Brustschilde-Briefe nach Frankreich

  • Hallo Alle Altbrief-Freunde

    Auf Briefe nach Frankreich war der Porto höhere als nach andere Europäische Länder und je 10g.

    Hier ein Brief aus Hamburg nach Bordeaux, sendet am 18.1.1872. Porto 4½ Sgr für Brief bis 10g aus der 2. Zone, gültig bis 15.5.1872. Transitstempel Tour-T 3 Avricourt 20.1.1872.

    Auf der Siegelseite ein Zugstempel Paris-Bordeaux, 20.1.1872 und Ankunftsstempel in Bordeaux 21.1.1872

    Viele Grüße

    Jørgen

  • Lieber Jörgen,

    schöner Brief, wie nicht anders von dir zu erwarten. Ist es nicht sonderbar, dass die Franzosen immer noch mit Tour et Tassis (Thurn und Taxis) stempelten, obwohl deren Lehenspost zum 30.6.1867 zu Ende gegangen war? Ich bin mir sicher, dies ist einer der letzten Briefe mit diesem Stempel. Wer einen späteren hat, soll ihn gerne zeigen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @ bayern klassisch.

    Danke für dein Lob. Das der Tour T stempel so spät war habe ich nicht gedacht, aber wenn Du das schreibt kann ich das sehen.

    Schaue noch ein Brief aus Strassburg nach Paris, sendet am 18.7.1872. Porto 3 Sgr. für Brief bis 10g. gültig von 16.5.1872 bis 31.12.1875 (30 Pfge). Entwertet mit Hufeisenstempel Spalink 36-1. Transistempel (oder Eingangstempel?) Allemagne Avric. Paris / 20 Juil. Auf der Siegelseite nichts.

    Viele Grüße

    Jørgen

  • Lieber Jörgen,

    und wieder ein Schaustück! Hier war es wohl der Eingangsstempel von Paris. Blaue Farbe für Vormittag, rote für Nachmittag, wenn ich nicht irre.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch, der leider keinen Brustschildbrief nach F hat :(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BK und Andere

    Noch etwas neues gelehrnt mit die Farben von Vor- und Nachmittag.

    Schaue hier ein Rätsel. Brief aus Tilsit nach St. Claude, Jura. Sendet am 2.10.1873, Ankunft am 5.10.1873. Eingangstempel: Allemagne Erq(uelines) - Paris, aber diesmal in schwarz.

    Porto 3½ Sgr. Warum? Nach meiner meinung war 3 Sgr. genug. Ich glaube es nicht Überfrankiert sind und das früher 3½ Sgr Porto war nichts gültig von Ostpreußen nach Frankreich es war 4½ Sgr.

    Hat jemand ein lösung?

    Viele Grüße

    Jørgen

  • Hallo Alle

    Hier ein Brief aus Strassburg in Elsaß nach Aix les Bains, Savoie, sendet am 6.6.1873. Porto 3 Sgr. für Brief bis 10g nach Frankreich Entwertet mit Hufeisenstempel Strassburg i Els. Bhf. Eingangstempel Prusse(?) / Belfort am 6.6.1873 und kleine PD in Rahmen.

    Auf der Siegelseite, Stempel mit Nr. 1307 wo? am 7.6.1873 und Ankunftsstempel in Aiz les Bains am 8.6.

    Ich schaue auch der Innenseiten, dies sind so schöne nach meine Meinung.

    Viele Grüße

    Jørgen

  • Anbei ein paar weitere Frankreichbriefe (mit einer Ausnahme nach Warschau).

  • Hallo woermi,

    tolle Seiten zeigst du da - das macht Appetit auf mehr. :P;)8o

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo

    ich habe hier ein Paerchen an die bekannte Adresse des Directeur du Comptoir d'Escompte in Paris.

    Der erste obere Reco Brief ist mit 8 Gr freigemacht, also doppeltes Gewicht 6 Gr + Reco Gebuehr, waehrend der zweite sogar 11 Gr kostete, 3x3Gr= 9 Gr und 2 Gr Reco Gebuehr.

    Bin mir nicht sicher zur Beschreibung: Waere der erste 1. (schwerere) Gewichtsstufe oder 2. Gewichtsstufe?

    LG Andreas

  • Lieber Andreas,

    so ganz verstehe ich deine Frage nicht: Der obere Brief lag in der 2., der untere Brief in der 3. Gewichtsstufe.

    Der obere Brief könnte sogar auch in der 3. G-Stufe gelegen haben, wenn man die blaue 5 als 5 Decimes Nachporto ansieht (was bei Recobriefen sehr selten wäre, weil die ja immer von der Post geprüft wurden).

    Aber dann wäre die Frage, was die 1 beim unteren Brief gedeutete? Vlt. war es auch nur eine Nummerierung durch den Empfänger (1. Brief, 5. Brief?).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph, die Unsicherheit bzgl Gewichtsstufen kommt von der Beschreibung des beiliegenden Attest des zweiten Briefes, in dem von "doppeltem Gewicht" die Sprache ist. Für mich ist es auch 2. und 3. Gewichtsstufe.. .aber wieso doppelt und nicht dreifach? Herrn Sommer kann ich leider auch nicht mehr fragen...

    Wegen der 5 auf dem ersten Brief kann ich mir eine 3 Gewichtsstufe eher nicht vorstellen.. .eher vielleicht der Differenzbetrag zum Normalbrief bis 15g, was 3 Gr war (3 + 5 = 8).

    Aber das klärt den 1er auf dem zweiten Brief auch nicht...

    LG Andreas

  • Lieber Andreas,

    wenn hier der Postvertrag vom Mai 1872 galt, wovon ich mal ausgehe, dann wäre bei einem unterfrankierten Brief gerechnet worden: Jede G-Stufe einzeln porto, abzüglich des Franko.

    Leider habe ich ab diesem Vertrag keine Portobriefe mehr gesehen, aber 5 Decimes könnte ein einfacher Portobrief gekostet haben. Oder man hat gerechnet 2 G-Stufen frankiert, die 3. G-Stufe nicht, daher 5 Decimes Nachporto. Aber dann dürfte es keinen P.D. - Stempel geben ...

    Und 1 Decime Nachporto gab es schon mal gar nicht. Ich fürchte, da wird dir ein Bayer nicht wirklich weiterhelfen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe in meinen Unterlagen geschaut, Arge Rundbrief 113 wuerde uber Frankreichbriefe reden, aber habe ihn leider nicht.

    Vielleicht gibt es einen Frankreichexperten der ausshelfen kann.

    Soweit ich verstehen konnte, kostete nach Postvertrag ein unterfrankierter Brief 5 Groschen. ... aber dann sehe ich nicht die komplette Nachgebuhr. Vielleicht das rote Gekritzel oben links...

    LG Andreas

  • also ich sehe da nicht mehr als ralph schon beschrieben hat einmal 2. und einmal 3. gewichtsstufe. französische nachtaxen sind in der regel schwarz. das blaue gekritzel hat was mit dem einschreiben zu tun. rot das franco, hie und da wird auch in rot das gewicht notiert. ausserdem siehst du bei keinem der belege im anhang ein rotes PD und immer den nebenstempel L3 der bescheinigt, dass das franco nicht reicht...

  • Wunderbare Belege. Also dann bleibst bei der Frankatur und das passt dann.

    Ich hatte mir auch Deine Seite angesehen, aber verstehe nicht wenn Du beim Ersten schreibst es kostet 5 Gr (6 decimen) und beim zweiten Brief kostet es 12 decimen. Was habe ich da nicht verstanden?

    LG Andreas

  • Briefe nach Frankreich kosteten entweder 3 Sg. (frankiert) oder 5 Sg. (unfrankiert).

    Unterfrankierte Briefe wurden immer wie unfrankierte Briefe behandelt, jedoch das verklebte Franko wurde angerechnet.

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Hallo Jørgen,

    das ist ein typischer "Postkriegsbrief" als Folge des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Der Aufgabeort GUEBWILLER liegt im vom Deutschen Reich annektierten Elsass-Lothringen (hier Elsass / Département Haut-Rhin), FIRMINY (Département Loire) im unbesetzten Teil Frankreichs. Die deutschen Besatzungs- und später Brustschildmarken wurden in Frankreich nicht als frankaturgültig anerkannt und mit Nachgebühr belegt. Im Gegenzug wurden im "Reichsland" Elsass-Lothringen französische Marken nicht anerkannt und dort ebenfalls mit Nachgebühr belegt. In Deinem Fall waren für den deutschen Postweg die hier verklebten 2 Groschen angefallen, für die französische Seite wurde zu Beginn des Postkrieges zunächst 20 Centimes Nachgebühr erhoben, nach Erhöhung des französischen Briefportos ab 1.9.1871 dann 25 Centimes. Die Erhöhung des französischen Gebührenteils ergab sich aus dem Umstand, dass Frankreich sich in dem im Mai 1871 getroffenen Friedensvertrag von Frankfurt verpflichtet hatte innerhalb von 3 Jahren rd. 5 Mrd. Goldmark Kriegsreparationen an Deutschland zu leisten. Aus diesem Grund wurden neben den Steuern auch die Gebühren für das Briefporto in Frankreich erhöht.

    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis