Das Königlich Dänische Ober-Postamt

  • Hallo senziger,

    danke für die Ergänzung.

    Interessant ist, dass diese Artikel nicht vollständig konsistent zu sein scheinen. Bei Kuhlmann wird beschrieben, dass die Holsteinische Abteilung im Februar 1852 aufgelöst wurde, während sie bei Maack dann erst eingerichtet wurde !?

    Ein entsprechendes Thema zum Schleswig-Holsteinischen Ober-Postamt habe ich angelegt ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,


    Interessant ist, dass diese Artikel nicht vollständig konsistent zu sein scheinen. Bei Kuhlmann wird beschrieben, dass die Holsteinische Abteilung im Februar 1852 aufgelöst wurde, während sie bei Maack dann erst eingerichtet wurde !?


    Da gebe ich dir völlig recht, etwas verworren das ganze.

    Wenn ich mir die Stempel bei Meyer-Margreth ansehe, scheint es so zu sein, dass ab 1850 Schleswig-Holstein nur noch für Briefe nach Holstein zuständig war, was ja auch der von mir gezeigte Brief von 1851, der einen dänischen Stempel hat, bestätigt.

    Gruss

    senziger

  • Hallo zusammen,

    zur Abwechslung mal ein netter Brief ohne viele Fragen. Am 25.3.1861 an

    "Sr. Hoch und Wohlgeboren / Dem Herrn Kammerherrn Baron Hugo von Plessen / Ritter vom Dannebrog / in Eckernförde"

    Der Baron hatte 6 Skilling Porto zu zahlen.

    Hugo von Plessen (1818 - 1904) war der erste Landrat des 1867 von Preussen gegründeten Landkreises Schleswig und hatte dieses Amt bis 1888 inne. Außerdem war er ein bekannter Wohltäter, der verschiedene Stiftungen gründete.

    Gruss

    senziger

  • Hallo Peter,

    Briefe von oder nach Schleswig-Holstein gehören einfach in jede gute Sammlung ;)

    Interessant ist an dem Brief auch, dass die (korrekte) Taxe "6" gestrichen wurde.
    Das sieht man selten - weil es dafür eigentlich auch keinen Grund gibt !?

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    ich habe hier einen Brief, der 1851 aus Riga nach Hamburg forwarded wurde. Der Hamburger Forwarder Peter Siemsen setzte seinen Stempel rückseitig auf, bevor er den Brief beim dänischen Postamt aufgab. Adressiert war der Brief nach Helsingoer und wurde von der Post mit 16 Sk. Porto belastet.
    Kann mir jemand diese Portostufe erklären ?

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    16 Skilling (oder 5 Schilling Courant) war kurzzeitig nach dem Deutsch-Dänischen Krieg das korrekte Porto für einfache Briefe von Hamburg nach Dänemark (ohne Schleswig Holstein).
    Der Tarif galt bis zum 30.Juni 1853. Danach galt die dänische Inlandsgebühr.

    Die Portostufe sieht man relativ selten ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Moin zusammen,

    als so selten empfinde ich die mit 16 Sk. taxierten Briefe aus Hamburg nach Dänemark gar nicht, insbesondere aus der Lassen-Korrespondenz in Skelskjør ist einiges erhalten geblieben, es müsste eigentlich auch aus der Falkenberg-Korrespondenz Briefe aus der Zeit geben.
    Interessant ist auch der Zeitabschnitt vom 1. Juli 1853 bis zur Einführung der dänischen Briefmarken in den Hansestädten am 1. August 1855. Wie nordlicht richtig bemerkt hat, galt vom 1.4.1851 bis 30.6.1853 für Briefsendungen aus Hamburg ein Porto von 16 Skilling (bzw. 5 Schilling Courant). Der Portosatz wurde mit Cours-Circulaire no. 6 vom 26. März 1851 veröffentlicht. Ab dem 1. Juli 1853 galt das dänische Inlandsporto, da aber die Benutzung von dänischen Briefmarken untersagt war, waren 6 Skilling für jeden Brief zu entrichten. Bekendtgørelse (Bekanntmachung) 22.6.1853. In den Hansestädten wurde weiterhin eine Zustellgebühr erhoben.

    Hier ein Brief aus der Lassen-Korrespondenz, lt. Briefinhalt am 30. Januar 1852 geschrieben.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Ich bin neu hier und hoffe dass jemand die fraglichen Taxen erklären kann.
    Meine Version
    ·
    Abgang in Hamburg am Dienstag 11.9.1855
    frankiert mit 4sk . (Brief und Stempeldatum 11.9. (schwach sichtbar) ; Marke ist 2 fach gestempelt und kann durchaus eine „2“ + eine “1“ tragen.

    ·
    Der Brief kam in Kopenhagen am 12.9. im Hotel Angleterre an und wurde vom Hotelpagen am Abend wieder in den Briefkasten im Hauptpostamt (das war ja nur ca. 10 Minuten entfernt) geworfen mit der neuen Adresse.
    ·
    In Kopenhagen wurde der Brief mit dem Kompassstempel „registriert“ als neu eingeliefert*) betrachtet mit Kopenhagener Kreisstempel nach Hamburg geleitet.

    *)Gemäss Vorschrift mussten nicht frankierte oder bar
    bezahlte „Rückläufer-Briefe „ neu taxiert“ und mit Strafporto belegt werden.

    ·
    Der Brief kam am 14.9. wieder in Hamburg an (Stempel Rückseite)
    ·
    Der Empfänger (Hotel Europe in Hamburg) musste dann die 2Sh courant bezahlen.
    Für mich sind dann die beiden blauen Taxierungen nicht zuzuordnen. Oben eine gestrichene 8 und
    unten eine Taxe 16
    Vielleicht sind ja auch „meine“ 2Sh Courant nicht korrekt.


    Danke jetzt schon und Gruss Massimo

  • Hallo Massimo,

    interessanter Brief!

    Ich sehe auch ein Porto von 2 Schilling, das in Hamburg vom Empfänger für einen unfrankierten Brief aus Kopenhagen zu bezahlen war (dänische Inlandsbriefgebühr, die seit dem 1.7.1853 auch für Hamburg galt).

    Falls die blaue "8" tatsächlich eine Taxe war, dann macht diese nur Sinn, wenn der Brief doppelt schwer war: 12 Skilling abzüglich 4 Skilling frankiert.
    Aber dafür sind keine anderen Anzeichen zu erkennen (und für die Rücksendung reichte offenbar das einfache Porto).

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht
    danke für deine Einschätzung. Die blaue 8 wurde offensichtlich durch die 16 ersetzt. Beim näheren Studium habe ich nun gesehen dass bar bezahlte Briefe (nach Postschluss) eingeliefert werden konnten. Hier würde die Taxe 16 für einen doppelten Brief wieder stimmen. Es würde hier auch Sinn machen da die Taxe ja vom Absender bezahlt wurde. (sieh auch Ole steen Jacobsen Seite 22)
    Gruss Massimo

  • Hallo Massimo,

    wenn der Absender den Brief bar bezahlt hätte, müsste es einen "frei"-Vermerk geben. Und "16" Skilling passt m.E. zu keiner Briefgebührstufe - jedenfalls nicht ab dem 1.7.1853 als die einheitliche Taxe von 4 Skilling für einfache mit Marken frankierte und 6 Skilling für unfrankierte oder bar bezahlte Briefe galt. Da komme ich auch bei einem doppelt schweren Brief nicht auf 16.

    Vielleicht müsste man nochmal bei der Marke ansetzen und überprüfen (soweit erkennbar), ob die Marke tatsächlich auf dem Hinweg schon auf dem Brief war.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht.
    Du hast natürlich recht. Die Taxe 16 war ja nur 30.6.1853 mit RBS (gemäss Jacobsen). Es ist leider nicht auszumachen wann die Marke mit welchem Stempel entwertet wurde. Es scheint aber eine 2 im Kreisstempel zu sein. Ob der 2te Stempelabschlag ebenfalls von der gleichen Poststelle stammt oder 1x Hamburg und 1x Kopenhagen gestempelt wurde ist nicht zu entschlüsseln.
    Leider.
    Danke und Gruss Massimo