• Morsche Ralph,

    Gratualtion zu dieser Vorphila-Rose, da ist ja wirklich bald alles dran, was ein soignierter Contrasammler so braucht 8o

    Zu dem Castell-Vermerk bin ich ad hoc auf das hier gekommen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Castell_(Adelsgeschlecht)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christian…%C3%BCdenhausen

    Wie man daraus entnehmen kann, war die Linie auch in Remlingen (Aufgabeort) vertreten und hatte so ihre liebe Not mit den Standesrechten...da hat man natürlich einen Anwalt gebraucht.

    Schönen Gruß !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (23. August 2020 um 10:31)

  • Lieber Ralph,

    passend zu deinem Porto-Chargé-Brief aus Remlingen kann ich einen Franko-Charge-Brief aus Remlingen zeigen, bei dem auch der Chargé-Stempel fehlte. (Habe ich bestimmt schon mal gezeigt, weiss aber nicht mehr wann und wo).

    Mein Brief ist gut 2 Jahre älter als dein Brief (vom 18.3.1840). Evtl. hat Remlingen also über einen längeren Zeitraum Probleme mit einem fehlenden Chargé-Stempel gehabt.

    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank für die wertvollen Informationen - ja, es gab wohl 3 Linien dieser Adelsfamilie und beide Orte besaßen Liegenschaften der Familie(n).

    Der 2. Brief passt natürlich wie die Faust aufs Auge - hinten ist eine 4 für das Franko?

    Schon interessant, dass auch hier nicht Chargé gestempelt wurde - dieser Stempel war Teil der Grundausstattung einer jeden PE und musste natürlich vorhanden sein. Es wäre schön zu sehen, wie weitere chargierte Briefe aus Remlingen aussehen, gerne auch bis in die Markenzeit hinein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    der Postexpeditor Christian Recknagel, Apotheker, gestorben am 24.10.1849, war nur zu faul, den Charge Stempel abzuschlagen. Nach seinen Tod übernahm am 25.10.1849 seine Witwe Johanna Recknagel die kgl. bayer. Postexpedition in Remlingen. Sie machte es vorschriftsmäßig. (Quelle zu Remlingen Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz).

    Hierzu folgender Brief:

    Bayern - Baden Vormarkenzeit 1843 bis 1851

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    ja, ein Schlingel, aber ohne diese Lausbuben hätten wir nur "langweilige" Briefe und keine mit Contraventionen, die ich so liebe.

    Kannst du den Vermerk unten mittig interpretieren?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    bei dem Chargebrief von Remlingen aus dem Jahr 1850 sehe ich unten mittag keinen Vermerk.

    Im Postscheinhandbuch Bayern von Max Joel steht bei Remlingen: ab 1851 Postexpeditor Karl Barnickel. Sicherlich bekam die Witwe Johanna Recknagel am 25.10.1849 von der Generaldirektion der bayerischen Post den Auftrag sich innerhalb von einer gewissen Frist, um die Brief - und Fahrpostexpedition in Remlingen zu behalten, sich einen geeigneten Ehemann zu suchen und zu heiraten. Es dauerte über ein Jahr, bis dann im Jahr 1851 Karl Barnickel als Postexpeditor bestellt wurde. Sicherlich war es für die Witwe nicht leicht, mußte sie doch auch einen Apotheker finden, der gleichzeitig noch die Brief - und Fahrpostexpedition in Remlingen leitete. Im Internet habe ich z.B. im Jahr 1854 einen Hinweis gefunden, daß in Remlingen Karl Barnickel Apotheker ist.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank für diese wertvollen Informationen - die Details kennt man halt nicht; vlt. hat er sie angelernt in beiden Berufen? Vlt. hat sie ihm auch nur ab und zu über die Schulter gesehen?

    In jedem Falle interessante Fakten, die die Handlungsweise der damals Verantwortlichen erklärlich machen und wie die gute Damen ausgesehen hatte, wissen wir auch nicht. Apotheker und Postexpeditor war schon nichts Schlechtes, aber ob dort so viel los war, dass man davon gut leben konnte, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.