Infla Freimarken Ziffern

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    anbei ein Brief vom 25.8.1923 von Koblenz nach Berlin-Neukölln, weitergeleitet nach Lauterbach auf der Insel Rügen.

    Frankiert mit insgesamt 20.000 Mark (Mi. 253, 254c(6) ), dem seit einem Tag geltenden Tarif für Fernbriefe der 1. Gewichtsstufe (Portoperiode 16).

    Viele Grüße
    Michael

  • Guten Abend!

    Belege wie den von Michael hier gezeigten hätte ich auch gerne. In meinem Heimatgebiet ist die Inflation wohl ausgefallen, jedenfalls gibt es kaum Belege dafür ...

    Immerhin konnte ich das folgende Stück einmal aus der Bucht ziehen, das drei Arten von Ziffernmarken auf Vorder- und Rückseite verteilt!

    Viele Grüße aus Erding!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erdinger,

    mit der Paketkarte brauchst Du dich aber wahrlich nicht zu verstecken. Glückwunsch dazu!

    @all
    bei dem folgenden Brief sagt ein wohlwollender Mensch "Eindeutig ein Bedarfsbrief", andere würden wohl den optischen Zustand als grenzwertig beschreiben.
    Aber für einen Einschreibebrief der 4. Gewichtsstufe aus München in die USA fand ich ihn denn doch sammelnswert.

    Aufgegeben am 23.4.1923 (Portoperiode 13 vom 1.3. - 1.7.)
    300 Mark für Fernbriefe bis 20g
    + 3x 150 Mark für weitere 3x 20g
    + 80 Mark Einschreibegebühr
    = 830 Mark Gesamtporto

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    anbei ein nicht zustellbarer und daher retourgeschickter Brief:

    Aufgegeben am 15.10.1922 in München, adressiert nach Alexandria, Ägypten.
    Frankiert mit 20 Mark (2x Mi.-Nr. 175 vom Sept. 1921), korrekte Frankatur für Fernbriefe bis 20 Gr. in der Portoperiode 9 (1.10.-14.11.1922).
    Am 23.10.22 in Alexandria angekommen (rückseitig). Ebenfalls rückseitig ein 3-sprachiger "Unzustellbar"-Stempel. Rücksendung dann am 6.12.1922 (vorderseitiger roter Ovalstempel).

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    manches mal lohnt bei Infla-Belegen (und nicht nur da) ein Blick auf das Mitgeteilte.
    Mit folgender Drucksache vom 30.9.22 suchte eine Lackfabrik gebrauchte Weissfässer für die Wiederverwendung - Rohstoffe waren Mangelware.

    Mit 50 Pfg. für eine Drucksache korrekt frankiert ( Portoperiode 8 ).

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    anbei ein Brief, der eine aufwendige Behandlung erlebte:

    Aufgegeben am 4.8.1923 in Leipzig, war er an die Außenhandelsstelle der holzverarbeitenden Industrie in Berlin W8 adressiert.
    Frankiert war er mit 1000 Mark (Mi. 252) für einen Fernbrief der 1. Gewichtsstufe (Portoperiode 15).

    In Berlin stellte man aber ein Übergewicht fest, notierte die zusätzliche Portoforderung von 300 Mark und stempelte auch Porto.
    Leider (zum Glück für spätere Sammler ;) ) war die Außenhandelsstelle aber in den Berliner Bezirk S.W. 11 umgezogen. (Mit Bleistift vs. links bei dem 2-zeiligen Zurück-Stempel notiert)
    Also konnte der Brief im Bezirk W8 nicht zugestellt werden. Man hatte aber jetzt schon die Portoforderung in den Büchern. Also korrigierte man die Eintragungen und stempelte ENTLASTET W8 6.8.23 6-7N
    Im Bezirk S.W.11 übernahm man die Portoforderung - ersichtlich durch den 2. Porto-Stempel.
    Nun sah die Außenhandelsstelle aber nicht ein, für die Kunst-Handlung das Porto zu bezahlen und der Briefträger notierte mit Bleistift rückseitig Annahme verweigert.
    Zurück auf dem Postamt leitete man die zurück-Sendung ein und korrigierte auch hier wieder die Bücher: ENTLASTET S.W.11 7.8.23 11-12V
    In Leipzig wieder angekommen, übernahm man die Portoforderung, dokumentiert durch den K1 L.13. PORTO, die man dann endlich von dem Absender begleichen lassen konnte.Viele Grüße
    Michael

  • Hallo liebe Sammlerfreunde, hallo Michael,

    ein schönes und interessantes Sammelgebiet sind Belege der Inflazeit allemal.
    den ein oder anderen Beleg könnte ich sicher beisteuern.

    Zeigen möchte ich ein Einschreiben von Hamburg nach Wiesbaden. Verschickt am 14.3.23, angekommen
    am 16.3.23 laut Ankunftsstempel.

    Frankiert mit 1x 219 oder 247, Wasserzeichen leider nicht erkennbar, 223, 232, 2x258 und 259.
    Macht 180 Mark, was auch portogerecht ist. Inland Brief 100 Mark, Einschreiben 80 Mark.

    viele Grüße von woodcraft

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich möchte noch ein Briefchen von Charlottenburg nach Berlin zeigen.
    Die Frankatur ist recht bunt und befindet sich auf der Rückseite.
    Dabei auch eine 247 mit Plattenfehler.
    Möglicherweise finden sich ja noch einige, die interesse an Inflabelegen
    haben. Ich finde diese Zeit postalisch hochinteressant.

    viele Grüße
    woodcraft

  • Leider stockfleckig, aber der Beleg zeigt, was in einem kleinem Ort wie Ebersbach möglich war.
    Die Germania wurden am 30.10.1922 ungültig, es fehlten also 35 Pf. am Porto. Vom 1.1.22- 30.6.22 galt das doppelte des Fehlbetrages, mindestens 50 Pf.
    Die Nachgebühr betrug also 70 Pf. Es war niemand zu Hause und der Briefträger warf die Karte in den Briefkasten, notierte aber auf dieser:
    Das Porto hole ich morgen oder sie geben es nachmittags den Briefträger mit ; Unterschrift.
    Gegen die Postordnung, aber sehr nett!
    Beste Grüsse Bernd

  • Hallo ihr Zwei,

    tolle Belege, deren Betrachtung mich zu denken veranlßt, dass man auch aus dieser Zeit ein Contraventionssammlung aufziehen könnte, die sich "gewaschen" hätte. Warum also nicht?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bernd,

    ein Schöner Beleg, der eine Geschichte erzählt, solche Belege sind immer
    interessant. Vielen Dank für's zeigen.

    @bk,
    da hast du mich aber auf eine Idee gebracht mit einer Contraventionssammlung.
    Daran habe noch garnicht gedacht.

    Zeigen möchte ich noch einen Beleg bei dem alles richtig gemacht wurde.
    Einschreiben von Bremen nach Danzig, mit 200 M portogerecht ( 120 M Brief 20-100g
    und Einschreiben 80 M). Der Rhein-Ruhr-Hilfe Satz ist auf Beleg schon etwas besser und
    der geprüfte PLF 259 XI macht den Brief auch nicht schlechter.
    Möglicherweise findet sich ein Kundiger, der zu den Postüberwachungsstempeln etwas
    beitragen könnte, würde mich freuen.

    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,
    Briefe mit den Zuschlagsmarken der Rhein-Ruhr-Hilfe sind nicht häufig, der Zuschlag war sogar in der Inflation gewaltig.
    Zur Postüberwachung: Der Brief wurde in Berlin überprüft, durch die Angabe der Postamtes W 8 auf dem Klebestreifen gut erkennbar. Die kleine 1 über dem G von Geöffnet hätte es auch gezeigt, denn die 1 gehörte nach Berlin ( Postamt W 8 oder SW 77). Bremen hatte die 2, aber dort wurde keine Post nach Danzig bearbeitet. Die Oval-Stempel 40 und der Rechteckstempel 24 gehören je zu einem Bearbeiter, den großen Rechteckstempel mit II W? kann ich nicht deuten, er kommt bei der Postüberwachung Berlin auch in anderer Kombination vor. Etwas überaschend ist, das kein Berliner Stempel auf der Rückseite ist.
    Anbei Brief von Berlin nach der Tschechoslowakei, der nicht in Berlin sondern in Dresden ( Nr. 4) geöffnet wurde. Dresden war wohl für die Post nach dort zuständig, stempelte Ankunft und Absendung ab.
    Leider kein Ziffernbeleg, habe keinen.
    Beste Grüsse Bernd

  • An dieser Ortspostanweisung von München konnte ich nicht vorbeigehen, obwohl nicht zu meinen bevorzugten Sammelgebieten gehörend. Da sie durch die Ziffernausgabe geschmückt wird, ist der Beleg zu diesem Thema passend.

    Postanweisungsbelege sind nicht häufig anzutreffen. Dies ist dem Umstand zu verdanken, daß die Post sich das Eigentum an den Postanweisungsvordrucken und den Postwertzeichen sicherte. § 20 Absatz VIII der Postordnung (PO) bestimmte:

    Die Postanweisung und die Freimarken gehen bei der Einlieferung in das Eigentum der Post über; sie müssen ihr auch dann zurückgegeben werden, wenn auf die Auszahlung des Betrags verzichtet oder seine Annahme verweigert wird.

    In den Besitz einer Postanweisung konnte man nur gelangen, wenn der Vordruck gestohlen wurde, verloren ging oder nicht eingelöst und nicht zurückgegeben wurde. Letzteres ist offensichtlich für die nachstehende Postanweisung zutreffend:

    Postanweisung über 3,19 Mark, frankiert mit 100 Pf. (Mi.Nr. 187) und 5 Mark (Mi.Nr. 194) (= 6 Mark für Inlands-Postanweisungen mit einem Betrag bis 100 Mark), entwertet mit Stempel
    "MÜNCHEN 35 / * JUSTIZPALAST b / 23.10.22 5-6 N" innerhalb von München. Das Bestimmungspostamt 6, München, Augustinerstr. 2 verwendete rückseitig einen mir bisher unbekannten Rechteckstempel mit dem Hinweis, daß der Betrag beim Münchener Post-Amt 6 zahlbar war.

    Der Empfänger hat offensichtlich den Betrag nicht beim Postamt 6 abgeholt und damit gegen die Vorschrift des § 20 PO verstoßen. Der Empfängerabschnitt, der vom Absender für eine Mitteilung verwendet wurde, wurde zunächst entfernt (oder ist abgefallen), später aber mit einem Klebestreifen wieder angeheftet. Dies sollte die Attraktivität des Beleges aber in keinster Weise beeinträchtigen.

    Der Stempel MÜNCHEN / 24 OKT.22 - 20900 /Zahlbar Post-Amt 6. / Augustinerstr. 2. war mir, wie gesagt, unbekannt. Kann jemand Stempel anderer Postämter zeigen?

    Gruß
    Postarchiv

  • Hallo Michael,

    herzlichen Dank für die schnelle Übersetzung.

    Helmut und alte Schriften....kannst vergessen.
    Warum haben die früher keine Schreibmaschine benutzt oder lesbare Normschrift geschrieben?? ;)

    Gruß Helmut