Landbriefträgerstempel

  • ...alles klar bk... :thumbup:

    ...und zwischendrin geht`s gleich weiter mit einem Landpost-Minibriefchen (10,3 cm x 6,4 cm) aus Albsheim an der Eis nach Kaiserslautern. Das Örtchen liegt schon sehr nahe an Rheinhessen in der nördlichen Vorderpfalz nicht unweit der Stadt Grünstadt.

    Der G1-Landbriefträgerabschlag von dort ist nur schwer lesbar, der oMR 170 der Postexpedition jedoch recht ordentlich wie ich finde.

    Und dann kommt noch ein interessanter Farbklecks am Oberrand der 2II Pl IV hinzu. Sieht irgendwie aus wie verlaufene blaue Tinte, stammt aber sehr wahrscheinlich vom Druck, oder ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    also wie Druckfarbe siehts nicht aus, und auch nicht wie Pl. 4... ;)

    Der Farbton des Kleckses ist ganz anders als das Farbbild der Marke, tippe hier eher auf blaue Tinte; vielleicht wurde die Marke vor der Verwendung aus einer Einheit geschnitten, die mit Tinte in Berührung gekommen war?

    Und was die Plattierung betrifft, gehe ich eher von Pl. 5 aus, wegen der spitzen Ecken, wegen der deckweiss-milchigblauen Farbe, und wegen der Verwendung Ende 1861.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • All right mikrokern,

    besten Dank, ist alles für die Beschreibung in der Sammlung korrigiert.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier war ja schon länger nichts mehr los!

    Dann möchte ich mit hier mit einem Paukenschlag wieder etwas Leben in die Bude bringen.

    Heute konnte ich nachfolgenden Brief an Land ziehen:

    Chargé-Brief aus Velden frankiert mit 6 Kreuzer und LANDBRIEFKASTENSTEMPEL "V 2". Einen Chargé-Brief, der von einem Landbriefträger entgegengenommen wurde, hatte ich bisher noch nicht gesehen. Die Marke wurde vermutlich auch noch vorausentwertet.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    eine eierlegende Wollmilchsau! :thumbup:

    Schön muss auch gewesen sein, wenn der Landbriefträger (LBT) dem Absender an nächsten Tag den Postschein als Quittung für den Chargébrief überreicht hat - die Versicherung galt ja erst ab dem Eintragen im Recomanual, was ein gewisses Vertrauen in den LBT voraus setzte.

    Es wäre interessant zu erfahren, ob die Prüfer die Marke als VE ansehen - wir hatten das Thema ja schon diskutiert, wenn keine Schaufeln übergehen, wobei ich auch glaube, dass es eine VE ist ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ist der Charge-Stempel nicht durchgestrichen ? Durchgestrichen mit Charge-Stempelfarbe.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    das ist er nicht! Es ist der Anstrich des "i" von "in", mehr nicht. Außerdem wurde eine Reconummer vergeben; bei einer korrigierter Chargierung war die Nummer auf dem Brief zu streichen und der Vermerk "wurde kein Schein gelöst" unter den Stempelabschlag zu setzen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern klassisch,

    jetzt sehe ich es auch. Die Adresse wurde mit einer schwungvollen Schrift geschrieben.

    Die Farbe des Sriches durch "Charge" scheint mir aber doch eher in diesem Chargebraun.

    Aber vielleicht täuscht das am PC.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo bayernjäger,

    auch von mir Gratulation zu diesem interessanten Brief, günstig gekauft! LBT-Stempel sind immer interessant.
    Wie viele Stücke in dieser Kombination mag es geben, noch dazu, wenn man bedenkt, wie lange Einzelfrankaturen mit dieser Marke möglich waren?
    Da spielt eine eventuelle, unbestätigte VE doch kaum noch eine Rolle ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdinger (9. Juli 2012 um 14:35)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Chargé" ist nicht durchgestrichen, es handelt sich um den Anstrich von "in". Es befindet sich der Vermerk "gegen Schein" auf dem Brief, was eindeutig auf einen Reco-Brief schließen lässt. Wenn ich das gute Stück vom Auktionshaus bekommen habe, werde ich noch weitere Info nachsteuern. Erdinger hat ja offensichtlich schon gefunden, was dies für ein Schnäppchen war.


    Für bayern klassisch habe ich noch einen Vormerkschein beigefügt. Er stammt zwar aus etwas späterer Zeit, erfüllte aber einen vergleichbaren, wie im post105 angsprochenen Zweck. Für die Entgegennahme einer Postanweisung nebst des dazugehörigen Geldbetrages stellte der Postbote diesen Vormerkschein für den Absender aus. Bei seinem nächsten Bestellgang übergab er dann den bei seiner Postexpedition ausgestellten Postaufgabeschein an den Absender und erhielt dafür den zuvor von ihm ausgestellten Vormerkschein wieder zurück.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    ein sehr seltener Schein für eine Anweisung - für einen Recobrief an den LBT habe ich jedoch noch nie einen Schein gesehen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    in der Pfennigzeit findet man nur noch wenige Belege
    mit Landbriefkastenstempel. Hier eine Ganzsache mit
    Abschlag "GM" und Aufgabestempel "GARS 18.9.1882".
    Der Landbriefkastenstempel "GM" lag wahrscheinlich
    im Landbriefkasten von Mittergars. Vielleicht kann
    hierzu ein Heimatsammler genaueres sagen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Kusel - Frankenthal 02.11.186X

    Hallo Sammlerfreunde,

    anbei ein Beleg aus dem Kuselaner Bergland, der vorderseitig den Rundstempel C16 aufweist (Aufgabejahr leider auch nicht anhand des Inhaltes datierbar). Ein Sammlerfreund aus Speyer hat mir ihn überlassen, mit der Bestätigung, dass es im Zuständigkeitsbereich der Postexpedition Kusel wohl auch so gewesen sein soll, dass es ein Landpostbriefträger-Stempelserie C1 - C16 gegeben hat.

    Habe die "heiße" Vermutung, dass es wohl kaum möglich sein wird eine solche Serie komplett zu bekommen. Unbekannt ist mir in diesem Zusammenhang auch, an welchen (abgelegenen) Örtchen die lt. Sem hölzernen Landpost-Briefkästen überhaupt gestanden haben, aus welchen die eingeworfenen Sendungen von den Landbriefträgern eingesammelt wurden.

    Auch deren Routen wäre sicherlich von Interessen, man könnte, wenn man sie kennen würde, sehr schöne Karten davon machen. Lt. Sem wurdem solche Routen zunächst ab 01.10.1858 in der Pfalz, ein Jahr später dann auch im rechtsrheinischen Bayern eingeführt. In den Landpost-Briefkästen lagen die o.a. Rundstempel zwecks Empfangsbestätigung.

    Diese waren nicht nur auf den Poststücken vorne abzuschlagen, sondern auch auf einem Lauf- bzw. Kontrollzettel, um der zust. Postexpedition deren Benutzung zu bestätigen. Sie dienten dem Landpostbriefträger ferner nur dann für Entwertungszwecke der applizieten Marken, wenn der Empfänger innerhalb des gleichen Zustellbezirks wohnhaft war. Ein solches Stück habe ich jedoch noch nicht zu sehen bekommen....aber was (hier) nicht ist, kann ja evtl. noch werden...

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    "Habe die "heiße" Vermutung, dass es wohl kaum möglich sein wird eine solche Serie komplett zu bekommen. Unbekannt ist mir in diesem Zusammenhang auch, an welchen (abgelegenen) Örtchen die lt. Sem hölzernen Landpost-Briefkästen überhaupt gestanden haben, aus welchen die eingeworfenen Sendungen von den Landbriefträgern eingesammelt wurden."

    Wenn ich nichts überblättert habe, steht zu Cusel / Kusel im Sem gar nichts, von daher kann man nur unterstellen, dass es wohl insgesamt 16 Örtchen gegeben haben sollte, die von ihrem LBT (Landbriefträgr) angelaufen wurden. Das muss aber nicht stimmen, denn es gab auch Stempel für Orte, die nicht angelaufen wurden und umgekehrt Örtchen, die angelaufen wurden, denen aber der Ruralstempel abging. Auch wäre es möglich, dass man mehr als 16 Orte anzulaufen hatte, aber all das kann man derzeit nicht beweisen. Wenn du in deinem Leben 3 oder 4 von diesen 16 oder mehr Stempeln zusammen tragen kannst, kannst du dich glücklich schätzen. Ich könnte es nicht.

    "Auch deren Routen wäre sicherlich von Interessen, man könnte, wenn man sie kennen würde, sehr schöne Karten davon machen. Lt. Sem wurdem solche Routen zunächst ab 01.10.1858 in der Pfalz, ein Jahr später dann auch im rechtsrheinischen Bayern eingeführt. In den Landpost-Briefkästen lagen die o.a. Rundstempel zwecks Empfangsbestätigung."

    Leider hat sich heraus gestellt, dass die numerische Verteilung mit der Reihenfolge des Anlaufs nicht (oder in der Regel nicht) übereinstimmte. Dies weiß man von Vorweisen, auf denen die tatsächliche Reihenfolgte der Stationen aufgezeichnet wurden. Darüber hinaus waren diese Routen flexibel gehalten, denn Örtchen schieden aus, neue kamen hinzu und das Aufkommen der Eisenbahn oder neuer Postexpeditionen sorgten immer wieder dafür, dass Örtchen an andere (neue) PE abgegeben wurden bzw. andere Örtchen hinzu kamen. Die Ruralstempel hatten 2 Aufgaben zu erfüllen: 1. Abstempelung an vorgesehener Stelle im Vorweis, den jeder LBT von seinem Expeditor vor jeder Tour mitbekam und Stempelung aller Poststücke vorderseitig, die in dem jeweiligen Briefkasten vorgefunden wurden. Eine Stempelung bei der Abgabe war nicht vorgesehen und hätte auch keinen Sinn gemacht.

    "Diese waren nicht nur auf den Poststücken vorne abzuschlagen, sondern auch auf einem Lauf- bzw. Kontrollzettel, um der zust. Postexpedition deren Benutzung zu bestätigen. Sie dienten dem Landpostbriefträger ferner nur dann für Entwertungszwecke der applizieten Marken, wenn der Empfänger innerhalb des gleichen Zustellbezirks wohnhaft war. Ein solches Stück habe ich jedoch noch nicht zu sehen bekommen....aber was (hier) nicht ist, kann ja evtl. noch werden..."

    So war es, nur mit einem Laufzettel im postalischen Sinn hatte es nichts zu tun. Briefe, die nur eine 1x Marke aufweisen und innerhalb des Bestellgangs zugestellt wurden, sind allergrößte Raritäten, denn ein Brief von einem Ort, der nach dem Ort gerichtet war, den der LBT schon angelaufen hatte, erhielt eben keinen Ruralstempel auf der Marke, weil die Entwertung dann von der PE vorzunehmen war und er erst am Folgetag ausgetragen wurde, wobei schon diese Variante höchst selten wäre und eine Seite mit beiden Spielarten hat bisher noch keiner zusammen gebracht in Bayern, das will auch etwas heißen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    Donnerwetter! Das ist mal eine Seite, Respekt. Wenn du jetzt noch unten rechts die Farbe der Markenangabe korrigierst, ist sie einfach perfekt.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klassisch,

    Danke für deinen Hinweis, ich kann dich aber beruhigen, die Seite existiert so nicht mehr. Sie stammt aus meiner Anfangszeit, als ich Testseiten für meine Sammlung herstellte. Mittlerweile habe ich eine Seite für die 1 Kr. rosa und eine für die 1 Kr. gelb um dieses Thema darzustellen.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    so, zwei Seiten - da dachte ich schon, es gibt kaum eine Seite, dann hast du schon zwei Seiten davon? Es wäre schön, die beiden Seiten hier sehen zu können, denn solche Seltenheiten sieht man immer gern.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... tja, wenn man nur hier die Seiten sieht, könnte man meinen, das ist doch gar nicht so selten, aber wie so oft bei Bayern, der visuelle Schein trügt - lass dir Zeit mit dem Heraussuchen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.