Württemberg - Indien

  • Aus Indien 1859,

    hier ein Brief aus Benares vom 3.12.1859.
    Auch hier kann ich das Porto nicht richtig erklären.
    2 Anna Indien Inland bis Bombay bis 1 Tola 11.66 Gramm.
    Briefe über Frankreich konnten nur unbezahlt aufgegeben werden.
    Bis Frankreich 8 Decime bis 7,5 Gramm.
    Also wahrscheinlich 2 x 24 Kreuzer rheinisch + 3 Kreuzer Postbezirk.
    Aber wie setzen sich die 24 Kreuzer zusammen?

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo Martin,

    zu denem Brief #1:

    Hallo,

    Wer kann mir vielleicht die 26 Kreuzer? auf der Rückseite aufbröseln?
    Das Porto ab Alexandria = 8 Anna, ab Bombay 3 Anna mit dem Schiff nach Cannanore.
    Hermann Gundert war der Großvater von Herrman Hesse.

    Nach dem PV von 1846 mit Frankreich und ab 1.9.1851 durch den Eintritt Württembergs in den Postverein galten 3, 6 oder 9 Kreuzer bis zur badisch - französischen Grenze bis 10, über 10 bis 20 und über 20 Meilen von ihr entfernt als württembergisches Franko, hier 6 Kreuzer für über 10 bis 20 Meilen bis Kehl berechnet und bis 1 Loth schwer und darüber hinaus 26 Kreuzer Weiterfranko bis 7,5g für Frankreich, die Leitung über das Mittelmeer franko Altexandria, die genau 9 Decimes entsprechen und die hier auch bar frankiert wurden.

    Am 3.12.1851 durften die ab 15.10.1851 emittierten Frankomarken Württembergs jedoch noch nicht für Auslandsbriefe eingesetzt werden, daher erfolgte die komplette Barfrankatur zurecht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zu deinem Brief #2:

    Ab 1.7.1852 war bei der Leitung via Triest je Loth wie folgt zu verfahren: Lloyd - Taxe war 9 Kreuzer Conventionsmünze = 10,5 Kreuzer rheinisch, zu runden auf 11 Kreuzer und für Österreich als Postvereinsaufgabepost 9 Kreuzer ohne Portozuschlag je Loth exklusive über 20 Meilen bis Stuttgart.

    Das Problem waren hier die unterschiedlichen Währungen, die mit 9 / 9 zwar richtig als Kreuzer angegeben wurden, aber falsch zu 18 Kreuzer rheinisch addiert wurden, weil Kreuzer CM immer paritätisch zu reduzieren waren und nicht postalisch 1 zu 1, wie hier geschehen. Österreich bekam für diesen Brief von Württemberg also nur 18 Kreuzer rheinisch vergütet (bonifiziert), musste aber dem Lloyd 9 Kreuzer CM = 11 Kreuzer rheinisch selbst vergüten und hatte in diesem Fall nur noch 7 Kreuzer rheinisch für seine Postleistung übrig.

    So erklärt sich auch der siegelseitige Vermerk: "Wird von Triest zum 3ten Mahle an seine Bestimmung geleitet".

    Wenn den den mal nicht mehr brauchst, wäre ich entzückt, zumal man hier mit München den Kartenschluß nachweisen kann ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Zu deinem Brief #3:

    Postvertrag vom 1.1.1857 Baden - Frankreich, gültig auch für Württemberg (nicht aber für die anderen Staaten!): 3 Kreuzer je Loth esklusive für die deutsche Strecke ab Kehl, hier also bis 10 Meilen ab Kehl gerechnet im 1. Gewicht.

    Als Porto ab Alexandria, wie von dir richtig vermutet, 2 mal 24 Kreuzer (2 mal 8 Decimes postalisch) via Mittelmeer - Marseille - Paris - Strasbourg je 7,5g, so dass der Brief über 7,5g bis 15,5g gewogen haben musste. Wie diese 48 Kreuzer für Frankreich verteilt wurden, kann ich nicht sagen. Die 3 Kreuzer bekam jedenfalls Baden als Vereinsaufgabepost - Württemberg ging hier komplett leer aus.

    Da ich die Nominalen der Marken nicht sehen kann, kann ich weiteres dazu auch nicht sagen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,

    erstmal ein ganz großes DANKE!!
    Allerdings kann ich dir bei dem Brief über München keine großen Hoffnungen machen,
    sollte ich ihn aber mal abgeben wollen melde ich mich.

    Beste Grüße

    kibitz

  • ... weiß ich doch - war auch eher eine Anfrage im Bereich Konditional II, als Futur I. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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