Liebe Sammelfreunde
wie ich schon einmal woanders schrieb, wollte Preussen, dass im Zuge der Bau der Eisenbahnlinien in Hannover und Braunschweig Transitgebühren erhoben werden sollte. Dies diente auch den Vorbereitungen zum DÖPV. Die Bestimmungen wurden laufend geändert. (Auch ich habe diese nicht alle vorliegen.)
So lief die Eisenbahn von Bremen nach Wunstdorf und von Hamburg nach Lehrte schon im Jahre 1847, wo beide auf die durchgehende Strecke Deutz - Magdeburg traf.
Insbesondere sehen wir, dass sich dies bei der Fahrpost niederschlug. Obwohl es in beiden Orten preussische Postämter gab, war das hannoverische Postamt nun hierfür zuständig.
Ich selbst habe bisher nur ein Beleg hierzu.
Im hannoverischen Postamt in Bremen am 03.August 1850 barfrankiert 1 Kasten enthaltend: Rum Proben ohne Werth von 6 Pfund nach Erfurt gesendet, wobei der Weg komplett mit der Eisenbahn erfolgte. In Magdeburg wurde 1 ¼ Sgr. Zollgebühren in Auslage genommen sowie handschriftlich „A“ = Ausland notiert. Rechts oben steht, dass insgesamt 5 Sgr. Eingangszoll am 09.August.1850 bezahlt wurden, wie auch siegelseitig vermerkt.
Taxierung: für Hannover 5 Gute Groschen = 6 ¼ Sgr. + 6 Pfennige Grenzporto, für Preussen 4 Sgr. + 6 Pfennig Grenzporto angeschrieben. Der Stempel des KR.PR. HAUPT STEUER AMT ERFURT zeigt, dass die Sendung am Ende von der "Zoll-Packkammer" abgeholt wurde.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf