Eingeschriebene Briefe

  • Hallo Sammlerfeunde,

    weiter geht es mit den Briefen aus der "Urlaubsplünderung der Briefmarkenhändler".

    Chargé-Brief aus Nürnberg nach Elberfeld vom 11.8.1852 mit zusätzlichem Recomandirt-Stempel aus Preußen.

    Endlich konnte ich so meine Sammlungsseite vervollständigen, auf der sich ein ähnlicher Brief, allerdings mit Thurn & Taxis-Chargé-Kastenstempel befindet.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernsammler,

    eine sehr schöne Seite! Man könnte noch das Gewicht, welches zu notieren in Preußen und TT Vorschrift war, das oben links vermerkt wurde, dazu schreiben und das Bestellgeld von 1/4 Sgr. bei TT u nd 1/2 Sgr. in Preußen (nicht notiert) angeben, wenn man wollte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Neuerwerbung ist der rote Charge-Fünfzeiler von München auf Brief nach Geroldshofen vom 14.10.1867 oder 14.10.1868,

    frankiert mit Mi.15, 3 Kreuzer rot. Lt. Winkler soll der Stempel auf der Stadtpost in München von 1866 bis 1869 zum Einsatz gekommen sein.

    Die Marke ist entwertet mit dem offenen MR "325" München mit kleinen, gleichmässigen Ziffern und breiten Schaufeln.

    Der rote Charge-Fünfzeiler wertet bei Sem auf Brief mit Wappenausgabe 150 Euro. Für unter 20% vom Katalogwert konnte ich den Brief bei Ebay ersteigern.

    Ein angemessener Preis, ist doch die Marke angeschnitten, die Stempelabschläge aber klar und der Brief in sauberer Erhaltung.

    Gruss kilke

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    auf Deinem Brief ist die Marke auch vollrandig. Das muss bezahlt werden. Der MR glasklar abgeschlagen, dazu das blaue Briefpapier und die saubere Anschrift.

    Wenn Du 50-60% vom Katalogwert bezahlt hast, dann hast Du gut gekauft. Wenn Dir mein Brief besser gefällt, können wir natürlich tauschen. Eine Mi.2 nach

    meiner Wahl gibt es Gratis dazu [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/rolleyes.png]

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Liebe Freunde,

    keine Schönheit, aber auch nicht völlig uninteressant: Frankierter Brief aus Landshut vom 22.8.1863 nach Dingolfing (dort ohne Ankunftsstempel), der unter Chargé abgesandt wurde ("Schein").

    Jedoch vermisst man die Reco - Nummer und auch der Chargé - Stempel ist nur dürftig abgeschlagen. Ich vermute, weil die königlichen Advocaten und Notare eigene Scheine führen durften, die unentgeltlich von der Post bei der Aufgabe abzufertigen waren, dass wir hier einen Brief mit einem solchen Postschein vor uns haben.

    In jedem Fall sind Briefe ohne Reco - Nummer selten und sollten nicht unterschätzt werden.

  • Liebe Freunde,

    hier ein krummer Hund der JHV in Landshut: 3 Kr. frankiert in Welchenberg (oM 619) "frei recommandirt" am 15.5.1866 nach Schloß Egg bei Deggendorf.

    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…GSSLgdwpbUrYHww

    Trotz der gewünschten Recommandation mangelt aber der Chargé - Stempel, auch ist keine Nummer vergeben worden. Dennoch glaube ich, dass er unter Reco lief, weil jemand Chargé in rot auf ihn pinselte und das liegende X als Zeichen der Bezahlung aller Postgebühren mag auch hier seinen Teil dazu beigetragen haben, dass der Verwalter Georg Schmaus in nur gegen Unterschrift ausgehändigt bekam.

    Siegelseitig nur der Halbkreisstempel von Straubing vom 15.5.1866, mehr nicht.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    würde man die Häufigkeit recommandirter Sendungen klassifizieren müssen, wäre das gar nicht mal schwer:

    1. Fernbriefe in Bayern - häufig.
    2. Fernbriefe in den Postverein - recht häufig.
    3. Fernbriefe ins Ausland - ziemlich selten.
    4. Briefe im Ort - ziemlich selten.
    5. Briefe in den Lokalbezirk - sehr selten.

    Heute zeige ich einen Brief aus München vom 10.8.1866 mit vollem Inhalt (schwer lesbar für mich) der Firma Geist & Breuninger in München and Herrn Heinrich Liebermann "hier". Die Aufgabe erfolgte am Bahnhof mittels einer 1 Kreuzermarke für die Frankatur als Ortsbrief, während die Reco - Gebühr von 6 Kreuzern bar bezahlt werden musste. Die Aufgabepost im Bahnhof stempelte mit ihrem roten Chargé - Stempel und vergab die Reco - Nummer 419.

    Er lief jedoch nach München - Stadt und wurde dort ankunftsgestempelt mit dem Einkreisstempel, den wir oft auf Münchener Briefe finden, die recommandirt wurden, von wo aus er mit der Reco - Nummer 28 versehen dem Stadtbriefträger mit der Nr. 28 zugeteilt wurde. Schon toll, dass man wusste, welcher Liebermann es in München sein sollte, zumal das ein populärer Nachname war, oft auch mosaischen Ursprungs.

  • Lieber Ralph,

    Ein interessanter Beitrag, wenn ich auch mit den Begriffen "Fernbriefe im Ort" und "Fernbriefe in den Lokalbezirk" nichts anfangen kann. Ich bitte daher um Erklärung.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    da hast du völlig Recht - hatte copy and paste bernutzt, was ich nicht sollte und es jetzt korrigiert.

    Danke fürs Aufpassen!

    Der Autor (mit Katze auf Bauch nicht leicht zu schreiben) ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    zu den liebenswerten, kleinen Besonderheiten der facettenreichen Postgeschichte Regensburgs zählen Chargébriefe der 2. Verteilung der Mühlradstempel. Regensburg hatte den geschlossenen 418 zwar von Geiselhöring am 1.12.1856 übernommen, jedoch auch gleichzeitig bereits den offenen 418 von der Regie- und Materialverwaltung Münchens mitgeschickt bekommen. 2 Mühlradstempel braucht kein Mensch, könnte man jetzt denken, doch das wäre vorschnell geurteilt, da Regensburg doch einen erheblichen Arbeitsanfall hatte.

    So gab man den alten, geschlossenen 418 an den Chargéschalter und überließ die Normalpost dem offenen 418, weswegen letzter auch absolute Massenware ist, ersterer aber eben nur auf recommandirten Briefen auftaucht.

    Hier zeige ich einen 3 Kreuzerbrief an das Bezirksgericht Freising vom 20.12.1863, der unter der Reco-Nr. 675 abgefertigt wurde. Schön auch der rote Versalien - CHARGÉ - Stempel, wie es ab 1.1.1861 die Vorschrift war.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    letztens hab ich diesen Beleg gefunden und direkt gekauft. Leider ohne Inhalt.

    Lief von Waldkirchen nach Passau als Charge-Brief.

    Da am 1.1.61 Chargestempel von schwarz nach rot umgestellt wurden, vermute ich mal,

    daß der Beleg nach diesem Datum versand wurde, da man im roten Abschlag noch etwas

    schwarze Farbe erkennen kann.

    Ist natürlich reine Spekulation, aber hatten die Poststellen vor 1.1.61 überhaupt

    rote Stempelkissen?

    Marke und Stempel helfen auch nicht weiter, zumindest mir nicht.

    Leider wurde der Beleg mal umgefaltet, aber was soll's, wie viele solcher Belege

    findet man noch? Ich hatte überlegt ihn zurückzufalten,aber ich belasse ihn so.

    viele Grüße

    woodcraft

  • Hallo woodcraft,

    dein feiner Brief ist sicher nach dem 1.1.1861 auf seine Reise gegangen.

    Rote Stempelkissen hatten vorher nur die Poststellen, die eines solchen bedurften. Das waren i. d. R. mit dem Postvereinsausland Karten schließende Ämter, also sicher nicht die Postexpedition, die hier stempelte.

    Von diesen Briefen gibt es ca. 2 Dutzend - häufig ist also sicher anders.

    Ich würde ihn umfalten - Ehre, wem Ehre gebührt und für diesen Brief würde es sich lohnen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    Recobriefe, bei denen die Reco - Nummer fehlt, sind nicht häufig, in aller Regel dürfte das Aufkommen bei einem Promille aller Recobriefe anzusiedeln sein.

    Hier ein Dienstbrief Regierungs - Sache des K. Bezirksgericht Rottenburg vom 31.1.1866 an die Schulsprengelverwaltung (was für ein Wort !!) Kläham "Gegen Recepisse", bei dem der Empfänger das Darum seines Anschreibens vom 19.1.1866 vorderseitig ausgeschnitten und aufgeklebt hat.

    Chargé hätte in rot gestempelt werden müssen, da half auch das eher hilflos wirkende Unterstreichen durch Rötel nicht und ohne Nummer keine Nachverfolgung - da war es ein glücklicher Zufall, dass die Zielpost Ergoldsbach nur 12 km entfernt lag und somit direkt kartiert worden war, sonst wäre ein späterer Laufzettel sicher lustig geworden ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Frage: Könnte der Vermerk "RS Nro 5226" (links über gg Reczepisse) etwa bedeuten, dass der Rückschein diese Nummer hatte - oder ist das was anderes? Ich meine, 5226 ist schon etwas hoch...

    LG, Gerald

  • Lieber Gerald,

    nein, könnte es nicht. Reco - Nummern endeten bei Bayern mit 1.000, weil es zahlbare Vordrucke waren und der Block mit diesen vom Expeditor zu kaufenden Vordrucken war dann halt eben zuende (und nummeriert).

    Aber von Österreich kenne ich 4stellige Reco-Nummern (und die Retour - Recepissen waren ja auch einzuschreiben und erhielten demzufolge auch Reco-Nummern).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Genau, lieber Ralph, weil es das in Österreich grundsätzlich gibt, habe ich das vermutet - aber Reco-Nummern über 5000 sind auch in Österreich - selbst in Wien - sehr selten.

    Schönen Sonntag

    Gerald