• Hallo

    ich hoffe es ist richtig einen neuen Thread zu erstellen.... es handelt sich um zwei Briefe die erstmal nichts miteinander zu tun haben.

    Der erste ist ein Dienstbrief von Hanau nach Windeck. Er ist mit einer Dienstmarke versehen.

    Der zweite Brief ging von Weimar erst nach Erfurt, und retour, nachdem der Empfaenger ins bayrische (Bad) Kissingen abgereist ist. Er hat ebenfalls, als Zusatzfrankatur wenn ich richtig verstehe, dieselbe DIenstmarke nur in anderer Farbe.

    Nun ... der erste ist meiner, und ich geben zu, ich finde ihn so uninteressant, dass ich ihn auch gar nicht in meine Sammlung aufgenommen habe. Jetzt faellt allerdings mein Auge auf diesen Brief nach Erfurt, bei dem dieselbe "Dienstmarke" aufgeklebt wurde und der Anbieter meint, das waere was ganz was besonderes. So auch von Dr. Sommer bewertet.

    Gehe ich der richtigen Annahme dass das "Besondere" daran liegt, dass die Dienstmarke als Entgeld fuer eine Rueckleitung nach Erfurt angebracht wurde um auch ganz sicher zu gehen dass der Brief wieder an den Absender zurueck gebracht wird?
    Ich kann nichts ueber Dienstmarken der T&T Zeit finden ...

    Das einzig Interessante - vielleicht - an meinem Dienstbrief koennte sein, dass er im letzten Monat der T&T Post geschickt wurde und in Hanau bereits die Polizei mit koeglichem preussischer Siegel das Schreiben abstempelte ....

    Frage: Gab es T&T Dienstmarken, und wenn ja, sind sie was Besonderes?

  • Hallo Andreas,

    die Thrun und Taxis Briefpost kannte m. W. keine Dienstmarken - was du ansprichst sind Fiskalmarken. Kann man googlen und es gibt eine wundervolle ARGE im BdPH für dergleichen Stücke.

    Den Brief mit der vorderseitigen Fiskalmarke halte ich für eine Mache und daher ist dein Beschreibungsvorschlag m. E. Makulatur. Da hat einer aus einer Urkunde eine 3 Sgr. Fiskalmarke gelöst und in der Hoffnung auf eine gewaltige Wertsteigerung auf einen an sich interessanten Brief gepappt - das Gegenteil von gut ist halt immer noch gut gemeint.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph, das hört sich schlüssig an. Bin ja froh dass mein Verstand mir da auch beisteht. Fand diesen Brief zwar schön aber unlogisch.

    Und meiner ist und bleibt ziemlich uninteressant. Werde ihn hinten bei den Ganzsachenausschnitten parken.

    Vielen Dank
    Andreas

  • Hallo Andreas,

    ich würde Scans an die ARGE Fiskalphilatelie schicken, verbunden mit der Bitte um Würdigung (ob es dort Philatelisten bzw. Postgeschichtler gibt, also Leute, die abseits ihrer fiskalitären Sammlung mitreden können, weiß ich aber nicht).

    Das Ergebnis würde wohl jeden interessieren - wenn eines da ist, dann bitte hier auch veröffentlichen. Wir sind schließlich alle Lernende. :)

    redaktionell verschoben

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (16. Februar 2018 um 21:50)

  • Hallo Andreas,
    dein Brief, den du in der PDF-Datei zeigst, war doch nach Niederdorfelden gerichtet. Windecken, nicht Windeck, war die nächstgelegene Stadt. Ist denn auf der Rückseite ein Stempel von Windecken?
    viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Erwin,

    ja das ist ein Schreibfehler, der sich da eingeschlichen hat. Es ist Windecken, gerade 15 km von Hanau weg.

    Ich habe mittlerweile eine (erste) Antwort vom BDPh Forum bekommen.


    Betreffend meinem Brief:

    Zeitlicher Rahmen

    1866
    Der kurhessische Staat erlosch im Jahre 1866, nachdem er von Preußen in Folge des "Deutschen Kriegs" (auch: preußisch-deutscher Krieg), in dem Kurhessen auf der Seite von Österreich gestanden hatte, annektiert worden war.
    ... König Wilhelm von Preußen, unterzeichnete das Gesetz über die Vereinigung Kurhessens mit Preußen vom 20. September 1866.

    1868
    Die preußische Provinz Hessen-Nassau entstand 1868 aus den 1866 von Preußen annektierten Ländern Kurhessen und Nassau, dem ehemaligen Hessen-Homburg ... ( Quelle Wikipedia)

    Der erste Beleg (Hanau von 1867) ist ein amtliches Schreiben was der Stempelpflicht unterlag. Die in Verordnungen definierten Gebühren für amtliche Dokumente wurde mit der aufgeklebten und entwerteten blauen Stempelmarke kassiert/eingezogen.
    Interessant ist die Verwendungszeit - da die kurhessischen Stempelmarken noch weiter verwendet wurden - bis dann die Stempelpapiere/ Stempelmarken von Preußen diese ersetzten.
    Solche fiskalischen kompletten Dokumente aus dieser Übergangs-Zeit sind nicht häufig. Hier ist durch die kurhessische Stempelmarke und der Stempel der Kön. PR. Polizei Direction Hanau die Übergangszeit erkennbar.

    Mmh ... nett :D

    Zum zweiten eher ein grosses Fragezeichen:

    Der zweite Beleg mit der aufgeklebten roten Stempelmarke ist deren Verwendung nicht zu erklären???
    Die rote kurhessische Stempelmarke der Ausgabe von 1854 wurde eigentlich für den Bereich Katastergebühren verwendet. Normalerweise müssen Stempelmarken handschriftlich oder per Stempel entwertet werden.
    Rote Katasterstempelmarken auf kompletten fiskalischen Dokumenten sind nicht häufig.

    Daher plaediere ich wie Ralph fuer eine Mache.

    LG
    Andreas