Diese Nürnberger Stempel sind wirklich reizvoll, zumal es ja auch durchaus verschiedene Typen gibt.
Warum man auf diesen "alten" Stempeltypus zurückging, nur im größeren Format? In dieser Phase der bayernweiten stempeltechnischen Experimente (1866-1869) erprobte man vielleicht, welcher Stempel zukunftsfähig war.
Abgesehen vom urtümlichen Zweizeiler gab es kaum Stempel, in denen man so viel Information auf engem Raum unterbringen konnte wie beim Zweikreiser, der ursprünglich 1848/49 bei den Expeditionen an den Oberpostamtssitzen eingeführt worden war. Es war sogar noch Platz für Zierstücke. Das waren von der Konzeption her sehr moderne Stahlstempel, die sich vielerorts im Postbetrieb bestens bewährt hatten.
Übrigens waren das eigentlich württembergische Typen - die kamen nämlich schon 1847 in Stuttgart und anderswo im Ländle an die Postschalter, und Bayern übernahm das eingeführte Muster. Das hatte man bei den Fingerhutstempeln (Vorbild: Preußen) schließlich auch schon mit Erfolg praktiziert. Mich würde einmal interessieren, in welcher OPA-Stadt der Zweikreiser zuerst auftauchte. Wenn es in Augsburg gewesen wäre, würde mich das nicht im Geringsten wundern.
Viele Grüße aus Erding!
Lieber Erdinger,
das werden wir so nicht beantwortet bekommen, denn Stempelfragen sind offensichtlich nur von Interesse wenn der Stempel auf einer Marke ist. Bei Briefen sind das Nebenstempel (siehe auch SEM-Handbuch). Und der 2-K ist auf Marken nun wirklich kein "Aufwerter", es sei denn er hätte eine andere Farbe als schwarz Oder hast Du für den schönen Brief mit der unüblichen Ortsstempelentwertung (statt MR - Zeit 1867 - siehe Mi. Nr 15 - 48) mehr bezahlen müssen?
Aber diskutiren wir doch einfach mal zu zweit.
Hier nur der Hinweis, dass solche (ähnlichen) Zweikreiser auch schon in Frankreich in der Vormarkenzeit zu finden sind. Das auch T&T (Mainz, Frankfurt) diese großen 2-K führten ist auch bekannt. Wer jetzt von wem?
Jedenfalls führte Würzburg Ende 1848 erstmals diesen Stempeltyp.
Viele Grüße von Luitpold