich), B3 (keine Zuordnung möglich), B5 (Sem kennt einen Brief mit einer 4II, ich nicht) und letztlich B7 = Steinweiler.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich glaube, der Text steht kopf. Außerdem haben wir ein Mitglied der ARGE in Israel, der Ivrit lesen und schreiben kann. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    von Schweigen bei Bad Bergzabern - nicht unweit der französischen Grenze - nach Iserlohn in Westfalen, da braucht man nicht lange überlegen, dass das so destinierte Brieflein anbei im DÖPV die höchste Entfernungsstufe beanspruchte. Weil es sich um eine Porto gestellte Sendung - hier der Firma J.A. Schad / Schweigen (Pfalz) - handelte, schlugen hier entsprechend 4 Sgr (= 12 Kr) zu buche, die beim Empfänger, Stephan Witte & Comp. zu erheben waren.

    Die Nadelfabrik Witte / Iserlohn wurde 1785 gegründet, es wurden Nähnadeln für Haushalt, Handwerk und Gewerbe produziert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts generierte sie zum führenden Nadelhersteller mit überregionaler Bedeutung und mehreren hundert Beschäftigten, darunter zahlreiche Heimarbeiter. Unter der Führung von Friedrich Kirchhoff wurden im Jahre 1879 täglich 2 Millionen Nadeln produziert und weltweit vertrieben.

    Bei der Schweigener Firma J.A. Schad bestehen noch Probleme bei der Recherche, das wird sich aber sicherlich noch finden. Dass der Brief als Portobrief vom Landbriefträgerstempel B1 (Bergzabern 1 = Schweigen) getroffen worden ist und von dort aus seinen dann doch recht weiten Weg nach Preussen genommen hat, freut einen natürlich umso mehr, wenn man so etwas bislang noch nicht in der Sammlung belegen konnte.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:
    http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/be…ivNr=4&tektId=6
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchhoff_Gruppe

  • Hallo Ralph,

    kaum ist ein Jahr vergangen, schon lese ich Deine Antwort an Tim zu den Ruralstempeln von Bergzabern. Grund ist der vor einer halben Stunde von Tim gezeigte Brief, welcher heute beim Frühstück noch mir gehörte. Irgendwie muß ich das Spritgeld aber auch verdienen ...

    Aus der Sammlung Dr. N. aus KL lagen mir zu Bergzabern vor : B1 Schweigen, B2 Oberotterbach, B5 Dierbach, B11 Birkenhördt und B16 Gleiszellen. Wirklich selten sind die von mir gesuchten Ruralstempel von Pirmasens, wo ich lediglich P8 mit Nünschweiler belegen kann und bei P1 Rodalben vermute. Die Hinnerpälzer Baure hatten halt kein Geld zum Briefe schreiben.

    Lieben Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Pälzer,

    danke fürs Zeigen dieser Seltenheit - habe ja als junter Mensch fast 1 Jahr dort gewohnt und kenne mich daher ein bisschen aus; ich wusste nicht, dass es im 19. Jahrhundert dort etwas anderes, als Weinanbau bzw. Landwirtschaft gegeben hätte. Das ist das erste Mal, dass ich von einer Firma dort lese, sensationell.

    Leider habe ich als mieser Googler nichts im Netz gefunden. Wäre möglich, dass man seine Geschäfte überwiegend in Wissembourg abgewickelt hat und nur für deutsche Kunden nach Bergzabern bzw. Schweigen hat liefern lassen (ist auch von einem Kunden in Paris die Rede im Brief).

    Vlt. weiß man in Schweigen-Rechtenbach mehr? Es wäre allemal wert, die Hintergründe zu klären.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Wolfgang,

    welcher heute beim Frühstück noch mir gehörte.


    ...gut ausgeschlafen und gleich gut geshoppt :thumbup:

    Das ist das erste Mal, dass ich von einer Firma dort lese...

    Hallo Ralph,

    in der Prägung - die man nicht sieht - steht original SCHERER & SCHAD, wobei das SCHERER - wie man sieht - mit feinen Tintenstrichen ausgestrichen und mit J.A. ersetzt wurde. Hilft Dir das Original evtl. ein bischen weiter ? Ich kann da auch nichts mit ergoogeln.

    + Gruß an Alle !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Wolfgang,

    ich denke, dass alle Pfälzer Landbotenstempel sehr selten sind und wer einen 1-Rahmen-Wettbewerb bestücken möchte, darf sich auf ein paar nette Jahre der Suche begeben ...

    Hallo Tim,

    leider finde ich im Netz gar nichts - auch unter Wissembourg nicht. Da die Firma wohl international handelte und auch die Schrift sehr gewandt ist, glaube ich nicht, dass es nur eine Klitsche war, die einen Sommer lang existierte. Wir werden wohl über einen Heimatforscher in Schweigen gehen müssen, um mehr zu erfahren (und auch dieser Weg ist nicht immer erfolgversprechend).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    dieser Brief hier flog mir auf dem heutigen Tauschabend zu :D

    geschrieben am 14.11.1863 in Neunkirchen - Briefträgerstempel K29 mit HKS Kusel + GMr. 73 - gelaufen nach Leipzig.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Volker,

    den hätte ich auch genommen - Post aus Neunkirchen bei Kusel kann man in der Pfennigzeit mit der Lupe suchen, von so etwas ganz zu schweigen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    diesen Brief habe ich trotz zunächst einiger Bedenken wegen der Frankatur gekauft.

    Marktredwitz - Künzelsau p. Würzburg vom 22.6.1861, frankiert mit 6 Kreuzer für einen Brief der 1. Gewichtsstufe über 12 Meilen Entfernung innnerhalb Bayerns.

    Rechts oben Kreisstempel "R 7" aus dem Landbriefkasten in Oberredwitz.

    Offensichtlich ließ man sich durch den Zusatz Würzburg irritieren und bemerkte nicht, dass es sich eigentlich um einen Postvereinsbrief in das württembergische Künzelsau handelte.
    Dieser hätte ein Franko von 9 Kreuzer erfordert. Eine Ergänzungsportoforderung in Höhe von 6 Kreuzer wurde aber unterlassen.

    Ich hatte zunächst vermutet, es könnte eine Marke abgefallen sein. Ich konnte allerdings keine Stelle finden, die auf einen Ablösevorgang o.ä. hinweist. Die Stempel auf den Marken gehen alle mehr oder weniger deutlich durch das Briefpapier.

    Folglich handelt es sich um eine unerkannte Unterfrankatur zum Schaden der Post.

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Dienstbrief:
    Brief aus Nirsching (glaube ich zu lesen) vom 11. Mai 1862 mit Landbriefträgerstempel
    "H 2" und Aufgabestempel HAUZENBERG vom 15. Mai, nach Passau.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,

    letztens konnte ich diesen Brief zum Preis von 2 Päckchen Kaugummi einfach nicht

    liegen lassen.

    Hab mich dann hier im Thema etwas eingelesen und auch die passende Verordnung

    gefunden:)

    Der Brief ist in Hengau??? - wo ist das? - in den Briefkasten gelegt worden,

    scheinbar gab es im Landzustellbezirk zu der Zeit mindestens 2 Briefkästen.

    In Lindau wurde er am 12.2.1861 bearbeitet und nach Kaufbeuren verbracht,

    wo er am 12.2. ankam. Rückseitig Halbkreis Kaufbeuren.

    Der Beleg ist mit komplettem Inhalt.

    Ich hoffe mal, das stimmt alles so.

    viele Grüße von woodcraft

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief, frankiert mit 9 Kreuzer aus Geinsheim (Landpostort / Landbriefträgerstempel H 1) mit Aufgabestempel HASSLOCH Pfalz vom 16. Dezember 1859, nach Suhl (Preußen) über Frankfurt und Gotha (Thurn und Taxis'sche Post). Am 18. Dezember 1859 kam der Brief in Suhl an.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Hermann,

    an dem guten Stück aus "Goisemm", wie wir hier sagen, stimmt ja nun wirklich alles, auch noch in Miniform. Gratulation zu diesem Schnapper ! Heute ist Geinsheim einer der - recht vielen - Stadtbezirke der Stadt Neustadt, damals im Landbestellbezirk der PE Haßloch gelegen. Von dort hatte der Landpostbote erst einmal ein gutes Stück Wald zu durchqueren, dann die Wässerwiesen am Speyerbach bis er ins Gäu kam, das auf den Hügeln oberhalb westlich von Geinsheim mit Wein bestockt ist.

    Viele Grüße :thumbup:

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Hermann,

    immer wieder sagenhaft, was du uns hier alles zeigst - alles andere, als ein häufiger Brief von einem kleinen Ort mit Postaufgabe im größten Dorf Deutschlands (so war mal der Werbespruch von Hassloch) und H1 - Stempel vom Ruralboten.

    Als Kirsche obendrauf noch "Breisen" für Preussen - wundervoll phonetisch geschrieben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.